Die Menge an Daten, die weltweit minütlich in Rechenzentren aufläuft, ist riesig. Diese Datenflut muss nicht nur auf schnelle und sichere Weise gespeichert werden, die Daten müssen auch ebenso schnell abrufbar sein, damit sie in einer der vielen Anwendungen genutzt werden können, auf denen unser tägliches Leben basiert. Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Zahl und Größe der Rechenzentren rund um die Welt. Damit einher geht ein weiterer Trend hin zu cloudbasierten, hybriden und verteilten Rechenzentren, denn einzelne unabhängige Standalone-Rechenzentren sind häufig nicht in der Lage, die Anforderungen ihrer Kunden in puncto Datenreplikation, Datenverkehr, Zuverlässigkeit und Resilienz zu gewährleisten.
Anforderungen an Rechenzentren
Es gibt viele Anforderungen, die für alle Betreiber von Rechenzentren gelten. Dazu gehören Betriebskontinuität und null Ausfallzeiten sowie die Senkung der Investitions- und Betriebskosten durch eine höhere Energieeffizienz. Ein Rechenzentrum muss seine Daten auf sichere und zuverlässige Weise speichern. Daher ist eine ununterbrochene Versorgung mit hochwertigem Strom von entscheidender Bedeutung. Tatsächlich ist die häufigste Ursache für Ausfälle in Rechenzentren ein Problem mit der Stromversorgung.
Die von ABB entwickelte DPA-Technik (dezentrale Parallelarchitektur) hat sich bereits vielfach bewährt. Steigen die Leistungsanforderungen, können weitere Module hinzugefügt und so Leistungen von mehreren MW erreicht werden. Doch da mit zunehmender Größe der Rechenzentren auch die Leistungsanforderungen an die USV steigen – auf 30 oder 40MW – werden USV-Systeme mit einer Grundleistung von mindestens 1MW benötigt, die für Anwendungen mit einem Leistungsbedarf von bis zu 6MW erweitert oder konfiguriert werden können. So können fünf solcher Einheiten den Energiebedarf einer 30MW-Anlage decken.
Weitere bedeutende Aspekte sind der Trend weg von Standalone-Rechenzentren hin zu geografisch verteilten Einrichtungen, globales Verkehrsmanagement, die Replikation kritischer Daten, virtuelle Speicher, Cloud-Computing und andere komplizierende Faktoren. Diese Entwicklungen stellen neue Anforderungen an die Resilienz, verlangen neue Denkweisen und veranlassen vor allem Kunden dazu, nach einer Stromverteilungslösung zu suchen, die hoch effizient, skalierbar, flexibel und einfach zu installieren und zu warten ist. Um diese steigenden Kundenanforderungen zu erfüllen, hat ABB die MegaFlex-USV für die UL- und IEC-Märkte entwickelt.
Transformatorlose USV
Die neue Lösung ist eine transformatorlose USV bestehend aus Leistungsblöcken mit jeweils 250kW, einem zentralen statischen Bypass mit einer Nennleistung von 1.000 bzw. 1.500kW und einem I/O-Anschlussschrank mit einer Nennleistung von 1 bzw. 1,5MW. Die Einspeisung kann einfach oder doppelt (optional) sein. Als externer Energiespeicher können Lithium-Ionen- oder VRLA-Batterien (ventilregulierte Blei-Säure-Batterien) verwendet werden. Ein Rückspeiseschutz ist standardmäßig vorhanden. Redundante Kapazitäten von 1.000kW N+1 oder 1.250kW N+1 sind optional möglich. Eine Produktvariante mit dezentralen Bypass-Schaltern und daher kleinerer Stellfläche wird zuerst auf den Markt kommen.
Intelligentes Energiemanagement
Aufgrund der enormen Energiemenge, die von großen Rechenzentren benötigt wird, spielt das Thema Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Jeder Prozentpunkt, um den die Effizienz verbessert werden kann, bedeutet erhebliche Kosteneinsparungen. Die Standard-Betriebsart der MegaFlex-DPA-USV ist der spannungs- und frequenzunabhängige (voltage- and frequency independent, VFI) Doppelwandlungsmodus mit einem Wirkungsgrad von bis zu 97,4%. Alternativ kann die USV im spannungs- und frequenzabhängigen (voltage- and frequency-dependent. VFD) Eco-Modus betrieben werden, um einen Wirkungsgrad von 99% zu erreichen.