Auf die Frage, inwieweit FlexEdge bei Red Lion eine neue Ära einläutet, antwortet Ron Salerno: „Die neue Plattform bildet in der Tat den Kern unseres heutigen Automatisierungsangebots.“ Deswegen habe man die Kernkompetenzen des Unternehmens in einer Lösung zusammengeführt, ergänzt Jack Lee. „Denn schließlich geht es darum, produzierenden Firmen bestmöglich dabei zu helfen, eine moderne skalierbare IoT-Architektur zu etablieren. Der Anwender benötigt direkten Zugriff auf Prozess- und Maschinendaten und gleichzeitig moderne Werkzeuge zu deren Analyse.“ Dem folgend bietet FlexEdge als modulare und skalierbare Gateway-Familie eine einheitliche und durchgängige Basis für Kommunikation und Vernetzung, Steuerungsfunktionalität (z.B. IEC61131), Visualisierung, Datenerfassung und Analyse sowie Remote-Zugriff und IoT-Anbindung.
Moderne Anbindung an das industrielle IoT
Durch seine modularen Architektur wurde die Plattform für industrielle Anwender mit sehr unterschiedlichem Bedarf entwickelt. „Red Lion adressiert mit seinem Angebot insgesamt über 20 Marktsegmente“, verdeutlicht Lee. „Das neue System adressiert besonders die Fabrikautomatisierung. Auch und gerade wenn es darum geht, gewachsene Anlagen- und Fertigungsstrukturen unter modernen Gesichtspunkten zu vernetzen und fit für das industrielle IoT zu machen.“ Darüber hinaus ist die Plattform ebenfalls für Remote-Anwendungen in Märkten wie Transportation, Offshore, Wasser/Abwasser, Öl&Gas sowie Ex-Bereichen geeignet, was durch entsprechende Zertifizierungen gewährleistet ist. Um sicherzustellen, dass man mit der Plattform nicht an den Anforderungen der Kunden vorbeischießt, haben ausgesuchte Partner von Red Lion sowohl den Entstehungsprozess als auch die Markteinführung eng begleitet. „Deren Feedback ist permanent in Entwicklung eingeflossen“, so Salerno. In Zeiten, in denen man weiter als jemals zuvor voraus denken und trotzdem flexibel bleiben muss, sei das von unschätzbarem Wert gewesen. „Unsere Kunden ticken in dieser Ansicht ganz ähnlich: Auch sie müssen dem Endanwender eine Lösung zur Verfügung stellen, die dessen heutigen Bedürfnissen entspricht, aber gleichzeitig in Punkten wie Remote Access oder Sicherheit zukunftsfähig ausgelegt ist.“ „Statt klassischen Lieferanten brauchen Maschinenbauer heute echte Partner, die in Sachen Automatisierung vorausdenken“, fügt Geschäftsführer Lee an. Diesen sich ändernden Rahmenbedingungen auf dem Markt wolle man mit der FlexEdge-Plattform gerecht werden. „Dafür bedarf es eines konsequent lösungsorientierten Ansatzes. Durch die Kombination unserer Kernkompetenzen in einer offenen Architektur eröffnen wir dem Anwender ein neues Niveau der durchgängigen Vernetzung.“
Mit Datenerfassung zu Mehrwert
„Es kommt in Zukunft immer stärker darauf an, auf Basis von erfassten Daten die richtigen Entscheidungen zu treffen – möglichst in Echtzeit“, unterstreicht Salerno. Eine zentrale Voraussetzung dafür sei es, möglichst viele verschiedene Technologien und Kommunikationsstandards über eine Plattform abzudecken. „Red Lion hat sich schon immer mit Lösungen beschäftigt, die unterschiedliche Automatisierungs- und Kommunikationskanäle zusammenführen“, erklärt Lee. „Durch das passgenaue Zusammenspiel von Hard- und Software bei FlexEdge heben wir diesen Ansatz auf ein komplett neues Level – in Bezug auf Bauweise und Leistung genauso wie auf Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Das gab es noch nie.“ Im Ergebnis lassen sich in der FlexEdge-Plattform die Daten von ganz unterschiedlichen Prozessen, Funktionen, und Anlagenbereichen per Drag&Drop erfassen, zusammenführen, visualisieren und auswerten. „Diese Varianz zu beherrschen, wird eine der zentralen Herausforderungen für die digitale Transformation sein“, betont Salerno. „Entsprechend sehen wir unseren Auftrag als Anbieter darin, das gesamte Spektrum der Protokolle und Standards abzudecken, anstatt nur einen technologischen Ansatz zu promoten.“ Im Umkehrschluss lasse sich das System dadurch auch in alle bereits bestehenden Strukturen einbinden.
Fit für die Standards der Zukunft
Egal ob es um die Integration von modernen Maschinen oder Bestandsanlagen in der Fabrik geht, die ganz neuen und demnächst kommenden Standards dürfen in keinem Fall vernachlässigt werden. Deswegen hat Red Lion dafür gesorgt, dass die neue Plattform sowohl OPC UA als auch MQTT spricht und für die nächste Industrial-Ethernet-Generation TSN vorbereitet ist. Sie ist zudem sowohl mit erweiterten Netzwerkfunktionen als auch mit erweiterten Steuerungs-Features erhältlich, z.B. Protokollkonvertierung, virtuelle HMI, Webserver mit Bootstrap, JavaScript und CSS, Datensicherheit und Ereignisprotokollierung sowie Cloud- Anbindung mit vorkonfigurierten Provider. Auch was die Einbindung neuer Wireless- und Mobilfunk-Generationen angeht, kann der Anwender bei Bedarf flexibel reagieren. „Der Wechsel von 4G auf 5G ist bei FlexEdge kein Problem“, erklärt Salerno. Man müsse einfach nur das betreffende Technologiemodul austauschen. „Und wenn irgendwann 6G kommt, stellen wir genauso ein 6G-Modul für FlexEdge zur Verfügung.“ Vom Start weg verfügbar ist bereits eine Vielzahl von drahtlosen als auch drahtgebundenen Kommunikationsoptionen im Portfolio. Dazu gehören mehrere isolierte serielle Schnittstellen, Ethernet, Wi-Fi- und Mobilfunk sowie I/O-Module zur direkten Sensoranbindung.
Lösung für die Aufgaben von morgen
„Durch die zunehmende Digitalisierung entdecken unsere Kunden ganz neue Ansätze, Lösungswege und Geschäftsmodelle“, skizziert Salerno die aktuelle Situation im Maschinenbau. „Eine moderne Automatisierungsplattform muss in der Lage sein, hier Schritt zu halten, auch wenn die Wege jetzt noch gar nicht bekannt oder genau definiert sind.“ Deswegen setzt Red Lion auf das hohe Maß an Flexibilität. „Entscheidend ist, dass sich die Plattform gemäß den spezifischen Anforderungen des Kunden exakt anpassen lässt“, bekräftigt Lee. Dafür sorgt das Grundgerüst von FlexEdge. Nicht nur die Hardware ist modular aufgebaut, sondern auch die dazugehörige Software. Das soll zum einen benutzerfreundliche Point&Click-Anwendungen und zum anderen kundenspezifische Änderungen oder Erweiterungen auch in Zukunft ermöglichen. „Ganz im Sinne eines modernen offenen Ökosystems“, resümiert Lee. Gemeinsam mit dem modularen Ansatz erhält auch die Skalierbarkeit im Rahmen der neuen Plattform hohes Gewicht. „FlexEdge lässt sich für einzelne Maschinen genauso einsetzen, wie für komplette Fabrikbereiche“, verspricht Salerno. „Im Zweifel wächst das System über die Zeit mit seinen Aufgaben.“ Gerade in Bezug auf Brownfield-Anlagen sei das ein zentraler Aspekt. Kaum ein Anwender schaffe es, alle Maschinen gleichzeitig zu modernisieren. „Es dauert einfach eine gewisse Zeit, um eine Anlage IoT-Ready zu machen – mit FlexEdge kann man den Weg dahin Schritt für Schritt gehen.“