Anlagendokumentation outsourcen

Pflichtaufgabe kann Mehrwert bringen

Wer mehrere Maschinen zu einer Anlage verkettet, muss für diese neue Gesamteinheit unter Umständen ebenfalls eine Anlagendokumentation erstellen. Für viele Hersteller bzw. Betreiber ist das eine lästige wie teure Pflicht. Doch eine solche Dokumentation birgt auch Chancen: Sie bietet im Schadensfall Rechtssicherheit und kann die Bediener der Anlage unterstützen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Die Anlagendokumentation lässt sich auch an externe und spezialisierte Dienstleister outsourcen.

Wo liegen die Probleme?

Der Wartungsplan einer Anlage ist aufwändig in der Erstellung, da aus jeder Betriebsanleitung der zugehörigen Maschinen die Wartungsdaten zusammengetragen und in einem Gesamtwartungsplan konsolidiert werden müssen. Auch eine Sortierung abhängig von Wartungsintervallen muss hier vorgenommen werden. Der Wartungsplan lässt sich auch kaum aus allen Plänen der Ursprungsmaschinen erstellen, da eine Anlage nicht immer den Zugriff auf jede Einzelmaschine gewährleistet und sie sich im Aufbau unterscheiden. Eine große Fehlerquelle bei der Anlagendokumentation liegt in den Zulieferdokumenten. Zum einen muss sichergestellt werden, dass diese einwandfrei und in einer aktuellen Version vorliegen – nicht jeder Hersteller stellt sie korrekt zur Verfügung und für sehr alte Maschinen existieren manchmal keine Betriebsanleitungen. Zum anderen ist es sinnvoll, sich bereits beim Einkauf der Maschine vertraglich Rechte einräumen zu lassen, um Text und Illustration der Einzelanleitungen nutzen zu dürfen oder die richtige Sprache festzulegen. Das vereinfacht die Erstellung der Anlagendokumentation ganz erheblich. Eine Anlagendokumentation ist auch oft zu umfänglich, da viele Hersteller nicht nur Dokumente zur Maschine beilegen, sondern auch Datenblätter ihrer Einzelteile. Genauso nachteilig ist eine Anlagendokumentation, die nur aus Verweisen auf bestehende Maschinenanleitungen besteht: Sie ist leseunfreundlich und hält die relevanten Informationen nicht vor.

Die Anlagendokumentation als Chance

Die Anlagendokumentation ist für Hersteller teuer und aufwändig und wird oftmals als lästige Pflichtaufgabe empfunden. Ein Hauptargument dabei lautet: Keiner braucht sie und gelesen wird sie auch nicht. Generiert der Betreiber jedoch eine Arbeitsanweisung auf Basis der Anlagendokumentation, muss das nicht so sein. Denn eine gut aufgesetzte Anlagendokumentation bringt Mehrwert: Sie hilft dabei, Bedienerfehler zu vermeiden und verbessert die Kundenzufriedenheit. Der Hersteller hat damit ein wenig genutztes Instrument zur Kundenbindung an der Hand, indem er sie leserlich und gut strukturiert aufbereitet. Versteht der Bediener den vollen Funktionsumfang einer Anlage, kann er sie außerdem effizienter nutzen. Der Betreiber der Anlage hat eine Instruktionspflicht: Er muss die Sicherheit der Anlage samt Anleitung gewährleisten und ist im Falle eines Unfalls in der Haftung. Auch, wenn die Anlagendokumentation im Normalbetrieb nur eine untergeordnete Rolle spielt: Bei einem Betriebsunfall mit Personenschaden wird sie relevant. Dann nämlich können Betriebe über eine gute Dokumentation nachweisen, dass sie allen Verpflichtungen nachgekommen sind. Die Anlagendokumentation dient also auch als eine Absicherung.

Fazit

Die Anlagendokumentation ist zwar eine Pflichtaufgabe, richtig aufgesetzt kann sie aber auch einen erheblichen Mehrwert bieten. Wer die aufwändige Erstellung nicht selbst übernehmen will, kann sie an einen Spezialisten outsourcen. So spart man sich nicht nur Zeit – die Anlagendokumentation im Detail ist tatsächlich ein Fall für Experten. Wer sich des Themas selbst annehmen will, kann auch auf Software-Unterstützung wie das Tool CE-CON Safety zurückgreifen. Durch den modularen Aufbau können Maschinengesamtheiten übersichtlich dargestellt werden.

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