Flexible Montagelinie für Highend-Waschmaschinen

Über 100 Artikelpositionen zeitgleich

2018 begann der chinesische Konzern Midea mit der Planung einer Highend-Montagelinie für Waschmaschinen, über die mehr als zehn verschiedene Produktplattformen und über 100 Artikelpositionen zur selben Zeit laufen sollten. Dafür mussten mehr als 100 Arbeitsvorgänge neu angepasst werden. Zur Anlagen- und Prozesssimulation kam Visual Components zum Einsatz. Mithilfe der umfangreichen Bibliothek von parametrischen und wiederverwendbaren Modellen des E-Katalogs ließ sich so die Modellerstellung vereinfachen.
Bild: Visual Components GmbH

Die Midea Group wurde 1968 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Südchina und bezeichnet sich selbst als größten Hersteller von Haushaltsgroßgeräten und führende Marke bei Luftaufbereitungssystemen, Klimaanlagen, Kesseln und Reiskochern. Die Abteilung für Waschmaschinen umfasst auch ein Digital Center mit einem Team von Simulationsingenieuren, die dafür verantwortlich sind, die Gestaltung des Produkts, der Werkzeuge und der Anlagen zu prüfen ebenso wie die Robotertechnik, die Logistik und das Fabriklayout.

 Das Simulationswerkzeug Visual Components spielte eine wichtige Rolle bei der Projektierung.
Das Simulationswerkzeug Visual Components spielte eine wichtige Rolle bei der Projektierung.Bild: Visual Components GmbH

Neue Montagelinie in China

2018 begann Midea ein Projekt zur Einführung einer flexiblen Montagelinie für die Herstellung von Highend-Waschmaschinen. Die neue Montagelinie sollte im Werk von Wuxi, China, in der Abteilung für Waschmaschinen gebaut werden. Neben der Herstellung von hochwertigen Highend-Waschmaschinen wollte Midea, dass auf dieser Linie auch Aufträge für personalisierte und kundenspezifische Waschmaschinen hergestellt werden konnten. Das Simulationsteam war verantwortlich für die Prüfung des Entwurfs und des Layouts der Montagelinie und sollte das Feedback liefern, wie man sie verbessern könnte.

Obwohl die Bruttogewinnmarge für diese Highend-Waschmaschinen höher war als bei den bereits von Midea gefertigten Waschmaschinen, so waren die Produktionsanforderungen auch höher. Es gab größere Anforderungen an die technische Kontrolle in Bezug auf Materialien, Prozesse und fertige Produkte. Aufgrund der komplexen Herstellung und der Anforderungen an die Zeitplanung musste die Montagelinie verstärkt auf intelligente Fertigungsfähigkeiten zurückgreifen und eine flexible Produktionskapazität bereitstellen.

Einzigartig an diesem Projekt war auch, dass die Montagelinie die Kapazität benötigte, um mehr als zehn verschiedene Produktplattformen und über 100 Artikelpositionen zur selben Zeit herzustellen – die alle durcheinandergemischt sind und alle ihre eigenen, spezifischen Verarbeitungszeiten, Materialanforderungen und Qualitätskontrollverfahren haben. Dafür mussten mehr als 100 Arbeitsvorgänge neu angepasst werden, die sich von den bisher verwendeten Mustern für Serienfertigung grundlegend unterschieden.

 Für die neue Montagelinie gab es größere Anforderungen an die technische Kontrolle in Bezug auf Materialien, Prozesse und fertige Produkte.
Für die neue Montagelinie gab es größere Anforderungen an die technische Kontrolle in Bezug auf Materialien, Prozesse und fertige Produkte. Bild: Visual Components GmbH

Schnelle und einfache Modellierung von Anlagen und Prozessen

„Als Simulationswerkzeug spielte Visual Components eine wichtige Rolle bei diesem Projekt“, sagt Fanshi Kong, Ph.D, Simulationsingenieur des Digital Center-Teams. „Vorher verwendeten wir drei unterschiedliche Produkte, um 3D-Layouts zu gestalten und Ausrüstung, Logistik und Produktionskapazität zu prüfen.“ Das Produkt, das Fanshi Kong und sein Team bis dahin zur Schaffung von CAD-Modellen und 3D-Layouts verwendeten, war sehr schwerfällig, insbesondere wenn es darum ging, komplexe Maschinen oder Ausrüstung zu modellieren. Die umfangreiche Bibliothek von parametrischen und wiederverwendbaren Modellen des E-Katalogs von Visual Components vereinfachte Kong und seinem Team die Modellerstellung.

Eine weitere Herausforderung war die fehlende Kompatibilität zwischen ihrer CAD-Software und der Software für Anlagensimulation. Der Import von Modellen gestaltete sich schwierig. Nachdem es ihnen gelungen war, die Geometrie zu importieren, war es stets schwierig, die Bewegungen und das Verhalten der Modelle zu definieren. Ähnliche Erfahrungen machten sie mit dem Logistiksimulationswerkzeug: Auch hier überwogen komplexe Programmierung und zeitaufwendige Arbeit. Für das Team ist die Modellierung von Anlagen und Prozessen mit Visual Components viel schneller und einfacher. Besonders gefielen ihnen auch die Grafiken und die Videoausgabe. Schon nach einer kurzen Probezeit kam Visual Components als primäres Simulationswerkzeug des Teams von Kong zum Einsatz. „Als sich herausstellte, dass Visual Components viel mehr Vorteile im Vergleich zu diesen anderen Produkten bietet, sind wir schrittweise auf die Software umgestiegen, um die meisten unserer Projektfälle zu simulieren“, erklärt der Simulationsingenieur.

Kong und sein Team haben Visual Components verwendet, um den Prozess und die Durchführbarkeit des Layouts für das Waschmaschinenprojekt zu entwerfen, anzupassen und zu prüfen. Gleichzeitig konnten sie die geplante Montagelinie und das Logistiklayout dem Vorstand von Midea und den am Projekt beteiligten Stakeholdern dynamisch präsentieren.

Prüfung des Entwurfs und des Layouts der Montagelinie

Mehr als 100 Komponenten müssen montiert werden, um die Highend-Waschmaschinen zu fertigen. Das gesamte Projekt für die Montagelinie setzte sich aus drei Hauptmontagelinien zusammen:

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Visual Components GmbH
http://www.visualcomponents.com

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