LinkedIn Logo YouTube Logo
ANZEIGE
IIoT-Plattformen für den Mittelstand: Standard oder nach Maß?

Daten arbeiten lassen – Wertschöpfung steigern

Viele wollen mehr aus ihren Maschinendaten machen und die Vorteile nutzen. Der praktische Einstieg fällt allerdings schwer. Plattformen für das Industrial Internet of Things (IIoT) sollen zentrale Elemente zur Vernetzung von industriellen Maschinen und Systemen bilden - und in dieser Ausrichtung die Erfassung, Verarbeitung sowie Analyse von Daten ermöglichen. Mittelständische Anwender haben dabei die Wahl zwischen den verfügbaren Standard-IIoT-Plattformen und maßgeschneiderten Lösungen.
NOA lässt sich als Automatisierungsplattform an die spezifischen IIoTAnforderungen des Anwenders anpassen. – Bild: KEB Automation KG

Häufig bestehen IIoT-Plattformen aus einer Edge- und Cloud-Komponente. Die Edge-Komponente ist eine Software, die auf Steuerungen oder Computern bei den Anwendern vor Ort (On-Premise) installiert ist. Maschinendaten werden von diesen Geräten gesammelt, verarbeitet und – sofern gewünscht – in die Cloud-Komponente übertragen. In der Cloud werden die Geräte verwaltet sowie die Maschinendaten zentral für verschiedene Applikationen zur Verfügung gestellt. Typische Anwendungsfälle von IIoT-Plattformen sind: Maschinensteuerung, Condition Monitoring, Predictive Maintenance sowie Fleet Management.

Solche Plattformen können Unternehmen wichtige Vorteile zur Steigerung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit bieten. Dazu zählen die Verbesserung von Betriebsabläufen sowie die Reduzierung von Produktionsausfällen und daraus resultierender Kosten. Viele Unternehmen fragen sich, wie sie am besten vorgehen, um IIoT-Plattformen für sich nutzbar zu machen oder ihren Kunden anbieten zu können. Aufgrund des vermeintlich hohen Aufwands und dem erforderlichen Knowhow zur eigenen Entwicklung einer IIoT-Plattform, sind besonders im Mittelstand die Ressourcen für diesen Weg häufig nicht vorhanden. Im Kern gibt es daher diese zwei möglichen Vorgehensweisen:

  • Erwerb einer (fertigen) IIoT-Lösung als Platform as a Service (PaaS), z.B. die Automatisierungs- und IIoT-Plattform NOA von KEB Automation
  • Entwicklung einer maßgeschneiderten IIoT-Plattform mithilfe eines Partners, wie dem Dienstleister Elunic

PaaS für den Mittelstand

Der Vorteil einer fertigen Plattform ist, dass Unternehmen kostengünstig und schnell von IIoT-Funktionen profitieren können. KEB Automation bietet genau das mit NOA an, einer Automatisierungsplattform as a Service. NOA ist speziell auf die Anforderungen von Industrieunternehmen im Mittelstand abgestimmt und zeichnet sich durch folgende Punkte aus:

  • Offenheit: Flexible Lösungen wie NOA haben den Vorteil, dass sie mit dem Unternehmen wachsen und eigene Algorithmen eingebracht werden können. Kunden können die Funktionalität ihrer Edge-Komponenten anreichern, da die Software als Container bereitgestellt wird. Sie sind somit nicht an einen App-Store gebunden, wie es z.B. bei anderen IIoT-Plattformen vorkommt. Außerdem können Automatisierungskomponenten von Drittanbietern eingebunden werden, denn die Edge-Komponente NOA-Core setzt lediglich Linux und Container-Technologie als Basis voraus.
  • Das Abrechnungsmodell für NOA ist skalierbar und besteht aus zwei Komponenten: Dem Einzellizenzmodell, bei dem jede installierte App auf der Edge bei Bedarf lizenziert werden kann, sowie einem Pay-As-You-Go-Modell, bei dem über das NOA-Portal z.B. von Customer Apps, die Funktionen von mit der Cloud verbundenen Edge Geräten und die in der Cloud gespeicherten Daten berechnet werden. So können auch kleinere IIoT-Anwendungsfälle kostengünstig umgesetzt und bei Bedarf zu umfangreichen Lösungen skaliert werden.
  • Der Anwender kann auf ein umfangreiches App-Portfolio von KEB zugreifen, um z.B. ein Visualisierungssystem wie Helio, Condition Monitoring oder Connectoren für Kommunikationsprotokolle zu nutzen. Hierbei steht im Fokus, eine bedarfsgerechte IIoT-Lösung für den Anwender zu erstellen und nur die Funktionen auszuwählen, die wirklich notwendig sind (Cherry-Picking). Die Cloud-Komponente mit dem NOA-Portal ist daher optional.
  • Auch das Thema Sicherheit darf bei einer solch weitreichenden Lösung nicht zu kurz kommen, denn die Vernetzung von Geräten erhöht das Risiko von Cyberangriffen und Datenlecks. Daher setzt KEB für seine Kunden auf eine sichere Infrastruktur und verschlüsselte Nachrichten, die zwischen den IIoT-Devices ausgetauscht werden.

Darüber hinaus können OEMs ihren Kunden NOA als Automatisierungsplattform zur Verfügung stellen und als eigenes digitales Businessmodell vertreiben. Möglich wird dies durch Features wie Tenants und User Management sowie White-Labeling. So können OEMs ihre Maschinen mit digitalen Services anbieten und eine höhere Wertschöpfung erreichen, ohne eine eigene Plattform betreiben zu müssen. KEB unterstützt vor allem KMU bei der Erstellung einer Komplettlösung im Bereich der Automatisierung von Maschinen und Anlagen. Das offizielle Release von NOA erfolgt auf der diesjährigen Messe SPS in Nürnberg.

Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com

Modulare IIoT-Plattform nach Maß

Für Unternehmen mit spezifischen Anforderungen an ihre Produktionsprozesse und Betriebsabläufe ist eine flexible IIoT-Plattform entscheidend, die sowohl auf bewährten Standardlösungen als auch auf anpassbaren Modulen basiert. Ein Make&Buy-Ansatz ermöglicht es, Standardkomponenten mit maßgeschneiderten Elementen zu kombinieren und so die exakt passende Lösung für individuelle Bedürfnisse zu schaffen. Anstatt zwischen fertigen Standardlösungen und vollständig maßgeschneiderten Systemen wählen zu müssen, eröffnet dieser hybride Ansatz eine flexible und effiziente Möglichkeit, bestehende Systeme zu integrieren und branchenspezifische Herausforderungen zu adressieren.

Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Partner wie Elunic ist dabei von zentraler Bedeutung. Das Unternehmen kombiniert technologische Expertise und strategische Beratung, um modulare IIoT-Plattformen zu entwickeln, die den spezifischen Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden. Dabei setzt das Unternehmen auf KI-Agenten, die Maschinendaten in Echtzeit überwachen, Anomalien frühzeitig erkennen und Betriebsprozesse anpassen, um die Effizienz der Produktionsabläufe zu steigern.

Herausforderungen der Entwicklung

Die digitale Transformation erfordert die Integration neuer Systeme, ohne bestehende Prozesse zu gefährden. Die IIoT-Plattform shopfloor.io, die Elunic entwickelt hat, löst diese Herausforderung durch agile, skalierbare Plattformen mit modularer Architektur. Das quelloffene System ermöglichen eine schnelle Integration und flexible Anpassungen, um den individuellen Anforderungen gerecht zu werden.

ShopfloorGPT ist eine selbstlernende, dateninterpretierende KI, die Maschinendaten in praktische Erkenntnisse umwandelt. Mit diesem KI-Agenten bietet Elunic eine Lösung, die das volle Potenzial der gesammelten Daten ausschöpft. KI-Agenten helfen, Maschinenstörungen zu verhindern, verbessern Produktionsprozesse und liefern Echtzeitanalysen, die einen schnellen Return on Investment (ROI) ermöglichen. ShopfloorGPT funktioniert zudem als Standalone-Lösung, die auf den bereits vorhandenen Daten der Unternehmen basiert. Dies ermöglicht einen schnellen Einstieg in die Welt der KI für die Industrie, ohne dass bestehende Systeme vollständig umstrukturiert werden müssen. Elunic begleitet Unternehmen auf Wunsch langfristig bei der Entwicklung und Nutzung von KI zur Optimierung ihrer Prozesse.

 Von der Suche in Bedienungsanleitungen über die Koordination von Wartungsarbeiten bis zur Auswertung von Maschinendaten: ShopfloorGPT ist als zentrale Anlaufstelle für effiziente Produktionsüberwachung und -steuerung konzipiert.
Von der Suche in Bedienungsanleitungen über die Koordination von Wartungsarbeiten bis zur Auswertung von Maschinendaten: ShopfloorGPT ist als zentrale Anlaufstelle für effiziente Produktionsüberwachung und -steuerung konzipiert.Bild: KEB Automation KG

Mehr Wertschöpfung

Die zwei beschriebenen Vorgehensweisen zur Umsetzung einer IIoT-Plattform bringen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. In jeder Variante aber profitieren Firmen und Anwender über alle Ebenen von mehr Wertschöpfung. Größe und Anforderungen des Unternehmens entscheidet letztlich über den passenden Weg.

Außerdem haben Unternehmen die Möglichkeit, die beiden Ansätze miteinander zu kombinieren. Mit einer fertigen IIoT-Plattform wie NOA hat der Kunde einen einfachen Einstieg in IIoT-Funktionen und kann diese Lösung bedarfsgerecht zu einem späteren Zeitpunkt skalieren. Diese Basislösung kann an die Anforderungen des Kunden angepasst werden. Der Kunde kann etwa die Edge-Komponente von NOA nutzen und in seine eigene oder in eine anpassbare Plattform wie Shopfloor.io integrieren und die NOA-Funktionen um eigene Funktionen erweitern. In Summe erhält der Kunde so eine IIoT-Plattform, die individuell passt und günstiger als eine vollständig selbst entwickelte Lösung ist.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Faktorzwei GmbH
Bild: Faktorzwei GmbH
Übergreifende Transparenz: MKW auf dem Automatisierungstreff

Übergreifende Transparenz: MKW auf dem Automatisierungstreff

Der Forderung nach Datenerfassung, Analytics und IoT kann sich in der produzierenden Industrie heute niemand mehr entziehen. Doch mit Blick auf die einzelnen Unternehmensebenen – vom Shopfloor bis zu ERP und Cloud – sind die Ansprüche sehr verschieden. Das Unternehmen MKW will alle unterschiedlichen Facetten mit einer Software abdecken und damit durchgängige Transparenz schaffen. Welche Mehrwerte sich daraus für den Anwender ableiten, veranschaulicht ein Workshop auf dem Automatisierungstreff am 9. April in Heilbronn.

mehr lesen
Bild: in.hub GmbH
Bild: in.hub GmbH
Digitalisierung ohne 
IT-Vorkenntnisse

Digitalisierung ohne IT-Vorkenntnisse

Viele Unternehmen wünschen es sich, ihre Maschinen und Anlagen einfach und schnell digitalisieren zu können. Ohne umfangreiche Programmierkenntnisse ist dies jedoch in der Regel nicht möglich. Siineos von In.hub ist eine dieser Ausnahmen. Die Redaktion sprach mit IIoT Senior Partnermanager Christoph Müller, was die IIoT-Plattform sonst noch kann, außer Daten effizient zu erfassen, zu verarbeiten und zu visualisieren.

mehr lesen
Bild: Blue Danube Robotics
Bild: Blue Danube Robotics
Vom Robot zum Cobot

Vom Robot zum Cobot

Airskin von Blue Danube Robotics verbindet automatisierte Arbeitsprozesse von Industrierobotern mit der sicheren Kollaboration zwischen Mensch und Cobot. Mit Solidworks und der 3DExperience Plattform von Dassault Systèmes konnte das Unternehmen die Entwicklung der berührungssensitiven Sicherheitshaut beschleunigen, die am Roboter angebracht wird und ihn bei Kollisionen sofort stoppt. Zudem verbessern die Tools die Effizienz der Zusammenarbeit.

mehr lesen
Bild: Nvidia GmbH
Bild: Nvidia GmbH
Physical AI soll neue Ära einläuten

Physical AI soll neue Ära einläuten

Dr. Timo Kistner, EMEA Industry Lead, AI for Manufacturing and Industrial, Nvidia
Durch die Verbindung von künstlicher Intelligenz und Physik revolutioniert Physical AI die Art und Weise, wie Maschinen in und mit der realen Welt interagieren. Diese neue Technologie, die auch als generative physische KI bezeichnet wird, ermöglicht es Robotern und autonomen Fahrzeugen, mit höchster Genauigkeit komplexe Umgebungen wahrzunehmen, sie zu verstehen und in ihnen autonom zu navigieren. Durch die Erstellung realitätsnaher virtueller Simulationen beeinflusst Physical AI nicht nur Robotik und autonome Fahrzeuge, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten in dem Gaming-Bereich und im Fertigungsumfeld.

mehr lesen
Bild: Fraunhofer Cluster of Excellence Cognitive Intern
Bild: Fraunhofer Cluster of Excellence Cognitive Intern
Smarte Sensorik für Umformmaschinen

Smarte Sensorik für Umformmaschinen

Für Maschinenbauer geht es trotz rückläufiger Auftrags- und Umsatzzahlen darum, in zukunftsfähige Technologien zu investieren. Schließlich trägt die Modernisierung der Fertigung zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und zur eigenen wirtschaftlichen Stabilität bei. Der intelligente Nutenstein SmartNotch ist mit seiner integrierten Sensorik ein wirksamer Hebel für Effizienzsteigerungen.

mehr lesen
Bild: ©Patrick Helmholz/stock.adobe.com
Bild: ©Patrick Helmholz/stock.adobe.com
KI für die Industrie

KI für die Industrie

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird alle Branchen grundlegend verändern – auch die Fertigungsindustrie. KI erlaubt neue Anwendungsszenarien und verbessert Geschäftsergebnisse. Doch um das größtmögliche Potenzial ausspielen zu können, müssen die KI-Modelle auf die einzelnen Branchen angepasst werden. Deshalb hat Microsoft neue KI-Modelle vorgestellt, die Unternehmen dabei helfen können, ihre speziellen Bedürfnisse genau und effizient zu erfüllen.

mehr lesen
Bild: Advantech Europe BV
Bild: Advantech Europe BV
Prozesse werden 
agiler und effizienter

Prozesse werden agiler und effizienter

Durch die Simulation von Produktionslinien und Anlagen können Unternehmen potenzielle Probleme frühzeitig identifizieren und die Effizienz ihrer Prozesse steigern. Aber wie ermöglicht es die Virtualisierung physische Systeme zu verbessern und die Integration von IT-Technologien zu fördern, um so die Produktionsplanung und -überwachung zu verbessern? Das beantwortet Marco Zampolli, Industrial IoT Product Sales Director von Advantech, im Gespräch mit der Redaktion.

mehr lesen