Zugegeben: Die Einführung von mechatronischen Arbeitsweisen stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, denn bestehende Strukturen und Prozesse müssen verändert und überwunden werden. Die Schwesterfirmen Eplan und Cideon haben sich dieser Herausforderung gestellt und eine Lösung entwickelt, die den komfortablen, einfachen Einstieg in die Arbeitsweisen mechatronischer Teams ermöglicht. Für diese Plattform mit dem Namen Syngineer fällt der Startschuss zur Hannover Messe 2017. Ziel war es, eine unkomplizierte Lösung zu entwickeln, die für alle Eplan-User und deren Kollegen in MCAD und SPS-Programmierung einsetzbar ist. Sie soll am Ende des Tages zu mehr Effizienz im Engineering und in der gesamten Wertschöpfungskette führen, Abstimmungsaufwände und die häufig umständliche Informationsbeschaffung innerhalb der unterschiedlichen Engineering-Disziplinen sollen damit zukünftig entfallen.
Disziplinen tauschen sich direkt aus
Syngineer unterstützt abteilungsübergreifend die Zusammenarbeit in Mechanik, Steuerungstechnik und SPS-Software und ermöglicht dadurch den einfachen Einstieg in das mechatronische Engineering. Alle beteiligten Disziplinen können direkt zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren, was bisher nicht möglich war. Eplan als Hersteller der CAE-Software und Cideon als Spezialist für mechanische Engineering-Prozesse und CAD-Software bringen hier ihre Expertise ein. Durch eine erste Kooperation mit 3S-Smart Software Solutions bezüglich Codesys fließt ebenfalls Expertenwissen im Bereich SPS-Softwareentwicklung ein. „Hier gilt es, eine große Herausforderung zu bewältigen“, erklärt Andreas Liesche, Leiter Syngineer bei Eplan & Cideon: „Um die Anforderungen an eine Maschine oder Anlage für alle beteiligten Engineering-Disziplinen transparent darzustellen, werden diese in Syngineer übergreifend definiert.“ In Syngineer wird eine frei definierbare Struktur aufgebaut, die eine gemeinsame Sicht auf die mechatronischen Funktionen ermöglicht. Mit ihr werden Informationen über die Maschine und ihre Module und Komponenten ausgetauscht. Pragmatismus und eine möglichst einfache Anwendung haben hierbei den höchsten Stellenwert. Ingenieure können sich auf die wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren, denn sie bekommen immer exakt die Informationen angezeigt, die gerade im Projekt benötigt werden. Das System unterstützt Neukonstruktionen und Änderungen gleichermaßen. Das neue Gesamtsystem bietet einen skalierbaren Einstieg in das mechatronische Engineering. Unabhängig von der Unternehmensgröße erlaubt die Lösung wirkungsvolle Entwicklungsunterstützung durch direkte Kommunikation und zielgerichteten Informationsaustausch. Der einfach Einstieg und eine unkomplizierte Nutzung haben eine hohe Priorität. Schließlich sollen die Hürden abgebaut werden, die normalerweise durch den parallelen Einsatz verschiedener Software-Systeme entstehen. Die Lösung hilft Unternehmen, die Abstimmungs- und Verwaltungsaufwände im Engineering-Prozess entscheidend zu reduzieren und zugleich Konstruktions- und Entwicklungsprozesse zu parallelisieren. Das Fazit: Schnellere Ergebnisse.
Arbeitsweisen auf dem Prüfstand
Die mechatronische Zusammenarbeit besteht in erster Linie aus der disziplinübergreifenden Kommunikation und dem Informationsaustausch innerhalb der Engineering-Teams. Syngineer stellt automatisiert die Informationen bereit, die andere Teammitglieder im Projekt für ihre Arbeit benötigen. Schaut man heute auf die Mechanik, so ist deren Arbeitsweise in der Regel baugruppenorientiert und auf die Prozesse in Einkauf, Fertigung oder Montage ausgerichtet. Der Blick auf die Steuerungstechnik verrät: Hier arbeitet man heute funktionsorientiert. Strukturieren, standardisieren und wiederverwenden sind in diesem Bereich Erfolgsfaktoren, die zur Automatisierung der Engineering-Prozesse führen. In der SPS-Programmierumgebung wird hingegen mit Funktionsbausteinen gearbeitet. Das Gesamtbild zeigt: Jede Disziplin hat ihre eigenen Arbeitsweisen, was eine geordnete und effiziente Zusammenarbeit erschwert.
Synchronisation der Engineering-Prozesse
Durch die Darstellung von Anforderungen, Funktionen und Komponenten in Syngineer ist ein leichter Einstieg gewährleistet. Ebenso werden alle mechatronisch relevanten Informationen automatisch dokumentiert. Die Strukturierung wird so vorgenommen, dass sie die eigenen Produkte und Prozesse bestmöglich unterstützt. Die Bandbreite reicht von einfachen Projekten bis hin zu Methoden aus dem Systems Engineering. Damit sich der Einstieg für Anwender so einfach wie möglich gestaltet, wurden Vorlagen und Konzepte erarbeitet, wie Projekte in diesen Strukturen einfach und ohne großen Aufwand abgebildet werden können. Syngineer ist über Zusatzmodule – so genannte Add-ins – in die verschiedenen gängigen MCAD-, ECAD-, und SPS-Software-Entwicklungsumgebungen integriert. Mit ihnen sind die Anwender an das mechatronische Gesamtsystem angebunden. In der gewohnten Arbeitsumgebung kann Syngineer als Zusatzmodul einfach gestartet werden, um Informationen auszutauschen. Positiver Nebeneffekt ist eine detaillierte Dokumentation der Projektbearbeitung sowie der Anpassungen, die sich im Projektverlauf ergeben haben. Die Plattform ist systemoffen konzipiert, sodass Schritt für Schritt immer mehr CAx- und SPS-Softwaresysteme integriert werden.