
Das Rex-System zeichnet sich besonders durch seinen modularen Aufbau aus. Das ermöglicht es den Entwicklern, die 24VDC-Stromverteilung flexibel an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Die Montage des Systems beginnt mit dem EM12-Einspeisemodul. Es wird linksseitig platziert und an die 24V-Gleichstromquelle angeschlossen, um das System mit Strom zu versorgen. Die EM12-Module können einen maximalen Betriebsstrom von 40A verarbeiten. Anschließend können die Entwickler die verschiedenen Sicherungsautomaten der Typen Rex12(D) und Rex22D entsprechend den Anforderungen der Anwendung installieren.
Die elektronischen Sicherungen sind sowohl ein- als auch zweikanalig erhältlich und bieten feste sowie einstellbare Bemessungsströme bis zu 20A. Für eine optionale Stromverteilung stehen zudem verschiedene Potentialverteilungsmodule des Typs PM12 zur Verfügung. Um die Funktionalität zu erhöhen, kann je nach Bedarf und bereits vorhandener Hardware im Schaltschrank eine Kommunikationsschnittstelle in den Aufbau integriert werden. Hierfür sind verschiedene Module wie der CPC12 oder EM12D aus der ControlPlex-Familie verfügbar, die Informationen aus dem System an die Steuerungsebene übertragen, eine Parametrierung ermöglichen und einen Remote-Zugriff auf das System bieten. Die Stromversorgung des gesamten Systems erfolgt über einen integrierten Rückwandbügel, der alle angereihten Module mechanisch und elektrisch verbindet, ohne dass zusätzliches Zubehör wie Strombrücken oder Schienen erforderlich ist. Die bewährte und patentierte Verbindungstechnik verbindet alle Absicherungs- und Stromverteilungs-Module sowie die optionalen Potentialverteiler oder Buscontroller schnell und unkompliziert miteinander.
Kosteneffizient und zukunftssicher
Der Aufbau des Rex-Systems ist in zwei verschiedenen Konfigurationen möglich. Das Base-System ist eine kosteneffiziente Lösung für Standardanwendungen. In dieser Konfiguration sammelt das Einspeisemodul den Status jedes Sicherungsautomaten und stellt diesen in Form einer Sammelsignalisierung der übergeordneten Steuerung zur Verfügung. Die LEDs an den Sicherungsautomaten sorgen für eine genauere Fehlerbestimmung. Alternativ dazu bietet das Com-System eine Vielzahl von Informationen und ermöglicht den Fernzugriff auf jeden Sicherungsautomaten. Die intelligenten Buscontroller CPC12 erfassen die Daten und leiten sie an die übergeordnete Steuerung weiter. Bei Verwendung des Com-Systems stehen Transparenz und Anlagenverfügbarkeit im Vordergrund. Die kontinuierliche Übertragung von Status- und Messwerten bietet einen klaren Überblick über die DC 24V-Absicherung und Stromverteilung. Statusänderungen oder eine veränderte Stromaufnahme der angeschlossenen Last sind sofort erkennbar. Ein parametrierbarer Grenzwert ist ein hilfreiches Werkzeug hierfür. Erreicht der Laststrom diesen Wert, wechselt die Leuchtdiode des Sicherungsautomaten von grün zu gelb und beginnt zu blinken. Da der Sicherungsautomat oft in einem Schaltschrank verbaut ist, bleibt diese Vorwarnung häufig unbeachtet. Im Gegensatz zum Base-System überträgt das Com-System diese Information zusätzlich an die Steuerung und zeigt sie dort in der Visualisierung an. Dadurch hat der Anlagenbediener die Möglichkeit, auf die sich verändernden Parameter innerhalb seiner Applikation zu reagieren, bevor es möglicherweise zu einem ungewollten Stillstand kommt. Die Integration des Rex-Systems in die übergeordnete Steuerung kann über verschiedene Protokolle erfolgen. Aktuell stehen IO-Link, Profinet, Ethernet/IP, Ethercat, Modbus TCP und Modbus RTU zur Verfügung, bald auch OPC UA und MQTT. Die verschiedenen Kommunikationsschnittstellen stellen den flexiblen internationalen Einsatz sicher und sind an die Präferenzen der unterschiedlichen Regionen, Hersteller und Anwender anpassbar.
Zwei Szenarien
Die Entscheidung, ob das System als Base- oder Com-Konfiguration aufgebaut wird, kann individuell nach Anwendung getroffen werden. Die seit Sommer 2024 verfügbare, neue Generation der Rex12D unterstützt beide System-Konfigurationen. Sobald die Sicherungsautomaten mit Spannung versorgt sind, erkennen sie automatisch, ob sich im System eine Kommunikationsschnittstelle befindet oder nicht. Eine extra Konfiguration der Rex12D ist dadurch nicht mehr nötig, was zusätzliche Zeit bei der Inbetriebnahme einspart. So ergeben sich zwei Szenarien: Befinden sich die Geräte innerhalb des Base-Systems, reagieren sie entsprechend und stellen den Status der Lastabgänge für die Sammelsignalisierung mittels EM12-T zur Verfügung. Werden die Geräte als Teil eines Com-Systems montiert, stellen sie sämtliche Statusinformationen und Messwerte für die Übertragung an die Steuerungsebene bereit. Dank dieser automatischen Erkennung ist es beispielsweise möglich die Sicherungsautomaten vorübergehend auch ohne aktive Steuerung in Betrieb zu nehmen, was bei der Erstinbetriebnahme von Anlagen hilfreich sein kann. Darüber hinaus ermöglicht diese 2-in-1-Funktionalität es, bei der Konfiguration von verschiedenen Anlagen mit unterschiedlichen Anforderungen völlige Flexibilität zu gewährleisten und gleichzeitig die Lagerhaltung der Komponenten auf ein Minimum zu reduzieren. Je nach Kundenwunsch, können so beispielsweise kosteneffektive Standardanlagen mit Sammelsignalisierung oder High-End-Anlagen mit völliger Transparenz und Parametrierbarkeit aufgebaut werden – mit dem gleichen Absicherungskonzept. Alle Geräte mit dem Softwarestand 2.0 erkennen automatisch, in welcher Konfiguration sie installiert sind und wählen selbstständig den entsprechenden Betriebsmodus.

Präzise Absicherung
Die elektronischen Sicherungsautomaten Rex12(D) und Rex22D bieten bei der Auswahl der passenden Absicherung für alle Lasten hohe Flexibilität. Die im Rex12(D) verwendete Zeit-Strom-Kennlinie wird weltweit in vielen elektronischen DC 24 V-Sicherungsautomaten eingesetzt. Diese Technologie zeichnet sich durch außergewöhnliche Kosteneffizienz aus und bietet effektiven, selektiven Überstromschutz für zahlreiche DC 24 V-Anwendungen. Bei Kurzschlüssen wird der Fehlerstrom, ähnlich wie bei thermisch-magnetischen Schutzschaltern, fast ungehindert zugelassen. Daher müssen Geräte mit dieser Technologie den Strom im Fehlerfall sehr schnell abschalten, um Überlastungen der Schaltnetzteile zu vermeiden. Ein schneller Abgleich von Strom und Spannung ermöglicht Selektivität auch bei stromintensiven Verbrauchern, wodurch Einschaltkapazitäten von bis zu 20.000µF erreicht werden können.
Die elektronischen Sicherungsautomaten des Typs Rex22D verfügen über eine aktive lineare Strombegrenzung. Dank dieser Technologie wird der Laststrom beim Einschalten oder während einer Auslösung aktiv linear begrenzt. Diese Begrenzung ermöglicht eine effektive Absicherung auch von Schaltnetzteilen mit geringeren Stromreserven sowie von langen Leitungslängen mit geringen Querschnitten. Leistungsstarke Verbraucher können mühelos eingeschaltet werden, da der begrenzte Strom für einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht, ohne das Schaltnetzteil zu überlasten. Zusätzlich ergeben sich für den Planer weitere Vorteile: Fehler sind berechenbar und es lässt sich klar bestimmen, wie viel Leistung für die Anwendung auch im Fehlerfall benötigt wird. Da sich alle Module des Rex-Systems beliebig und ohne Einschränkungen kombinieren lassen, ist ein hohes Maß an Flexibilität gewährleistet. Diese Flexibilität ermöglicht eine gezielte, sichere und passgenaue Absicherung der verschiedensten Verbraucher, individuell auf jede Applikation abgestimmt.