
Der Steuerungshersteller Vipa war bis 2012 in den Händen zweier Gesellschafter, wobei Firmenchef Wolfgang Seel die Mehrheit an dem Unternehmen hielt. „Nachdem der Minderheitsgesellschafter seine Anteile abgeben wollte, erfolgte die Suche nach einem neuen Teilhaber“, blickt Richard Tontsch, Head of Marketing bei Yaskawa in Europa, zurück. Das japanische Unternehmen Yaskawa als Anbieter von Antriebs-, Steuerungs- und Robotertechnik wollte mit der Akquisition den Weg hin zum Total Solution Provider gehen. „Durch die Zusammenführung mit dem Portfolio der übernommenen Vipa konnte Yaskawa nun ein breites Spektrum von Automatisierungslösungen anbieten – von SPS-Systemen, I/O Modulen und HMI-Touchpanels über Frequenzumrichter und Servoantriebe bis hin zu Industrierobotern und Cobots“, so Tontsch weiter. Ebenso sei es wichtig gewesen, stärker in Europa präsent zu sein.
Zahlreiche umgesetzte Projekte
„In diesem Sinne wurden viele Projekte realisiert, sowohl mit Maschinenbauern und Endkunden als auch über unsere Vertriebspartner oder Systemintegratoren“, erklärt der Marketingleiter. „Schließlich werden in den meisten Branchen und Anwendungen nicht nur einzelne Komponenten sondern Lösungen benötigt.“ Beispiele finden sich laut Tontsch etwa in den Branchen Holzbe- und -verarbeitung, Metall, Lebensmittel, Papier oder Verpackungstechnik. „Überzeugend ist für viele Kunden, dass das Yaskawa-Portfolio nahezu alle Industrien und Anwendungen abdeckt und dass sogar Lösung inklusive Roboter – aus einer Hand – angeboten werden“ Die Marke Vipa wurde 2018 als eigener Produktbereich ‚Controls‘ in den Konzern integriert. Alle Produkte sind zwischenzeitlich mit Yaskawa gebrandet.
Bewährte und neue Steuerungstechnik
Die Vipa-Steuerungssysteme wie 300S+, Slio oder Mircor wurden fortgeführt und teilweise ergänzt. Ziel war es, auch weiterhin Siemens-kompatible Steuerungen anzubieten. „Gleichzeitig arbeitete Yaskawa aber an der Entwicklung einer neuen Steuerungsplattform, die unter dem Namen iCube Control zur Messe SPS im Jahr 2022 vorgestellt wurde“, erklärt Richard Tontsch. Bei dieser umfassenden Neuentwicklung, die vom Engineering bis zur Hardware reicht, setzte der Anbieter auf eine Kooperation mit Phoenix Contact und dessen PLCnext-Konzept. Nachdem mit dem iC9200 bereits 2022 das erste Produkt der neuen Automations-Plattform vorgestellt worden war, folgte zur SPS 2024 der Launch des iC9226-Controllers, der bis zu 64 Servoachsen synchron ansteuern kann. „Unser iCube Control wurde in Europa für den internationalen Markt entwickelt und wird z.B. bereits von Yaskawa America vertrieben“, betont der Marketingleiter abschließend.