In.Stand 2021 - Messe für Instandhaltung und Services

Enormer Bedarf, zu wenig Fachpersonal

Nach einer Corona-bedingten Zwangspause im Jahr 2020, in dem es lediglich eine digitale Version gab, geht die In.Stand in Stuttgart am 26. und 27. Oktober 2021 mit einem hybriden Messekonzept an den Start: als Präsenz- sowie als digitale Leistungsschau. Im Rahmen eines Presse-Roundtables Mitte September diskutierten Branchenexperten und Medienvertreter aktuelle Themen in der Instandhaltung.
Bild: TeDo Verlag GmbH

„Wir verzeichnen aktuell einen sehr großen Service-Bedarf in Sachen Instandhaltung, dem wir aufgrund des akuten Fachkräftemangels aber nicht ausreichend begegnen können“, sprach Andreas Beyerle-Köster, Regionalleiter Süd bei Wisag, einem der größten Dienstleister auf diesem Gebiet, gleich zu Beginn zwei zentrale Punkte an. Die Nachfrage übersteige bereits das Niveau von 2019. Dies liege auch daran, dass sich kleine und mittelgroße Unternehmen häufig keine interne Instandhaltungsabteilung leisten könnten oder wollten, da diese, im Gegensatz zur Produktion, als nicht wertschöpfend wahrgenommen würden.

René Maisenhelder, Leiter Servicefähigkeit & Condition Monitoring bei SEW Eurodrive, wies auf einen anderen Grund für den hohen Instandhaltungsbedarf hin: „In den vergangenen eineinhalb Jahren durften wir wegen der Pandemie schlicht die Anlagen unserer Kunden vielfach nicht betreten.“ Dieter Haesslein, Senior Vice President SAP S/4Hana Asset & Service Management bei SAP Deutschland, verzeichnet einen deutlichen Trend zu gezielter, zustandsorientierter Wartung sowie zum Remote-Monitoring. Die Kunden seines Unternehmens, so Martin Frey, Vertriebsleiter Deutschland bei Pilz, hätten die Zeit häufig auch zum Retrofit ihrer Maschinen und Anlagen genutzt.

Wie Vieles im Zeitalter der Digitalisierung, basiert auch die moderne Instandhaltung ganz wesentlich auf der Sammlung und Analyse von Daten. „Viele Maschinen waren während der Krise heruntergefahren und haben daher keine Daten geliefert, aus denen wir Schlüsse hätten ziehen können“, bemerkte Dr. Marcel Rothering, Daten-Spezialist bei Siemens. Eine solide Datenbasis sei aber Grundlage eines jeden Condition Monitorings. Dabei mache es wenig Sinn, alle verfügbaren Maschinendaten zu sammeln. Um die digitale Informationsflut einzudämmen, sollten Unternehmen sich daher unbedingt mit Experten zusammensetzen, die sie beraten, welche Daten überhaupt relevant seien. Rothering räumte ein, dass es bisher noch zu viele kundenspezifische Insellösungen gebe. Von allgemein gültigen, datenbasierten Instandhaltungs-Tools, etwa in Form von Apps, sei man noch ein ganzes Stück entfernt.

Auch aus Dienstleister-Sicht sind Informationen eine entscheidende Grundlage für eine effiziente Instandhaltung. Dazu Andreas Beyerle-Köster: „Das Wissen der Menschen in den Betrieben muss dabei besser genutzt werden. Ein wichtiger Schritt wäre beispielsweise, selbst kleinste Störungen an Maschinen zu dokumentieren, um einen breiten Erfahrungsschatz aufzubauen.“

Wer sich für die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Instandhaltung informieren möchte, der hat dazu am 26. und 27. Oktober auf dem Stuttgarter Messegelände die Gelegenheit. Im Rahmenprogramm der Leistungsschau vermittelt das Fachforum Wissen in Form von Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis. Wer noch tiefer in die Materie abtauchen möchte, kann dies in der In.Stand-Akademie anhand von kostenpflichtigen, eineinhalbstündigen Lehrmodulen tun. Das In.Stand-Studio streamt darüber hinaus das Messegeschehen aus der Halle auf die digitale Plattform. Das komplette Programm sowie weitere Informationen zur Messe gibt es unter www.in-stand.de.

Landesmesse Stuttgart GmbH

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