... und wie Industrie-4.0-Technologie dazu beitragen kann

Produktion mit Netto-Null-CO2

Die weltweiten Kohlendioxidemissionen haben im Jahr 2019 einen neuen Höchststand von 36,7 Milliarden Tonnen erreicht. Die Emissionen waren durch wirtschaftliche Expansion bedingt 60 Prozent höher als 1990. Nun besteht zunehmender Druck, die Emissionen unter Kontrolle zu bringen. Die Industrie kann dabei eine führende Rolle spielen, denn das im Rahmen von Herstellungsprozessen entstehende Kohlendioxid macht einen erheblichen Anteil der globalen Gesamtemissionen aus. Eine Reihe von Organisationen, die Industrieerzeuger vertreten, haben bereits erklärt, bis spätestens zur Mitte des Jahrhunderts zum Netto-Null-Betrieb überzugehen.

Kommunikation mit kurzer und großer Reichweite

Zu wissen, wann und wie Maschinen zu betreiben sind, ist ein zentraler Aspekt bei der Maximierung der Energie- und Materialeffizienz. Dabei rücken Industrie-4.0-Technologien in den Fokus. Ein wesentliches Element der Industrie-4.0-Architektur liegt in der Nutzung von Kommunikation mit kurzer und großer Reichweite, um lokalen Steuerungssystemen den Informationsaustausch zu ermöglichen. Solche Systeme können sicherstellen, dass Förderer nur dann aktiv sind, wenn Produkte von einem Ort zum anderen bewegt werden müssen, und dass Werkzeugmaschinen abgeschaltet werden können, wenn keine Teile verarbeitet werden müssen. Umgekehrt können sie in einen Bereitschaftszustand übergehen, kurz bevor ein neues Teil bei ihrer Produktionszelle ankommt. Weit verteilte Sensoren und Rechenplattformen spielen eine zentrale Rolle beim Empfang von Daten aus der gesamten Produktionsumgebung und dabei, Entscheidungen – manchmal mit Unterstützung von Remote-Servern, basierend auf dem, was sie in Echtzeit wahrnehmen – zu treffen. Der zunehmende Einsatz von drahtlosen Protokollen wie Bluetooth, Wi-Fi und LoRaWAN erleichtert den Einsatz von Sensoren dort, wo sie am meisten gebraucht werden, sodass bestehende Werkzeugmaschinen und Systeme, die diese verwalten, Daten von immer mehr Geräten empfangen. Die Integration solcher Sensoren und Cloud-Unterstützung erfordert keine vollständige Überholung der Steuerungssysteme. In vielen Fällen können SPSen, die einzelne Werkzeugmaschinen verwalten, für viele Jahre geeignet sein. Sie können jedoch durch Industriecomputer ergänzt werden, die als Module zur DIN-Schienenmontage implementiert werden, um die Integration in die Werksumgebungen zu vereinfachen. Fortschrittliche SPSen wie jene von Industrial Shields und Kunbus können als leistungsfähigere Upgrades bestehender SPSen fungieren, wenn ausgeklügeltere Steuerungsalgorithmen erforderlich sind. Mittels Ethernet und ähnlicher Konnektivität mit hoher Bandbreite können Edge-Server Eingaben von den zahlreichen SPSen und Steuerungssystemen aufnehmen und in fortschrittliche Modelle integrieren, die eine enge Koordination in der gesamten Fertigungsstätte gewährleisten und Systeme im laufenden Betrieb aktivieren bzw. deaktivieren, sodass keine überschüssige Energie verschwendet wird.

Intelligente Sensoren: eine kritische Komponente

Dank des weit verbreiteten Einsatzes von Sensoren, die mit intelligenten Überwachungssystemen gekoppelt sind, ist es möglich, einen Maschinenbetrieb mit mehr Effizienz zu gewährleisten und Verschwendung zu vermeiden. Wenn die Systeme bei der Prüfung und Inspektion eine Abweichung von normalen Betriebsparametern feststellen, können die verantwortlichen Geräte außer Betrieb genommen und schnell überprüft werden. Auf diese Weise werden Verschrottungen und Nachbesserungen vermieden, die sich ansonsten negativ auf die Emissionsberichte auswirken und direkte Kosten für das Unternehmen verursachen würden. Außerdem können Hersteller die Vorteile der vorausschauenden Wartung nicht nur nutzen, um sicherzustellen, dass Werkzeugmaschinen und andere mechanische Systeme mit maximaler Effizienz arbeiten, sondern auch dazu, die Wartung zu Zeiten zu planen, die sich in Bezug auf Ziele wie Kohlenstoffemissionen am besten eignen. Früher wäre die Entscheidung, Maschinen stillzusetzen, von traditionellen Arbeitsmustern geleitet gewesen. Heute hingegen kann ein Analyseprogramm bestimmen, dass die kostengünstigste Möglichkeit darin besteht, die Wartung genau dann zu planen, wenn kohlenstoffarme Energiequellen in einem geringeren Maß verfügbar sind als zu anderen Zeiten. Auf Erfahrung basierende KI-Modelle können die vielen Eingaben von Systemen in der Fertigungsstätte dazu nutzen, die beste Vorgehensweise zu bestimmen.

Zusammenfassung

Einzelne Änderungen oder Upgrades können nur begrenzt dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen der Industrie zu reduzieren. Durch die Nutzung von Industrie 4.0 können Hersteller viele verschiedene Techniken einsetzen, um Quellen für überschüssige Kohlenstoffemissionen und übermäßigen Energieverbrauch zu beseitigen, die alle zu einem Ziel beitragen, nämlich einen Netto-Null-Betrieb möglich zu machen. High-Service-Distributoren von elektronischen Bauelementen wie Farnell spielen eine zentrale Rolle bei der Umstellung von Unternehmen auf Industrie 4.0. Distributoren, die technischen Support anbieten, können die bereits vorhandene Infrastruktur berücksichtigen und Unternehmen bei der Bereitstellung von Hardware wie fortschrittlichen SPSen, Sensormodulen, Industriecomputern und vielen anderen Teilsystemen beraten, welche kombiniert werden müssen, um einen effektiven Netto-Null-Plan auszuarbeiten.

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