
Seit der Markteinführung 2013 vereint die modulare Simatic S7-1500 von Siemens die Vorteile der S7-300 und S7-400 in Bauform, Leistung und Kommunikation. Mit integrierten digitalen und analogen I/Os in der CPU bietet sie eine kompakte, leistungsstarke Lösung für kleinere bis mittlere Anwendungen. Die On-Board-Peripherie mit Push-In-Technik ermöglicht einfache Prozessanbindung, erfasst analoge Signale wie den Druck oder die Temperatur in der Anlage und gibt diese präzise aus. Die integrierten Zähler erfassen über digitale Eingänge bis 100 kHz schnelle Signale, etwa als Zählerstand oder Geschwindigkeit und ermöglichen deren Auswertung direkt in der Steuerung. Zudem sind Diagnose-, Sicherheits- und Securityfunktionen sowie die nahtlose Integration in das TIA Portal enthalten.
Entwicklung
Neben kontinuierlich gesteigerter Performance und Echtzeitfähigkeit hat Siemens längst spezielle CPU-Varianten für Motion Control oder für Anforderungen bzgl. Single-Point-of-Failure, die sogenannten R/H-Steuerungen entwickelt. Zudem wurde eine standardisierte Kommunikation für Digitalisierung (z. B. OPC UA) eingeführt und umfassende Cybersecurity- und Authentifizierungsmechanismen integriert. In Summe, so Siemens, habe man es bei den Steuerungskomponenten geschafft, mehr Leistung und mehr Speicher mit weniger Materialverbrauch und damit einem reduzierten CO2-Fußabdruck zu kombinieren. Zudem stehen Kunden auch hardwareunabhängige Varianten zur Verfügung wie die virtuelle Steuerung Simatic S7-1500V.
Verbreitung
Die S7-1500 hat sich besonders im Maschinen- und Anlagenbau, in der Fertigungsautomatisierung sowie in Sekundäranlagen der Prozessindustrie bewährt – überall dort, wo hohe Performance, Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit gefragt sind. Moderne Maschinen nutzen oft mehrere Antriebe, was die Bewegungssteuerung komplex macht. Die Simatic-SPS soll solche flexiblen Maschinenkonzepte, die für die Losgröße-1-Produktion erforderlich sind, mit Efficient Motion Control realisieren. In Produktionslinien mit Handling-Systemen, Portalen oder Robotern können Kinematik-Lösungen für drei bis sechs Achsen zum Einsatz kommen. Bei Wartung und Inbetriebnahme können Nutzer auf die Kinematik-Trace-Funktion des Controllers zur Analyse und Anpassung zurückgreifen.
Ausblick
Mit Blick nach Vorne will Siemens den Fokus – neben funktionalen Verbesserungen insbesondere in Bezug auf Resilienz gegen äußere Gefährdungen und sichere Kommunikation – auf hardwareunabhängigen, softwarebasierten Lösungen, wie den virtuellen Controller legen, der sich flexibel in Industrial-Edge-Umgebungen integrieren soll. Gleichzeitig treibt der Anbieter die Integration von KI-Funktionen nicht nur in den Hardware-Baugruppen, sondern auch im Engineering voran, etwa mit einer automatischen Erstellung des Automatisierungscodes im TIA Portal.