Bewegliche Leitungssysteme für Profinet

Zugelassene Kombination

Harting hat mit dem ix Industrial einen sehr kompakten Industrie-Steckverbinder entwickelt, Igus bietet mit dem umfassenden Chainflex-Sortiment leistungsfähige Busleitungen für bewegliche Anwendungen mit kleinen Biegeradien. Für Steckverbinder und Leitung haben beide Unternehmen die Zertifizierung der Profinet-Nutzerorganisation erreicht. Andreas Muckes, Produktmanager Chainflex bei Igus, und Maximilian Rohrer, Produktmanager Interface Connectors bei Harting, berichten über die Eigenschaften der zugelassenen Komplettleitungen.
Andreas Muckes, Produktmanager Chainflex bei Igus: "Die Anforderungen an Busleitungen in dauerbeweglichen Anwendungen sind hoch - wir erfüllen sie mit unserem Chainflex-Programm."
Andreas Muckes, Produktmanager Chainflex bei Igus: „Die Anforderungen an Busleitungen in dauerbeweglichen Anwendungen sind hoch – wir erfüllen sie mit unserem Chainflex-Programm.“Bild: Igus GmbH

SPS-MAGAZIN: Herr Muckes, können Sie kurz die Besonderheiten der Chainflex-Leitungen für Bus-Anwendungen beschreiben?

Muckes: Typisch für alle Chainflex-Leitungen ist ja unter anderem die besondere Verseiltechnik der Ader, die eine dauerhafte Beweglichkeit ohne Verschiebung in der Leitung sicherstellt. Der Mantel aus hochwertigem TPE gewährleistet langfristige Abriebfestigkeit. Wir bieten aber auch andere Mantelwerkstoffe. Und bei den Busleitungen verwenden wir besondere Schirmungskonstruktionen wegen der anspruchsvollen Übertragung. Damit kann der Anwender auch bei beweglichen Ethernet-Leitungen CAT 5 bis CAT 7 erreichen – bei sehr langer Lebensdauer und hoher Ausfallsicherheit der Leitungssysteme.

SPS-MAGAZIN: Welche Neuheiten oder Besonderheiten gibt es aktuell in diesem Programm?

Muckes: Wir haben zum Beispiel eine Sonderleitung nach Profinet-Spezifikation entwickelt mit der Bezeichnung CFSPECIAL.182.060. Sie ist mit Aramid-Tragorganen ausgestattet, die eine sehr hohe Zugfestigkeit gewährleisten. Das bietet Vorteile bei großen, hängenden Leitungslängen bis 50 Meter, zum Beispiel in Regalbediengeräten. Eine Anmerkung am Rande: Die Profinet-Norm für Leitungen kennt gar keine Zugkräfte in der Dynamik. Unser Anspruch ist es, immer wieder über die Normen hinauszugehen – nicht nur mit dieser Leitung und nicht nur bei Bus-Anwendungen.

SPS-MAGAZIN: Themawechsel zum Schluss – von Profinet zur UL-Zulassung, die ja nicht nur im US-amerikanischen Markt anerkannt wird. Was gibt es hier Neues?

Muckes: Hier sind zwei Themen aktuell. Zum einen haben wir eine Low-bending-Leitung mit verringertem Biegeradius und zugleich höherer Lebensdauer entwickelt, die von UL zugelassen wurde. Der Anwender kann also ein High-End-Produkt mit erhöhter Lebensdauer und UL-Zulassung verwenden – auch in Kombination mit dem ix Industrial-Steckverbinder, der ebenfalls UL-zertifiziert ist. Zweitens hat UL unser 36-monatiges Garantieversprechen überprüft, das wir aufgrund von zwei Milliarden Testzyklen pro Jahr guten Gewissens geben können. Jetzt dürfen unsere Chainflex-Leitungen das UL-Verified-Logo tragen. Das bestätigt auch von neutraler Seite den hohen Qualitätsanspruch, für den sowohl Igus als auch Harting stehen.

Rohrer: Genau. Unser gemeinsames Ziel ist es, unterbrechungsfreie und langlebige Verbindungen zu schaffen. Das geht nur, wenn beide Komponenten – Steckverbinder und Leitungen – jeweils für sich höchsten Anforderungen genügen und optimal zueinander passen. Genau das gewährleisten wir mit der gemeinsamen Arbeit in unseren Prüflaboren.

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