VDMA-Umfrage

69% der Maschinenbauer planen Produkte mit 5G

Deutschland will mit der Vergabe lokaler 5G-Frequenzen einen einzigartigen Weg gehen. Das gibt Industrieunternehmen die Möglichkeit, einen weltweit führenden Produktionsstandort aufzubauen.
 69% der Befragten planen ihre Produkte mit einer 5G-Schnittstelle auszurüsten. 14% sind noch unentschlossen.
69% der Befragten planen ihre Produkte mit einer 5G-Schnittstelle auszurüsten. 14% sind noch unentschlossen.Bild: VDMA e.V.

Eigene Campusnetze auf dem Werksgelände zu betreiben, biete die Möglichkeit hoher Agilität. „Dieser Ansatz wird Innovationen im Bereich der Anwendung von 5G im Maschinen- und Anlagenbau beflügeln und die Verschmelzung der Domänen Funktechnologie und Maschinenbau beschleunigen“, sagt Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer VDMA Elektrische Automation. Dass dieser Ansatz richtig sei, zeige die jüngste Umfrage des VDMA über ‚5G im Maschinenbau‘ unter den Mitgliedsfirmen. 69 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer planen, ihre Produkte mit einer 5G-Schnittstelle auszurüsten. 35 Prozent der Befragten wollen ein Campusnetz einführen. Weitere 21 Prozent sind dabei noch unentschlossen. Bislang plant nur ein geringer Anteil, autonome Campusnetze mit eigener 5G-Infrastruktur aufzubauen. Gut die Hälfte der Befragten wollen dies in Zusammenarbeit mit nationalen Netzbetreibern tun.

Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit

Von 5G erwarten die befragten Unternehmen, dass unter anderem die Flexibilität in der Produktion und die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte durch ihre intelligente Vernetzung und drahtlose Kommunikationsfähigkeit in Echtzeit gesteigert werden können. Damit dies gelingt und 5G-Projekte in die Realität umgesetzt werden können, fordert der VDMA eine baldige Eröffnung der Frequenzvergabe, die schnell, einfach und unbürokratisch geregelt sein sollte. Gedanken macht sich der Maschinen- und Anlagenbau beim erforderlichen Investitionsvolumen und der Frage, ob die 5G-Technologie für die Unternehmen bezahlbar bleibt. Laut Umfrage haben 42 Prozent der Befragten Grundkenntnisse und 26 Prozent geringe Kenntnisse im Bereich Mobilfunk. Den höchsten Informationsbedarf hat der Maschinen- und Anlagenbau darin, wie Produkte mit einer 5G-Schnittstelle ausgerüstet werden können. Außerdem sind die Themen 5G-Infrastruktur und die 5G-vernetzte Produktion für die Befragten relevant. Hierzu erarbeitet der VDMA einen Leitfaden, der zur Hannover Messe 2020 erscheinen soll. Zudem finden Interessierte auf der VDMA-Homepage eine Themenseite rund um Neuigkeiten von 5G im Maschinen- und Anlagenbau: ea.vdma.org

Bei allem Optimismus über 5G im deutschen Maschinenbau, hat der VDMA durchaus auch Kritik an der Umsetzung seitens des Finanzministeriums, wie der Verband in einer Pressemitteilung vom 14. Oktober mitteilte. Das Bundesministerium für Finanzen fordere eine fünfmal höhere Frequenzgebühr, als es die Bundesnetzagentur vorgeschlagen hatte. Laut VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen schaffe diese Gebührenforderung eine Eintrittsbarriere in die 5G-Technologie und entziehe somit den Nährboden für innovative 5G-Anwendungen. Der Verband fordert daher, 5G-Industriefrequenzen nicht höher als im Gebührenordnungsentwurf zu bepreisen und zudem noch in diesem Jahr mit der Vergabe zu beginnen.

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