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Verfahrbares Landstrom-Anschlusssystem

Mobile Steckdose versorgt Containerschiffe schnell und flexibel mit Landstrom

Mit dem Igus Mobile Shore Power Outlet (iMSPO) hat Igus ein mobiles Anschlusssystem für die Landstromversorgung entwickelt, das sich je nach Position der Schiffe am Liegeplatz positionieren lässt. Für diese Lösung, die bereits am Hamburger Hafen zum Einsatz kommt, erhielten die Kölner die Auszeichnung 'Hafeninnovation des Jahres' im Rahmen der Electric & Hybrid Marine Expo Europe 2024 in Amsterdam.
Das mobile Anschlusssystem von Igus für die Landstromversorgung 
von Containerschiffen lässt sich 
je nach Position der Schiffe am Liegeplatz im Hafen positionieren.
Das mobile Anschlusssystem von Igus für die Landstromversorgung von Containerschiffen lässt sich je nach Position der Schiffe am Liegeplatz im Hafen positionieren. Bild: igus GmbH

Bis 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55% sinken. So lautet zumindest das ‚Fit für 55‘-Ziel der EU. Folglich steigt auch der Druck für europäische Hafenbetreiber, auf umweltfreundlichere Technologien umzusteigen. Denn die anlegenden Schiffe erzeugen normalerweise über Dieselaggregate den Strom, den sie während der Liegezeit im Hafen benötigen und stoßen dadurch immense CO2-Emissionen aus. Um das zu vermeiden, sollen Frachtschiffe künftig Landstrom nutzen. Die Herausforderung dabei ist nicht nur die Versorgung mit Strom an sich, sondern die Tatsache, dass Schiffe unterschiedlicher Größen und Konfigurationen an wechselnden Positionen entlang der Hafenterminals anlegen und sich der Anschlussbereich somit ständig verändert. Zudem sind die schweren Kabel kaum händisch zu bewegen. Für genau dieses Problem hat Igus das Igus Mobile Shore Power Outlet (iMSPO) entwickelt: Die weltweit erste verfahrbare ‚Steckdose‘, mit der sich Schiffe an einer beliebigen Stelle entlang des Liegeplatzes anschließen lassen. Ein iMSPO-System kann einen kompletten Liegeplatz von 400m oder mehr Länge abdecken. So kommt der Landstrom künftig zum Schiff und nicht mehr das Schiff zum Landstrom. Hafenbetreiber erhalten so volle Flexibilität und reduzieren gleichzeitig Bedien-, Installations- und Wartungskosten.

Vollständige betriebliche Flexibilität

„Das Anschlusssystem stellt für das Terminal eine große Herausforderung dar“, weiß Martin Tiling, Head of Shore Power bei Igus. Die Liegeplätze sind meist hochfrequentiert, denn die Umschlagkapazität ist das entscheidende Kriterium für die Profitabilität eines Terminals. Die richtige Liegeposition des Schiffs für den bestmöglichen Ladeprozess ist somit entscheidend. Täglich erfolgt eine flexible Planung der wechselnden Schiffe für eine effiziente Be- und Entladung. „Stationäre Landanschlüsse am Kai schränken den Anschlussbereich ein, da sich das Kabelzuführungssystem an Bord an wechselnden Positionen befindet und die Auszugslänge limitiert ist“, so Tiling. „Mit unserem iMSPO haben wir eine Lösung entwickelt, die direkt an die Kaikante montiert werden kann und keine Einschränkungen des Terminals hervorruft. Rettungs-, Fluchtwege und Arbeitsbereiche bleiben frei und die Krananlagen können uneingeschränkt verfahren. Wir bringen den Landanschluss zum Schiff ohne operative Zugeständnisse machen zu müssen“.

Schiffe einfach, schnell und sicher anschließen

Das iMSPO-System besteht aus Schienenelementen, in die ein verfahrbarer Wagen mit einer Steckdosenbox installiert ist. Ein Igus Energiekettensystem sorgt für die sichere und zuverlässige Führung der Leitungen. Die verwendete Rollen E-Kette ermöglicht lange Verfahrwege mit schweren Leitungspaketen. Und so funktioniert es: Sobald das Schiff am Kai festgemacht ist, wird das iMSPO zum Anschlusspunkt verfahren. Dann beginnt der Anschlussprozess: Die Steckdosenbox wird abgesenkt und die Schutzabdeckung schwenkt auf. Die Schiffkabel lassen sich direkt und einfach an die Steckdosen anschließen. Danach wird die Schutzabdeckung der Steckdosenbox geschlossen und verriegelt, damit der Zugang während des Betriebs verhindert und eine sichere Stromversorgung gewährleistet wird. Anschließend fährt die Steckdosenbox wieder hoch, um den Liegeplatz während der Stromversorgung nicht zu behindern. Alle Vorgänge lassen sich dabei über ein Bedienelement steuern. Dank des internationalen Standards IEC80005-1 ist sichergestellt, dass die unterschiedlichen Schiffstypen in den verschiedenen Häfen dieser Welt sicher mit Landstrom versorgt werden können. Diese Lösung für die Elektrifizierung von Häfen würdigte auch die Jury der Electric & Hybrid Marine Awards, bestehend aus internationalen Journalisten, Beratern und Branchenexperten, und zeichnete das iMSPO-System als Hafeninnovation des Jahres 2024 aus. Hafenbetreiber erhalten mit einer einmaligen Investition eine flexible und kosteneffiziente Lösung für Jahrzehnte – und sind so bestens gerüstet für eine grüne Zukunft der Häfen.

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