
Fachkräftemangel, Kriege in und nahe an Europa, rückläufige Auftragseingänge in den vergangenen zwei Jahren, geopolitische Spannungen zwischen China und USA – Europas Industrie muss sich in einem immer volatiler werdenden wirtschaftlichen Umfeld behaupten. Intelligente und vernetzte Produktionsprozesse und der Einsatz von künstlicher Intelligenz sind daher auch im industriellen Mittelstand gefordert. Digitale Technologien bieten dafür neue Möglichkeiten. Allerdings erfordert die digitale Transformation einen tiefgreifenden Mentalitätswandel, auch und insbesondere im mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbau. Wie der Weg in die erfolgreiche digitale Transformation in der Praxis aussehen kann, zeigte der dritte VDMA-Kongress ‚Digital Solutions für den Maschinen- und Anlagenbau‘ am 8. und 9. Mai in Wien. Mehr als 160 Geschäftsführende, Vertriebs- und Digitalisierungsverantwortliche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Slowakei profitierten von acht Praxisvorträgen und zwei Podiumsdiskussion zur strategischen Digitalisierungsplanung und zu Erfolgen mit KI im demographischen Wandel für den Maschinenbau. Zu den Kernfragen des Kongresses zählte, wie Maschinen- und Anlagenbauer die digitale Transformation – auch mit Einsatz von KI – im eigenen Unternehmen schnell und kosteneffizient bewältigen können. Im Fokus war auch, wie die Unternehmen digitale Technologien und neue Geschäftsmodelle mit ihren bewährten Produktionspraktiken verbinden können, ohne dass dabei die Unternehmens-DNA verloren geht.
„Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Die digitale Transformation muss gut geplant und von der Unternehmensführung voll und vor allem für die Mitarbeiter sichtbar unterstützt werden“, sagte Prof. Claus Oetter, Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung und Leiter der VDMA-Abteilung Informatik. „Daten sind nun verfügbar und können durch künstliche Intelligenz so aufbereitet werden, dass dadurch neue digitale Geschäftsmodelle entstehen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben wir dadurch selbst einen Schlüssel für den Erfolg von morgen in der Hand. Dies gilt es zu nutzen, und zwar jetzt“, ergänzte Oetter.