Ende 2017 wurden von der PNO neue, strengere Prüfkriterien bei den Devices veröffentlicht. Damit ändern sich zwangsläufig auch die Systemprüfungen im Feld. In einem dreieinhalbstündigen Praxis-Workshop werden die wesentlichen physikalischen Prüfkriterien für Profinet-Abnahmemessungen erarbeitet, zusammen mit einem Vorschlag für die Dokumentation – speziell für die Ersteller von Lastenheften: Konstrukteure, Inbetriebnehmer und Instandhalter. Im Mittelpunkt steht die Bewertung von EMV, Software und Kabel, die in der täglichen Praxis häufig Störungen in der Datenübertragung verursachen. Zudem werden die Auswirkungen der kommenden Erweiterung von Profinet um die TSN-Funktionalität besprochen. Physikalische Grundlagen und Themen wie Erdung, Schirmströme und Störpegel auf der Versorgung runden den Workshop ab. Gemeinsam wird erarbeitet, welche Prüfkriterien bei der Abnahme von Profinet aus physikalischer Sicht Sinn machen – und auf welche Arbeiten man guten Gewissens verzichten könnte.
Erdung sternförmig oder vermascht?
Ob Fertigungszelle oder Roboterlinie – für wirksame Erdungs- und Potentialausgleichskonzepte ist eine frühzeitige Planung durch Fachleute erforderlich. Häufig werden hier vermaschte Erdungssysteme pauschal als das Allheilmittel propagiert. Macht das in jedem Fall Sinn? Oder ist es nur eine andere Verteilung der Masseströme? Welche anderen Lösungen gibt es? Die Beantwortung dieser Fragen hinsichtlich der Anlagen-EMV steht im Mittelpunkt des Workshops „Erdung sternförmig oder vermascht“ auf dem Automatisierungstrefff in Böblingen. Auf der ganztägigen Veranstaltung lernen die Teilnehmer Grundlagen zu Themen wie Leitungsabschirmung und Potentialausgleich. Wichtige Aspekte bei der Kabelführung werden ebenso behandelt wie die einfache EMV-Bewertung einer Gesamtanlage. Mit einem Schulungskoffer werden die Suche nach EMV-Störern und verschiedene Fixing-Maßnahmen praktisch geübt. Aktuelle Anpassungen und Erweiterungen in der Normenwelt runden den Workshop ab.