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Innovationserhebung 2024

Innovationsausgaben in Deutschland erreichen Rekordhöhe

Die Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft sind im Jahr 2023 auf einen Rekordwert von 203,4 Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem der Dienstleistungssektor trägt überdurchschnittlich zu dieser Entwicklung bei. Gleichzeitig bleibt die Innovationsplanung für die kommenden Jahre von Unsicherheiten geprägt, wie der neue Bericht zur Innovationserhebung 2024 des ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zeigt.

Wie in den Vorjahren setzt sich die Verschiebung der Innovationstätigkeit hin zu den Dienstleistungen fort. Im Dienstleistungssektor sind die Innovationsausgaben mit 9,8 Prozent stärker gestiegen als in der Industrie mit 5,4 Prozent. Dabei ist das Niveau der Innovationsausgaben in der Industrie mit 145,1 Milliarden Euro rund zweieinhalbmal so hoch wie in den Dienstleistungen mit 58,3 Milliarden Euro. „Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Unternehmen in Deutschland trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen auf Innovationen setzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Innovationsausgaben im Dienstleistungssektor, der den Strukturwandel in Richtung innovativer Services widerspiegelt“, erklärt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“.

Der größte Teil der Innovationsausgaben entfällt auf Großunternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten. Im Jahr 2023 haben sie 170,8 Milliarden Euro für Innovationen ausgegeben, was einem Anstieg von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Kleine und mittlere Unternehmen weisen im Jahr 2023 Innovationsausgaben in Höhe von 32,6 Milliarden Euro auf. Gegenüber dem Vorjahr sind sie mit 6,3 Prozent ähnlich stark gestiegen wie die der Großunternehmen.

Die systematische Nutzung von Daten hat sich in Deutschland zu einem zentralen Faktor für Innovation und Effizienz entwickelt. Laut der aktuellen ZEW-Studie setzen 34 Prozent der Unternehmen gezielt auf datenbasierte Ansätze, um interne Prozesse zu optimieren und ihre Angebote zu verbessern. Besonders verbreitet ist das Sammeln und Analysieren interner Prozessdaten, das von 29 Prozent der Unternehmen systematisch durchgeführt wird. Dennoch bleibt der kommerzielle Umgang mit Daten marginal: Nur zwei Prozent der Unternehmen erwerben externe Datensätze, und lediglich ein Prozent verkauft eigene Daten an Dritte.

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg bei der Datennutzung sind die entsprechenden Kompetenzen. Rund ein Drittel der Unternehmen verfügt über eine datenschutzkonforme Infrastruktur. Doch spezialisierte Data Scientists beschäftigen lediglich zwölf Prozent der Unternehmen. Zwischen Datennutzung und Innovation besteht ein deutlicher Zusammenhang: Während 46 Prozent aller innovationsaktiven Unternehmen systematisch Daten nutzen, sind es unter den Unternehmen ohne Innovationsaktivitäten lediglich 17 Prozent.

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

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