Weltweiter Rund-um-die-Uhr-Service für die Zementindustrie

Proaktive Fernwartung von Dosiersystemen

Die Zementindustrie ist eine der energieintensivsten Branchen überhaupt. Zur Erzeugung der thermischen Energie für den Brennofen kommen heute überwiegend alternative Brennstoffe aus unterschiedlichen Quellen zum Einsatz. Eine besondere Herausforderung ist die exakte Dosierung der Brennstoffe, über die der kontinuierliche Brennprozess gesteuert wird. Für eine gleichbleibende Produktqualität sorgt die permanente Anlagenüberwachung mit integrierter Fernwartung.
 Dosierbandwaage mit Fördertechnik
Dosierbandwaage mit FördertechnikBild: Di Matteo Group

Fernwartung und virtuelle Inbetriebnahme

Die Hauptanwendungsgebiete der Remote-Service-Infrastruktur von Di Matteo sind die Fernwartung während der Gewährleistungszeit sowie die proaktiven Wartungsdienste im Rahmen von Serviceverträgen. Dazu werden spezifische Anlagenparameter permanent erfasst und statistisch ausgewertet – und sowohl der Anlagenbetreiber wie auch Di Matteo werden über etwaige Fehlerzustände oder anstehende Wartungen informiert. Zudem konnten in den aktuellen Corona-Zeiten komplette Inbetriebnahmen – beispielsweise in Asien -vollständig aus der Ferne gesteuert und begleitet werden. Hierbei wurde das Anlagenpersonal vor Ort von einem Softwareentwickler von Di Matteo per Fernzugriff auf die Steuerung unterstützt. Ohne diese Möglichkeiten hätte die Inbetriebnahmen der Anlagen in dieser Zeit nicht stattfinden können.

Visualisierung und Machine Learning

Als weiteren Entwicklungsschritt wurden auf den Webservern der Router zwischenzeitlich entsprechende Dashboards zur schnellen Diagnose des Systems implementiert. Das ermöglicht den Servicemitarbeitern, per Smartphone über die Weboberfläche des Routers spezifische Variablen der Steuerung zu beobachten und zu ändern – ohne dass sie spezielle SPS-Kenntnisse oder gar Zugriff auf eine SPS-Programmierumgebung haben müssen. Im Rahmen der vorausschauenden Wartung (predictive maintenance) werden derzeit Lösungen erarbeitet, die eine komplexere Datenanalyse in den Anlagen voraussetzen. Hier bietet sich mbEdge an – eine EdgeComputing-Plattform für die Industrierouter mbNet auf Basis von Docker und Node-Red. Hier wurden erste vielversprechende Schritte zur Realisierung von prädiktiven Wartungsalgorithmen auf Basis von maschinellem Lernen gemacht.

Erfahrungen im Praxiseinsatz

Die Industrierouter sind bei Di Matteo weltweit in einer großen Stückzahl im Einsatz und – von einzelnen initialen Hürden beim ersten Verbindungsaufbau abgesehen – auch einfach und zuverlässig in der Handhabung. Das Management der unterschiedlichen Anlagen über das Portal mbConnect24 ist einfach und erfordert kaum Administrationsaufwand. Die Kundenreaktionen sind, insbesondere bei Kunden ohne Erfahrungen mit Fernwartung, zu Beginn eher zurückhaltend – doch spätestens nach der ersten erfolgreichen Fernwartungssitzung und der entsprechend schnellen Lösung des Servicefalls schwindet diese Skepsis. Es ist offensichtlich, dass alle Seiten von den Möglichkeiten der Fernwartung profitieren. Die durchschnittliche Zeit bis zur Lösung eines Servicefalls lässt sich deutlich reduzieren. Häufig sind nur einfache Parameteranpassungen notwendig, um das System wieder optimal zu betreiben. Die Kosten für Service und Wartung können niedrig gehalten werden, was für beide Seiten von Vorteil ist. Da die Di Matteo Group ihre Anlagen und Maschinen weltweit ausliefert, ist der Zugang zur lokalen Mobilfunkinfrastruktur teilweise eine große Herausforderung. In der Regel müssen vor Ort entsprechende SIM-Karten besorgt werden, die eine Langzeitfunktion haben. Die Integration der Anlagen in die Netzwerkinfrastruktur der Kunden – zur Herstellung einer Breitband-Internetverbindung – ist aufgrund der entsprechenden Sicherheitskriterien komplex und mit entsprechendem Abstimmungsaufwand verbunden.

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