Interview mit Pete Sopcik, Analog Devices

Zustandsbasierte Überwachung

OtoSense ist eine KI-gesteuerte Sensorinterpretationsplattform, die beliebige physikalische Phänomene wie Schall, Vibration, Druck, Strom und Temperatur erfassen, lernen und interpretieren kann. Im Gespräch mit dem Industrial Communication Journal erklärt Pete Sopcik, Marketing Manager CbM bei Analog Devices, wie diese auch zur Zustandsüberwachung und Instandhaltung eingesetzt werden kann.

Handelt es sich bei OtoSense um eine Plattform, die ausschließlich auf Datenerfassung und -auswertung basiert, oder erlaubt sie auch, in die Modifikation von Maschinenparametern einzugreifen? @Interview_Grundschrift:Pete Sopcik: Die Besonderheit von OtoSense liegt darin, dass sich diese Plattform auf die schnelle, in Echtzeit erfolgende Verarbeitung breitbandiger Sensorsignale (z.B. Vibrationsdaten oder akustische Informationen) stützt und diese Daten mit relevanten Maschinen- und Umgebungsparametern zusammenführt, um präzise, zuverlässige Modelle für diese Fertigungsanwendungen zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich aufwerten lassen sich diese Modelle, indem auf fertigungstechnische Expertise oder das Fachwissen des Bedienpersonals zurückgegriffen wird, um die Modelle für die Ausgabe von Diagnosen zu trainieren. Durch die Fähigkeit zur zeitnahen Verarbeitung dieser Informationen in einer Fertigungsumgebung wird sichergestellt, dass sich Entscheidungen in Echtzeit fällen lassen und dass auf etwaige Probleme reagiert werden kann. @Interview_Grundschrift: Können Sie an einem konkreten Beispiel erläutern, welche Vorteile der Einsatz der Plattform bringt? @Interview_Grundschrift:Sopcik: Ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Anwendung, in der die Lösung heute eingesetzt wird, ist die Qualitätskontrolle. Man wendet heute eine Vielzahl unterschiedlicher Qualitätskontroll-Prüfungen an. Bringt man hier OtoSense ins Spiel, lassen sich die aktuellen Qualitätsprüfungen durch Sensordaten ergänzen, um eine höhere Qualität abzuliefern und auch solche Qualitätsprobleme identifizieren zu können, die mit traditionellen Verfahren nicht ohne weiteres detektierbar wären. Insbesondere End-of-Line-Tests bei der Produktion von Pumpen und Kompressoren sind ein Gebiet, auf dem OtoSense mithilfe von Vibrations- und Akustikdaten mechanische Probleme detektieren und vorhersagen kann, die auf unzureichende Qualität sowie potenzielle Probleme im Feld hindeuten können. @Interview_Grundschrift: Welche Industriezweige sind besonders auf vorausschauende Instandhaltung angewiesen, und in welchen ergeben sich die meisten Schwierigkeiten bei der Investition in Instandhaltungstechnik 4.0? @Interview_Grundschrift:Sopcik: Im Bereich der Qualitätskontroll-Anwendungen profitieren viele diskrete Fertigungs-Sektoren von OtoSense Quality Control, denn es ergeben sich Verbesserungen sowohl für End-of-Line-Qualitätsprüfungen als auch für die Prozesssteuerung während der Fertigung. Zu diesen Sparten gehören die Bereiche Automobilproduktion, Elektronik, weiße Ware und Geräte. Für vorausschauende Instandhaltungs-Applikationen wie etwa die Überwachung von Motoren profitieren prozessorientierte Branchen von diesen Lösungen, die durch Unterbrechungen des Betriebsablaufs besonders beeinträchtigt werden. Die Möglichkeit, nahezu in Echtzeit Einblick in den Betriebszustand ihrer Anlagen zu erhalten, reduziert die Wahrscheinlichkeit unvorhergesehener Probleme und gestattet eine bessere Planung von Instandhaltungs-Arbeiten. Zu diesen Branchen gehören der Nahrungsmittel- und Getränkesektor, die pharmazeutische Industrie und das Energiewesen. @Interview_Grundschrift:

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Analog Devices
Bild: Analog Devices
Steigerung der Produktivität

Steigerung der Produktivität

Die Umstellung auf Industrie 4.0 oder das industrielle Internet der Dinge (IIoT) setzt sich fort, um mehr Effizienz, Sicherheit, Produktivität und niedrigere Gesamtkosten zu erreichen. Ein entscheidendes Element bei diesen Bemühungen ist die Gerätevernetzung. Dies kann eine Herausforderung sein, da es die Auswahl eines geeigneten Kommunikationsstandards und die Entwicklung der entsprechenden Schnittstellen und der zugehörigen Software erfordert, was alles die Einführung intelligenter Fabriken verlangsamen kann.

mehr lesen
Bild: Helmholz GmbH & Co. KG
Bild: Helmholz GmbH & Co. KG
Mit Peak Shaving 
zur Energiewende

Mit Peak Shaving zur Energiewende

Grüne Energie aus regionalen Quellen ist für die Mann Firmengruppe nicht nur ein erfolgreiches Geschäftsmodell, sondern eine Überzeugung. Deshalb geht das Unternehmen nun auch bei der Optimierung des Strom-Eigenverbrauchs neue Wege: Durch ein systematisches Peak Shaving, das Vermeiden von Lastspitzen, sparen die Westerwälder Strom und Geld. Die technische Voraussetzung dafür schaffen eine Monitoring-Software und Energy-Meter-Module von Helmholz.

mehr lesen
Bild: ROTH Steuerungstechnik
Bild: ROTH Steuerungstechnik
Problemlöser inside

Problemlöser inside

Roth Steuerungstechnik hat mit dem Operator Panel (ROP) ein Handbediengerät entwickelt, mit dem sich Maschinen nachträglich ausrüsten lassen, die auf Sinumerik-Steuerungen 810/840D Powerline basieren. Das Panel ersetzt 1:1 das nicht länger lieferbare Programmierhandgerät PHG sowie das HT6 von Siemens. Nicht zuletzt aufgrund der integrierten Kommunikationssoftware Accon-AGLink von Delta Logic stellt es eine moderne Alternative mit garantierter Ersatzteilverfügbarkeit und erleichterter Bedienung dar.

mehr lesen