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Anlagenbau neu gedacht

Gezündeter Automations-Turbo macht Hargassner wettbewerbsfähiger

Wie können erfolgreiche Industriebetriebe den Anteil ihrer Eigenfertigung weiter steigern? Vor dieser Frage stand das österreichische Unternehmen Hargassner. Der Anbieter von Biomasse-Heizanlagen fertigt seine Schaltanlagen heute mit hohem Automatisierungsgrad über die gesamte Wertschöpfungskette - mit Software- und Hardware-Lösungen von Eplan und Rittal.
 Mit dem Rittal Wire Terminal WT 
führt Hargassner die Drahtkonfektionierung 
von der Rolle bis zum einbaufertigen Element durch.
Mit dem Rittal Wire Terminal WT
führt Hargassner die Drahtkonfektionierung
von der Rolle bis zum einbaufertigen Element durch. – Bild: Vidguten
/nik fleischmann

Wer einen Großteil seiner Produkte im eigenen Werk fertigt, hat auch Interesse daran, die eigene Produktion weiter auszubauen. Daher investiert Hargassner am Firmensitz und Produktionsstandort in Weng, Oberösterreich, bereits seit Längerem in die Automatisierung – vom Robotereinsatz in der Blechbearbeitung bis hin zu fahrerlosen Transportsystemen in der Montage. Auch die Entwicklung der Bedienungs-Software der Heizungen erfolgt überwiegend vor Ort.

 Mit dem Bohr- und Fräszentrum 
Perforex von Rittal lassen sich 
Schaltschränke automatisiert bearbeiten.
Mit dem Bohr- und Fräszentrum Perforex von Rittal lassen sich Schaltschränke automatisiert bearbeiten. Bild: Vidguten

Gefragt: mehr Software

Doch auch in den Schaltschrankbau sollte investiert werden. Das Ziel: durch einen höheren Anteil der Eigenfertigung Unabhängigkeit und Qualität zu steigern. Weil das Unternehmen lange Zeit lediglich den elektrischen Teil der kleineren Heizungen im Haus fertigte und Schaltschränke für größere Anlagen extern bauen ließ, reifte der Entschluss, den Elektroanlagenbau auf automatisierte Beine zu stellen: „Uns war klar, dass wir dafür bei der Software aufrüsten mussten. Denn nur auf Basis eines digitalen Zwillings lässt sich die Fertigung im angestrebten Maß automatisieren“, sagt Robert Burger. Nach gründlicher Marktanalyse stand fest: „Nur die Kombination der Lösungen von Eplan und Rittal war in der Lage, unsere Anforderungen zu erfüllen“, erklärt der Leiter der Elektrowerkstatt beim Unternehmen Hargassner.

 Mit Eplan Smart Wiring wird jeder Schritt bei der Verdrahtung visualisiert.
Mit Eplan Smart Wiring wird jeder Schritt bei der Verdrahtung visualisiert. Bild: Vidguten

Basis: der digitale Zwilling

Klar war: Für die Erstellung des digitalen Zwillings von Schaltanlagen reichte der Schaltplan nicht aus. Zusätzlich zum Eplan-Tool Electric P8 war deshalb Eplan Pro Panel für die Schaltschrank-Konstruktion in 3D erforderlich. Heute nutzen die Konstrukteure bei Hargassner für den digitalen Zwilling die 3D-Modelle der verbauten Komponenten. Viele davon sind im herstellerunabhängigen Eplan Data Portal verfügbar, auch sämtliche Produkte von Rittal. Mit Pro Panel lassen sich nun auf Basis der Anordnung der Komponenten und ihrer Verbindungen sämtliche Daten ermitteln, etwa Fertigungsdaten. Dazu gehört die Ableitung der Programme für CNC-Fräsbearbeitungszentren sowie für das Ablängen von Hutschienen und Kabelkanälen. Ebenso zählen dazu die Informationen zum Konfektionieren von Kabeln und Drähten.

Daten steuern Maschinen

So übernimmt das Rittal CNC-Bohr- und Fräszentrum Perforex MT S entsprechende Fertigungsdaten aus Pro Panel und versieht Montageplatten, Gehäuseteile und Türen vollautomatisch mit Bohrungen, Gewinden und Ausschnitten. Das System bietet zudem über die Rittal Software RiPanel Processing Center den Abgleich zwischen Aufträgen und Materialverbrauch. Ebenfalls mit Daten aus Pro Panel arbeitet das Zuschnittcenter Secarex AC 18. Es längt schnell und präzise Verdrahtungskanäle sowie deren Deckel, Trag- und Stromschienen der Dimension NLS-CU 3/10 ab. Zur Beschriftung ist ein Etikettendrucker integriert. Auch das Zuschnittcenter kann die Daten direkt aus Pro Panel übernehmen. Darüber hinaus bietet das System eine projektübergreifende Verschnittoptimierung.

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