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Digitalisierungsprojekte mit SMKL definieren und umsetzen

„Eine strategische Herangehensweise“

Ganz weit oben auf der strategischen Agenda von Mitsubishi Electric steht aktuell das Thema SMKL - Smart Manufacturing Kaizen Level. Im Gespräch mit dem SPS-MAGAZIN erklärt Marketing-Manager Jan-Philipp Liersch, was sich dahinter verbirgt und wo SMKL den Anwender hinführen soll.
 Smart Manufacturing Kaizen Level stellt zwei Ebenen gegenüber: den Reifegrad der Digitalisierung sowie die Dimension entsprechender Lösungen.
Smart Manufacturing Kaizen Level stellt zwei Ebenen gegenüber: den Reifegrad der Digitalisierung sowie die Dimension entsprechender Lösungen. Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.
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Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.

SMKL ist eines der großen Themen auf dem SPS-Messestand von Mitsubishi Electric. Was zeigen Sie dem Besucher dort?

Jan-Philipp Liersch: Wir führen eindrücklich vor Augen, um was es bei Smart Manufacturing Kaizen Level überhaupt geht – nämlich um eine mehrdimensionale Matrix, mit der der Anwender seine Digitalisierungsreise besser strukturieren und umsetzen kann. Kaizen, den japanischen Begriff für das kontinuierliche Streben nach Verbesserung, haben die meisten schon einmal gehört. Smart Manufacturing als Bezeichnung für die zukunftsgerichtete industrielle Produktion ist ebenfalls recht geläufig. Mit SMKL verbinden wir diese beiden Ansätze und ermöglichen dem Anwender die schrittweise Optimierung seiner Fertigung mit den modernen Werkzeugen der Digitalisierung.

Und dabei gibt es verschiedene Level, die es zu erreichen gilt?

Genau. Auf der einen Seite der Matrix steht der Reifegrad innerhalb der Fabrik, also z.B. ob Daten in der Anlage bislang nur gesammelt werden oder auch schon ausgewertet werden. Konkret handelt es sich um die vier Elemente Datenerfassung, Visualisierung, Analyse und Optimierung. Dem gegenüber steht, in welchem Umfang der Reifegrad bereits umgesetzt wurde: an einer einzelnen Prozessstation, in der kompletten Anlage oder sogar Standort-übergreifend bis hin zur Lieferkette.

Was bringt es, diese beiden Ebenen übereinanderzulegen?

In jedem einzelnen Gespräch mit Kunden stellt man fest, wie unterschiedlich das Thema Digitalisierung vorangetrieben wird. Mit SMKL bekommt man ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich die vielen verschiedenen Lösungswege vergleichen und bewerten lassen. Mitsubishi Electric erstellt auf dieser Basis dann ein exakt passendes Angebot und kann den Anwender zur weiteren Roadmap individuell beraten – auch und gerade, was den Return on Invest der jeweiligen Maßnahmen angeht.

Wo fängt man mit der Digitalisierung an und welches sind die nächsten Schritte? Für den Anwender sind das zwei sehr entscheidende Fragen.

Richtig. Und die passenden Antworten müssen immer individuell gefunden werden. Die SMKL-Matrix verschafft schnell eine Orientierung, welche Verbesserungen mit welchen Produkten zu welchem Invest möglich und sinnvoll sind. Zudem macht SMKL den Erfolg auf dem Weg zur smarten Fabrik messbar – was heute immer stärker gefordert wird.

Zitat1: "Dass SMKL immer funktioniert, ist die Besonderheit unserer Matrix." 
Jan-Philipp Liersch, Mitsubishi Electric
„Dass SMKL immer funktioniert, ist die Besonderheit unserer Matrix.“
Jan-Philipp Liersch, Mitsubishi Electric – Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.

Gibt es in Japan, dem Heimatmarkt von Mitsubishi Electric, dieses systematische Vorgehen schon länger?

Wenn man den Blick speziell auf Japan richtet, ist nicht zu übersehen, wie offen die gesamte Gesellschaft für neue Technologien ist. Folglich werden auch neue Digitalisierungsschritte ohne große Berührungsängste ausprobiert und umgesetzt. Aber ob in Japan, in Deutschland oder anderen Ländern: Die industrielle Digitalisierung betrifft jeden Fertigungsbetrieb. Deswegen ist SMKL grundsätzlich als globale Strategie ausgelegt. Letztendlich lässt sich das größte Potenzial erzielen, wenn man die Digitalisierung standort- bzw. länder-übergreifend ausrollt. So ist es natürlich auch unser Ziel, Kunden eine globale Lösung anzubieten und nicht nur lokale Digitalisierungsinseln zu schaffen, die nicht erweiterbar sind.

Steht eine spezielle Software hinter SMKL?

Nein, SMKL ist kein Tool, sondern eine strategische Herangehensweise. Über die Matrix wird analysiert, wo der jeweilige Anwender steht und mit welchen Maßnahmen sich Verbesserungen implementieren lassen. Bei deren Umsetzung kommen dann aber – je nach Bedarf – verschiedene Softwarelösungen aus unserem Haus zum Einsatz. Über unsere Tochterfirma Iconics können wir auch hier die komplette Spannweite der SMKL-Matrix abdecken und Verbesserungen entlang der gesamten Lieferkette umsetzen.

Kommt der Anwender in der SMKL-Matrix selbst zurecht, oder geht das nur mit Unterstützung von Mitsubishi Electric?

In der Regel erfasst er den Status Quo zusammen mit unseren Digitalisierungsspezialisten. Auch die möglichen Ansatzpunkte und Schritte werden gemeinsam erarbeitet. Die Maßnahmen zur Verbesserung lassen sich aufgrund des breiten Portfolios von Mitsubishi Electric dann durchgängig aus einer Hand implementieren. Letztlich können wir den Kunden sehr eng über alle Level hinweg begleiten.

Wie kommt dieses Angebot bei den Kunden in Europa an?

Es gibt bereits zahlreiche Projekte, bei denen wir die SMKL-Matrix anwenden, um Kunden individuell zu beraten. Noch sind wir aber dabei, das Konzept in der gesamten Breite auszurollen. Entsprechend nimmt die Zahl der Gespräche zu und parallel dazu auch die Aufmerksamkeit auf Kundenseite.

Gibt es schon Erfahrungswerte, an welcher Stelle der Matrix sich die meisten Anwender heute befinden?

Viele Kunden befinden sich an der Schwelle zur Prozessanalyse. Die Datenerfassung haben sie abgeschlossen, die Visualisierung läuft ebenfalls schon. Als nächstes geht es dann darum, die richtigen Rückschlüsse aus den Daten zu ziehen. Das ist auch der Punkt, an dem sich der Scope bei vielen Anwendern von einer einzelnen Maschine auf die gesamte Anlage erweitert. Meist ist aber auf beiden Seiten der Matrix noch Luft nach oben.

Gibt es mit Blick auf die verschiedenen Branchen große Unterschiede in der SMKL-Reife?

Die gibt es durchaus. Gerade die großen Player in der Automobilindustrie haben entsprechende Experten für Digitalisierungsprojekte und sind dadurch in vielen Aspekten schon weiter vorne. Allerdings ist dieses Marktsegment mitnichten der einzige Treiber. Große Nachfrage gibt es z.B. auch in Bereichen, in denen die Rückverfolgung hoch aufgehängt ist oder Stillstandzeiten sehr viel Geld kosten. Aber wie gesagt: Schlussendlich geht die Digitalisierung jeden an.

Ist die SMKL Matrix auch flexibel genug, um sie auf jede Unternehmensgröße und Brache anzuwenden?

Auf jeden Fall. Denn sie gibt ja nur eine Richtung vor, entlang derer der Kunde schrittweise das Verbesserungspotenzial ausschöpft. Wo er genau hin will und wie er das macht, lässt sich gemäß des Konzepts von Kaizen passgenau zugeschnitten erledigen. Dass SMKL trotzdem immer funktioniert, ist die Besonderheit unserer Matrix.

Welchen Stellenwert haben offene Technologien für die Lösungsfindung?

Einen sehr großen. Dem SMKL-Ansatz liegt die Anforderung zu Grunde, dass der Anwender bereits vorhandene Digitalisierungslösungen nicht wieder entfernen muss, um voranzukommen. Unsere Lösungen sind also offen genug, um bestehende Lösungen anderen Ursprungs zu implementieren und zu harmonisieren.

Stemmt Mitsubishi Electric in Punkto Digitalisierung alle Lösungen alleine, oder kommen auch Partner ins Spiel?

Unser Automatisierungsportfolio ist sehr breit und auch auf Softwareseite sind wir umfassend aufgestellt, vor allem durch die Übernahme von Iconics. Aber irgendwann bringt einen die Digitalisierung an einen Punkt, an dem man Partner mit ins Boot holen muss. Die Endstufe erreicht niemand alleine – deswegen der hohe Anspruch an Offenheit. Mitsubishi Electric wirft an dieser Stelle die e-F@ctory Alliance in den Ring. Mit diesem Partner-Netzwerk sind wir exakt darauf ausgerichtet, durchgängig, sehr anspruchsvolle Automatisierungs- und Digitalsierungslösungen zu realisieren.

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