Praxis: Beta-Test von Cable proD
Da traf es sich gut, dass Eplan gerade die Markteinführung eines Werkzeugs für eben diese Aufgabe plante: Cable proD. Dieses CAD-Tool verlegt virtuell Leitungen im Feld und ermittelt dabei – auf Basis des Schaltplans und von MCAD-Daten – selbsttätig sowohl die erforderliche Leitungslänge als auch den Verlegeweg. Die exakten Längen werden zurück ins Eplan Projekt gegeben. Hahn vereinbarte mit Eplan die Erprobung des Tools am konkreten Beispiel einer Anlage zur automatisierten Herstellung von Kfz-Komponenten mit einer Zykluszeit von 41s. 18 Arbeitsstationen müssen hier mit Energie und Signalen versorgt werden und weil es sich teilweise um komplexe Arbeitsschritte (z.B. Kaltschrumpfen mit Stickstoff) handelt, waren rund 300 Sensor-, 50 Strom- und 11 Servoleitungen zu verlegen.
Ergebnis: ‚First time right‘ statt ‚Second time wrong‘
Das Ergebnis des Tests war aus Sicht von Hahn durchweg überzeugend, so Scherer: „Die Leitungen werden gebündelt und durch Kabelkanäle in 3D geroutet. Das System ermittelt zuverlässig die Kabellängen, man muss also weder vorher messen noch nachher korrigieren. Und das Personal kann fehlerfrei und zügig arbeiten, weil die Leitungswege im Viewer angezeigt werden.“ Da die teuren Servoleitungen ohne Verschnitt gefertigt werden, spart man zudem Kosten, Kupfer und CO2-Emissionen.
Verbesserungen auch für den Service
Verbesserungen sieht das Unternehmen aber auch noch auf einer anderen Ebene – beim Service. Dazu meint Scherer: „Viele der Leitungen in unseren Anlagen sind beweglich und unterliegen dem Verschleiß. Das heißt: Der Kunde bestellt Leitungen, die wir nachfertigen müssen. Wenn die exakte Länge hinterlegt ist, können wir den Leitungssatz passgenau erstellen und dem Kunden schnellen Service mit der passenden Leitung bieten.“ Das gilt übrigens auch für Leitungen mit Energieketten – und dann, wenn z.B. ein Wechselsatz für ein neues Produkt oder ein neues Werkzeug benötigt wird. Sie können im gleichen Standard gefertigt werden wie die bereits vorhandenen.