Expanded-Beam-Optical-Verfahren erleichtert den Einsatz von Glasfasertechnik

Vereinfachtes Handling

Cloud Computing, Big Data und IoT tragen dazu bei, dass immer mehr Daten übertragen werden müssen. IT-Anwendungen in Büro- und Industrie-Gebäuden brauchen immer höhere Bandbreiten. Die könnten einfach mit Lichtwellenleitern erreicht werden. Doch das komplizierte Handling ließ viele User bislang zögern. Ein neues von 3M entwickeltes Steckprinzip namens Expanded Beam Optical (kurz EBO) soll nun diese Einstiegshürde senken.

Bei den entscheidenden Qualitätskriterien eines LWL-Stecksystems zeigt das neue Konzept ebenfalls seine Stärken. Auf der einen Seite verursacht es eine signifikant niedrigere Einfügedämpfung (IL = Insertion Loss), auf der anderen Seite zeigt es eine hohe Rückflussdämpfung (RL = Return Loss).

Flexible Stecktechnik

Die neugestaltete Optik ermöglicht es, das Steckkonzept sowohl für Singlemode- wie für Multimode-LWL einzusetzen. Bei Singlemode-Anwendungen beträgt nach Angaben des Herstellers die Einfügedämpfung weniger als 0,70dB, die Rückflussdämpfung liegt bei über 55dB. Diese Werte bleiben auch über mehrere hundert Steckzyklen erhalten.

In der Standardausführung nimmt die Ferrule 12 Singlemode- oder Multimode-Fasern auf. Jedoch ist das System skalierbar und ermöglicht, bis zu 192 Fasern zu verbinden. Rosenberger OSI ist bereits frühzeitig eine enge Kooperation mit 3M bezüglich dieser neuen Technologie eingegangen und führt die entsprechenden Basis-Steckverbinder des Herstellers, entwickelt aber auch eigene Stecksysteme in Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Es gibt noch viele Anwendungen mit unterschiedlichen Anforderungen, die mit diesem Steckkonzept realisiert werden können, ist man sich bei Rosenberger OSI sicher.

Effizienz in Produktion und Einsatz

Das Steckkonzept zielt darauf ab, dass das Handling einfacher wird und trotzdem höchste Zuverlässigkeit der Netzverbindungen gewährleistet ist. Schon beim Steckverbinder zeigt sich, dass Effizienz im Fokus der Entwicklung stand. Statt Keramik kommt eine Ferrule aus hochpräzisem Kunststoff-Spritzguss mit Nuten zum Einsatz, Bohrungen entfallen. Innerhalb des Spritzguss-Teils findet sich die Spiegelreflex-Kollimationslinse, die den Strahl aufweitet und auch wieder fokussiert.

Die Fasern können in die Spritzguss-Ferrule automatisiert positioniert und eingeklebt werden. Auch ohne den Einsatz von Führungsstiften sind diese so fixiert, dass eine Abweichung der Faserausrichtung praktisch nicht stattfinden kann. Es entfällt zudem das aufwändige Polieren der Faser-Enden, und auch eine Beschädigung der Fasern durch gegenseitige Berührung ist ausgeschlossen.

Zugleich reduziert sich mit diesem Steckkonzept der Aufwand, der bislang bei jedem Steckvorgang entstanden ist. Und nicht zuletzt werden dadurch auch die Anforderungen an das Personal reduziert, das die Verkabelung vornimmt – ohne dass dadurch die Betriebssicherheit der LWL-Vernetzung Schaden nimmt.

Für zahlreiche Anwendungen geeignet

Derzeit sind etwa aufwändige Backplane-Verkabelungen im Fokus der Applikationen. Aber auch die Zunahme von IoT-Anwendungen mit entsprechend leistungsfähigen Netzwerken, beispielsweise bei der Gebäudeverkabelung, ist ein Treiber für den Einsatz der EBO-Technik. Weitere Anwendungen zeichnen sich bereits ab, denn gerade in rauen Umgebungen zeigt die neue Technologie ihre Stärken.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge