LinkedIn Logo YouTube Logo
ANZEIGE
Retrofit: KI-basierte Sensoren zur Anomalieerkennung einsetzen

So lassen sich KI-Erweiterungen einfach nachrüsten

Die künstliche Intelligenz und besonders das maschinelle Lernen bieten vielfältige Möglichkeiten, um bestehende Systeme durch ein Retrofit mit völlig neuen Eigenschaften auszustatten und dadurch für den Nutzer einen erheblichen Mehrwert zu schaffen. Ein Beispiel wäre die Nachrüstung KI-basierter Sensoren zur Anomalieerkennung für eine Maschinen- und Anlagensteuerung.
  • KI-Modell-Architekt: Konzeptentwurf für das Eingangsdatenbild und die Ausgangsinformation(en) des neuronalen Netzwerks. Die Modellarchitektur sowie den Detailentwurf der einzelnen Hidden Layer festlegen. Codieren des KI-Modells und eines ML-Trainingsprozesses, z.B. mit Hilfe einer Machine-Learning-Bibliothek, wie TensorFlow und Keras. Austesten des Modells mit Hilfe passender Daten. Falls erforderlich, passende Testdaten erzeugen, um die Vorhersage- bzw. Klassifizierungsgenauigkeit des KI-Modells zu ermitteln. Implementierung einer ML-Modell-Trainingsumgebung für den Praxiseinsatz. Die Weitergabe des KI-Modells in einem geeigneten Dateiformat sicherstellen (z.B. TFLITE oder ONNX). Bei Bedarf spezielle Filterfunktionen für die Trainingsdaten erstellen. In der Regel eignen sich für diese Teilaufgaben praxiserfahrene Data Scientisten oder entsprechend geschulte Softwareentwickler.
  • KI-Modell-Integrator/Modell-Trainer: Datenlogger-Funktion realisieren, um praxisbezogene Trainingsdaten zu erfassen. Mit diesen Daten lässt sich das vom KI-Modell-Architekten zur Verfügung gestellte Deep-Learning-Modell bei Bedarf jederzeit neu trainieren. Inferenzcode für das jeweilige Zielsystem erstellen, KI-Modell integrieren, Testkonzepte entwickeln und Komponententests für den vollständigen Inferenzbaustein (Code plus Modell) durchführen. Schnittstelle zur Weitergabe der Inferenzausgangsdaten implementieren und testen. Installationspaket für den jeweiligen Endpunkt erstellen. Die Trainer/Integrator-Rolle erfordert Embedded-Softwarespezialisten, die sich mit der Firmware- und Anwendungsentwicklung für die Softsensorhardware auskennen.
  • KI-Modell-Anwender: Ist für den Betrieb des Softsensors in der Zielumgebung verantwortlich. Der Anwender nutzt das KI-Modell des Sensors, um bestimmte Aufgaben im operativen Alltag zu erledigen. Ein Beispiel wäre die frühzeitige Unwuchterkennung an Maschinenelementen als KI-basierte Anomaliedetektion sowie das Koordinieren der Wartungstermine, um einen unerwarteten Maschinenstillstand zu vermeiden. Jede Anomalität wird der Steuerung über das SPS-Eingangsdatenbild angezeigt und erzeugt darüber hinaus eine optionale Meldung an ein übergeordnetes System. Der Anwender sorgt des Weiteren für ein Performance-Monitoring, um den Wirkungsgrad im Praxiseinsatz zu bestimmen und falls erforderlich ein erneutes Training in die Wege zu leiten. Ein KI-Modell-Anwender wird per Schulung in die Lage versetzt, einfache Wartungsarbeiten hinsichtlich der Sensorsoftware auszuführen (z.B. Aufspielen eines neuen Installationspakets, Feststellen der Versionierung des jeweils installierten Modells). n Automatisierungstreff 2025

Auf dem Automatisierungstreff 2025 im WTZ-Tagungszentrum in Heilbronn veranstaltet SSV Software Systems am 8. April den Anwender-Workshop ‚KI-basierte Sensorik als SPS-Erweiterung‘. Im zum Workshop gehörenden Hands-on werden zwei Beispiele von den Sensorrohdaten bis zum KI-Modell behandelt:

1. Eine Softsensor-Erweiterung, um aus Vibrationsdaten per Autoencoder KI-basiert Maschinenzustände zu bestimmen.

2. Eine Machine-Vision-Anwendung, um per Bildsensor bestimmte Objekte auf einem Transportband automatisch zu erkennen und zu zählen (KI-basierte Objekterkennung).

Den Teilnehmern wird aufgezeigt, dass durch den Einsatz passender Methoden und Werkzeuge, wie z.B. der Wireless Remote Development Box, das Erstellen eines KI-Modells in etwa so komplex ist, wie die Konfiguration einer vernetzten Anlage – also mit anderen Worten: Eine durchaus zu bewältigende Aufgabenstellung.

Über den QR-Code können Sie sich zu dem Workshop anmelden.

tedo.link

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: IPH/ Nils Doede
Bild: IPH/ Nils Doede
So lassen sich alte Maschinen kostengünstig nachrüsten

So lassen sich alte Maschinen kostengünstig nachrüsten

Künstliche Intelligenz in der Prozessüberwachung kann Ausschuss reduzieren, die Bauteilqualität steigern und das Personal entlasten. Teure Investitionen in neue Maschinen sind dafür nicht unbedingt notwendig. Das zeigt das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt Autopress des IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover und der Firma Jobotec. Die Forscher am IPH haben ein System aus Sensoren und KI entwickelt, mit dem sich alte Maschinen im Rahmen eines Retrofits nachrüsten lassen.

mehr lesen
Bild: Conrad Electronic SE
Bild: Conrad Electronic SE
KI, Kooperation, Kundenfokus: Conrads Erfolgsrezept für die digitale Zukunft

KI, Kooperation, Kundenfokus: Conrads Erfolgsrezept für die digitale Zukunft

Conrad Electronic hat sich in den letzten Jahren neu erfunden und präsentiert sich heute als dynamische B2B-Plattform. Im Gespräch mit CEO Ralf Bühler hat das SPS-MAGAZIN erfahren, welche Rolle die Plattformökonomie in der technischen Distribution heute spielt und wie Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre Beschaffungsprozesse effizienter zu gestalten.

mehr lesen
Bild: Eplan GmbH & Co. KG
Bild: Eplan GmbH & Co. KG
Wie KI das Engineering revolutioniert

Wie KI das Engineering revolutioniert

KI wird zum Booster für die Industrie werden – da sind sich Experten einig. Wie sie ganz konkret Unternehmen voranbringen wird, wenn sich Industrie- und Software-Expertise verbinden, haben Eplan und Rittal auf der Hannover Messe gezeigt. Erste Use-Cases im Engineering machen klar: Das Potenzial von künstlicher Intelligenz ist groß und leistet einen wichtigen Beitrag für die dringend benötigte Wachstumskurve in der Industrie.

mehr lesen
Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH
Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH
So machte Tobol seine Schaltschrankfertigung effizienter

So machte Tobol seine Schaltschrankfertigung effizienter

Durch Lean-Methoden gelang es dem Gebäudeautomatisierungsunternehmen und Schaltanlagenbauer Tobol, den gesamten Produktionsprozess von einer Werkstattfertigung auf eine materialflussorientierte Fließfertigung umzustellen. Damit produziert das Unternehmen heute nicht nur schneller und effizienter, sondern konnte auch das Fehleraufkommen auf ein Minimum reduzieren.

mehr lesen