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Produktionsplanung neu gedacht

Industrial Metaverse – die Heimat der digitalen Zwillinge

Auf der Hannover Messe 2025 präsentierte sich die Edag Group als Engineering-Dienstleister mit einem klaren Fokus auf das Industrial Metaverse. Wie sich Produktionsanlagen künftig durchgängig digital - vom Gebäude über die Fertigungslinie bis hin zur Mitarbeiterschulung - planen, simulieren und optimieren lassen, erläuterte Jan Berner, Leiter Technik und Prozesse bei Edag, im Gespräch mit dem SPS-MAGAZIN am Messestand. Sein Fazit: Das Industrial Metaverse ist nicht bloß ein neues Tool - es bringt Struktur, Geschwindigkeit und Qualität in die industrielle Planung.
 Das Industrial Metaverse kann zukünftig als zentrale Integrations- und Steuerungsplattform in der Fertigung dienen.
Das Industrial Metaverse kann zukünftig als zentrale Integrations- und Steuerungsplattform in der Fertigung dienen.Bild: ©Lance/stock.adobe.com

Das Industrial Metaverse ermöglicht, was bislang nur mit großem Aufwand und in getrennten Systemen möglich war: die Integration aller relevanten Planungsdaten in einer einheitlichen, virtuellen Umgebung. „Wir steuern künftig die gesamte Produktion über das Industrial Metaverse“, sagt Jan Berner direkt am Messestand. Der Ansatz beginnt bereits in der Planungsphase – mit einem klassischen Groblayout, das sukzessive über verschiedene Gewerke hinweg verfeinert wird. Was früher in getrennten Tools und isolierten Disziplinen bearbeitet wurde, lässt sich heute in einer gemeinsamen digitalen Umgebung zusammenführen. „Heute gibt es die Möglichkeit, eine komplette Produktionsanlage inklusive Gebäudestruktur, Engineering-Daten und Softwarekomponenten in einem virtuellen Raum abzubilden um sie dann abzusichern und zu prüfen, ob alles funktioniert – noch bevor eine reale Komponente existiert“, erklärt der Leiter Technik und Prozesse bei Edag. Das Schlüsselkonzept dahinter: die Zusammenführung unterschiedlicher digitaler Zwillinge.

"Wir steuern künftig die gesamte Produktion über das Industrial Metaverse."
Jan Berner, Edag:
"Wir steuern künftig die gesamte Produktion über das Industrial Metaverse." Jan Berner, Edag: Bild: Edag Group

Planung ohne Brüche – Disziplinen wachsen zusammen

Ein zentrales Ziel sei dabei die durchgängige Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg. Ob Mechanik, Elektrik, Software oder Gebäudetechnik – alle Disziplinen arbeiten simultan im gleichen virtuellen Modell. „Früher wusste man oft nicht, was der Kollege nebenan gerade geplant hat. Das führte zu Inkonsistenzen – etwa, wenn Ausgänge in der Planung vorgesehen waren, die im realen Gebäude gar nicht existierten“, erinnert sich Berner. Im Industrial Metaverse lassen sich solche Fehler frühzeitig erkennen und beheben.

30 Prozent schneller zur fertigen Anlage

Neben der Fehlervermeidung steht vor allem eines im Vordergrund: Geschwindigkeit. Durch die parallele Entwicklung aller Gewerke verkürzt sich die Planungs- und Umsetzungszeit nach Angaben von Edag um mindestens 30 Prozent. Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, bereits früh im Prozess innovative Ansätze umzusetzen – etwa durch die Kombination mechanischer und softwaregestützter Lösungen. So lassen sich mechanische Schwächen früh erkennen und gegebenenfalls durch Software kompensieren.

Digital geplant, schlüsselfertig umgesetzt

Edag hat die Gesamtkompetenz zur Realisierung von Produktionsanlagen – z.B. beim Aufbau eines neuen Werks eines Herstellers von Permanent-Magneten in den USA. „Wir haben dort die komplette Planung und Realisierung übernommen – vom Gebäude über die Produktionslinie bis zur Befähigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am Ende musste der Kunde im Grunde nur noch aufschließen und konnte loslegen“, berichtet Jan Berner. Generell kann die nötige Hardware auf Wunsch durch Edag beschafft oder gemeinsam mit dem Kunden ausgewählt werden. Auf Wunsch übernimmt das Unternehmen auch die Rolle eines Generalübernehmers und koordiniert die Umsetzung mit Partnern aus dem Anlagenbau.

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