Regionalmesseserie All About Automation

Nächster Halt: Essen

Nach der Messe ist vor der Messe. Dieser Spruch passt nirgends so gut wie für die Regionalmesseserie All About Automation. Nach den diesjährigen Ausgaben in Hamburg und Friedrichshafen macht die Veranstaltung als nächstes in Essen Station. Im SPS-MAGAZIN verrät die Messemacherin Tanja Waglöhner nicht nur welche Highlights die Besucher dort erwarten, sondern auch wie sich das Messekonzept insgesamt verändert.
Die Macherin der Regionalmesse All About Automation: Tanja Waglöhner.
Die Macherin der Regionalmesse All About Automation: Tanja Waglöhner.Bild: TeDo Verlag GmbH

Automatisierungstechnik aus der Region für die Region: So könnte man das Erfolgsrezept der All About Automation-Serie zusammenfassen. Nach der diesjährigen Auftaktveranstaltung in Hamburg meldet der Veranstalter auch aus Friedrichshafen gute Zahlen. Im März kamen über 2.500 Fachbesucher zu den 211 Ausstellern in die Messehalle am Bodensee, um vor Ort konkrete Fragen zu Automatisierungsthemen zu besprechen und Partner zu finden. „Wir hatten sowohl einen Besucher- als auch einen Ausstellungszuwachs im Vergleich zum Vorjahr und die Hallenfläche ist vollständig ausgeschöpft“, freut sich Tanja Waglöhner, Geschäftsführerin von Untitled Exhibitions. Dabei sei es natürlich wichtig, dass sich nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Besucher weiterentwickeln. „Das war in Friedrichshafen wieder der Fall.“

Wenngleich die überregionalen Automatisierungsmessen deutlich höhere absolute Aussteller- und Besucherzahlen haben, war bisher stets die Qualität der Kontakte auf den All About Automation-Messen überdurchschnittlich. „Wir sorgen dafür, dass diese Atmosphäre bleibt, auch wenn die Zahl der Besucher weiterhin zunimmt“, versichert die Veranstalterin. Wird die Messe in Friedrichshafen also künftig in mehreren Hallen stattfinden? Hier gibt es laut Waglöhner keine Dogmen: „Wie in Hamburg, wo die All About Automation zwei Hallen belegt, werden wir uns vermutlich im kommenden Jahr auch in Friedrichshafen entsprechend vergrößern.“ Von Bedeutung sei aber, dass die Aufteilung passt und die Hallen gleich gewichtet bleiben.

Bild: TeDo Verlag GmbH

Erweitertes Themenspektrum

Auf der All About Automation sind verschiedene Disziplinen der Fabrikautomatisierung präsent. Dennoch zeigt sich: Das Spektrum der Aussteller verändert sich etwas: Hin zu Systemen und Lösungen. „Es geht nicht weg von den Komponenten“, betont die Geschäftsführerin, „was aber verstärkt hinzukommt, sind Lösungsanbieter, Systemintegratoren und Ingenieurbüros.“ Weil diese oft sehr regional ausgerichtet sind, können sie von der Ausrichtung der All About Automation ausgezeichnet profitieren und Kontakte pflegen und neu generieren. „Das ist aber eine Entwicklung, die wir an allen Standorten der All About Automation verstärkt bemerken“, führt Waglöhner weiter aus. In der Folge könne sich der Besucher nicht nur über neue Produkte informieren, sondern treffe auch auf die Kompetenz, um diese in Lösungen und Systeme zu integrieren.

Mit dieser Entwicklung halten auch neue Themen auf der All About Automation Einzug, z.B. die Robotik. „Wir haben unsere Messen mit dem Claim All About Automation immer sehr offen gehalten“, sagt Waglöhner. „Wenn sich ein Aussteller dem Spektrum der industriellen Automatisierung zugehörig fühlt, dann ist er erfahrungsgemäß auf unseren Messen gut aufgehoben.“ So war am Bodensee einiges an Robotikkompetenz vertreten – von den klassischen Roboterherstellern über junge Cobot-Anbieter und Startups bis hin zu den Integratoren. „Schließlich ist die Robotik ein Thema, das den Markt aktuell stark beschäftigt“, fährt die Veranstalterin fort. Die Messen seien stets ein Spiegel des Marktes. „Wir öffnen neuen passenden Themen auf der All About Automation gerne die Türen, denn damit wachsen auch das Ausstellungsspektrum und Besucherinteresse.“ Aber auch wenn das Themenspektrum wächst, bleiben die Ausgaben All About Automation regionale Schaufenster für die Automatisierung und den Maschinen- und Anlagenbau. „Wichtig ist, dass die Themen bereits heute eine hohe Relevanz in der Fertigung haben“, erklärt Tanja Waglöhner. „Zukunftsthemen, die sich erst in einigen Jahren auf die Praxis auswirken werden, sind auf den Veranstaltungen der All About Automation nicht sehr präsent.“ Die Messe setzt in diesem Jahr Spotlights auf sechs Themen und Anwendungsfelder. Bei den Themen im Fokus geht es um Industrielle Kommunikation, Industrial Internet of Things, Safety und Security sowie um Normen und Vorschriften. Zwei Anwendungsfelder stehen im Fokus: Der Bereich Handling, Robotik, MRK und der Schaltschrank- und Schaltanlagenbau.

Regionalmesse in West und Ost

Am 5. und 6. Juni 2019 bespielt die All About Automation ihre Themen in Essen. Rund 140 Aussteller präsentieren dort ihre Lösungen, schließlich ist der Maschinen- und Anlagenbau in NRW der größte industrielle Arbeitgeber. Der Messeeintritt beträgt 20€. Zugelassen sind ausschließlich Fachbesucher. Im Eintrittspreis eingeschlossen ist wie immer ein Servicepaket mit kostenfreien Parkplatz genauso wie Snacks und Getränke in der Messehalle. Neben den Fokusthemen werden viele weitere Aspekte der Automatisierung auf dem Messegelände in Essen diskutiert. Dafür bietet die Talk Lounge auch wieder ein breites Vortragsprogramm: Es reicht von einfachen und sicheren Wegen in die Cloud über die Verschmelzung von Safety und Security bis hin zu Retrofit und Standardisierung im Schaltschrankbau.

Letzte Station der Messeserie in diesem Jahr ist Leipzig, wo die All About Automation am 11. und 12. September stattfindet. 2020 soll die All About Automation erstmals in Chemnitz anstelle von Leipzig veranstaltet werden. „Wir haben festgestellt, dass es im Osten sehr spannendes Besucherpotenzial, z.B. aus dem Automobilbau, gibt, das wir noch nicht bestmöglich ausnutzen“, kommentiert Tanja Waglöhner den neuen Standort. „Deswegen wollen wir näher an diese Zielgruppe heranrücken, wozu sich Chemnitz als Messestandort ausgezeichnet eignet.“ Je nach Ergebnis wäre dann für die Zukunft durchaus auch ein Konzept mit sich abwechselnden Standorten in Ostdeutschland denkbar, denn auch die Regionen um Dresden oder Berlin sind laut Veranstalterin durchaus interessant. (mby)

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

An der Schnittstelle von Handwerk und Hightech

Wer heute Möbel fertigt, bei dem ist Automatisierung meist nicht weit: Längst ergänzen industrielle Lösungen die handwerkliche Holzbearbeitung und nehmen dem Schreiner aufwändige Arbeitsschritte ab. Fachkräftemangel ist das Ergebnis – könnte man meinen. Wahr ist, dass er auch diese Branche herausfordert. Dazu gehört aber auch: Hinter jeder automatisierten Anlage steht ein Mensch, der sie bedient. Auch in der Holzbearbeitung braucht es dafür die passenden Schnittstellen.

mehr lesen