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Schleifmaschinen kommunizieren über AS-Interface

Einfache Integration von Sicherheitstechnik und IO-Link

Den Anfang machte die Verdrahtung von Ventilen und Standardsensorik, mittlerweile bindet Schütte in seinen Schleifmaschinen die gesamte dezentrale Peripherie mit AS Interface an und vernetzt darüber auch die komplette Sicherheitstechnik - alles mit Produkten von Bihl+Wiedemann. Mit der Integration von IO-Link Sensoren über ASi-5 hat das Unternehmen auch die Zukunft längst im Blick.
 Mit den Schleifmaschinen von Schütte lassen sich komplexe Werkzeuge, 
beispielsweise Bohrer oder Fräser, aber auch Medizinalprodukte wie z.B. 
Knie- oder Hüftimplatate herstellen.
Mit den Schleifmaschinen von Schütte lassen sich komplexe Werkzeuge, beispielsweise Bohrer oder Fräser, aber auch Medizinalprodukte wie z.B. Knie- oder Hüftimplatate herstellen. Bild: ©Schütte

Das 2007 gegründete Unternehmen Schütte Schleiftechnik entwickelt und produziert hochpräzise Schleifmaschinen für die metallverarbeitende Industrie. Durch die langjährige Erfahrung im Bereich der CNC-Schleiftechnik sowie durch eine intensive Forschung und Entwicklung ist Schütte in der Lage, für seine Kunden innovative, auf ihre speziellen Anforderungen zugeschnittene Lösungen zu realisieren. Ein gutes Beispiel dafür sind die Schleifmaschinen der aktuellen Baureihen 105linear, 330linear und 335linear. Während die 105linear als kompakte Produktionsmaschine mehr auf die Herstellung von komplexen Werkzeugen, beispielsweise Bohrern oder Fräsern, in großen Stückzahlen und hohen Genauigkeitsanforderungen ausgelegt ist, handelt es sich bei der 330er Baureihe, insbesondere der 335linear, um Universalschleifmaschinen mit fünf Achsen, mit denen sich alle Anforderungen für die Produktion und das Nachschleifen von Werkzeugen und Medizinalprodukten realisieren lassen. Beide Baureihen sind mit vielen Automatisierungsoptionen für eine kontinuierliche Anpassung und Erweiterung – etwa im Bereich des Werkzeug- und Werkstückhandlings für einen mannlosen Betrieb – verfügbar. So können Anwender flexibel auf wechselnde Produktionsanforderungen reagieren – über die gesamte Lebensdauer der Maschine.

In den Schleifmaschinen von Schütte kommen zwei unterschiedliche Steuerungen zum Einsatz: Siemens Sinumerik One und Num Flexium+. Während die Sinumerik One für die Kommunikation Profisafe über Profinet verwendet und zusammen mit der Bedien- und Programmieroberfläche Sigspro (Schütte Integrated Grinding Software) eingesetzt wird, kommuniziert Num Flexium+ über Ethercat und arbeitet mit Numroto.

 In den Maschinenkörpern der Schleifmaschinen von Schütte 
erfolgt die komplette Anbindung der Peripherie über AS-Interface.
In den Maschinenkörpern der Schleifmaschinen von Schütte erfolgt die komplette Anbindung der Peripherie über AS-Interface.Bild: Bihl+Wiedemann GmbH

Entscheidung für AS-Interface

AS-Interface kommt bei Schütte bereits seit 1998, seit der Entwicklung der 300er Baureihe, zum Einsatz. Wie Christoph W. Langen, Leiter Elektrokonstruktion für Werkzeugmaschinen bei Schütte und an der Einführung maßgeblich beteiligt, berichtet, waren damals die wesentlichen Gründe für die Einführung von AS-Interface – zunächst für ASi Ventilinseln sowie Endschalter von pneumatischen Ventilen – „die Einfachheit der Technologie an sich sowie die Kompaktheit der ASi Komponenten, wie man sie so bis heute bei keiner anderen Feldbuslösung findet“. Bei den Schleifmaschinen von Schütte gibt es – damals wie heute – sehr viele pneumatisch angetriebene Bewegungen in den Maschinen. Diese werden über ASi Ventile gesteuert, die zusammen mit den Anschlüssen für die entsprechende Sensorik auf kompakten Ventilinseln mit kleinem Bauraum sitzen.

 Aktiver Verteiler ASi Safety BWU3373 von Bihl+Wiedemann für die Integration 
von Sicherheitsschaltern in das ASi Netzwerk.
Aktiver Verteiler ASi Safety BWU3373 von Bihl+Wiedemann für die Integration von Sicherheitsschaltern in das ASi Netzwerk. Bild: Bihl+Wiedemann GmbH

Auch für Safety im Einsatz

Im Laufe der Zeit hat die Komplexität der Schleifmaschinen bei Schütte stetig zugenommen. Deutlich geworden ist das insbesondere im Bereich der Sicherheitstechnik, die in dieser Zeit weiterhin hardwaremäßig in den Schaltschrank verdrahtet wurde. Durch die guten Erfahrungen mit ASi im Standardbereich hat man sich bei Schütte deshalb im Jahr 2013 dazu entschlossen, künftig auch alle Sicherheitsfunktionen wie Türverriegelungen mit Zuhaltung, berührungslose Sicherheitstechnik oder Not-Halt-Kreise über ASi Safety at Work zu realisieren. „Was uns damals neben dem Service und der Unterstützung von Bihl+Wiedemann überzeugt hat“, verrät Langen, „war die Technik der Safety Gateways in Verbindung mit dem ASi Sicherheitsmonitor.“

Ein Punkt, der Schütte schnell überzeugt hat, war das einfache Anschlusskonzept von AS-Interface. Die Module lassen sich ohne Stecker und vorkonfektionierte Leitungen einfach per Durchdringungstechnik dezentral in der Maschine genau dort an das gelbe Profilkabel anschließen, wo sie gerade benötigt werden. Diese Einfachheit und Flexibilität ist laut Langen wichtig, weil die Anbauorte bei den Schleifmaschinen je nach Werkzeug- oder Werkstückhandling sowie weiteren optionalen Ausstattungsvarianten oder Erweiterungen vielfältig sein können. Von daher überrascht es nicht, dass in den Schleifmaschinen von Schütte – angefangen mit der Anbindung von Ventilinseln mit integrierten Eingängen und Endlagensensorik über Strömungswächter und Druckschalter bis hin zu Türzuhaltungen, Türschaltern und Not-Halt-Tastern – mittlerweile die komplette dezentrale Peripherie über ASi und ASi Safety angeschlossen wird. Dabei setzt das Kölner Unternehmen bei der Auswahl der Komponenten auf das Portfolio von Bihl+Wiedemann. Eingesetzt werden neben den ASi Safety Gateways hauptsächlich ASi Digitalmodule in IP67 für das Einsammeln der ASi Signale in der Maschine sowie die aktiven Verteiler ASi (BWU3374) und ASi Safety (BWU3248 und BWU3373), mit deren Hilfe Standard- und Safety-Komponenten ohne eigene ASi Schnittstellen einfach in das AS-Interface-Netzwerk integriert werden können.

 Für die Nutzung von Prozessdaten können IO-Link Sensoren 
einfach über ASi-5 Module mit integrierten IO-Link Mastern (oben) und 
ASi-5/ASi-3 Safety Gateways (unten) von 
Bihl+Wiedemann in bestehende ASi Netzwerke integriert werden.
Für die Nutzung von Prozessdaten können IO-Link Sensoren einfach über ASi-5 Module mit integrierten IO-Link Mastern (oben) und ASi-5/ASi-3 Safety Gateways (unten) von Bihl+Wiedemann in bestehende ASi Netzwerke integriert werden. Bild: Bihl+Wiedemann GmbH

Steuerungsunabhängig

Aus der kompletten Anbindung der dezentralen Peripherie über AS-Interface ergibt sich für Schütte ein weiterer Vorteil. Die Schleifmaschinen lassen sich so unabhängig von der verwendeten Steuerungstechnik und damit effizienter bauen. Welche Steuerung am Ende eingesetzt wird, ist für die Montage nämlich unerheblich. „Aus dem Maschinenkörper hinaus in den Schaltschrank führt nur die gelbe ASi Leitung“, erklärt Langen. Die Anbindung erfolgt erst im Schaltschrank über die Auswahl eines entsprechenden ASi Safety Gateways, die Bihl+Wiedemann mit Schnittstellen zu vielen verschiedenen (sicheren) Feldbussen anbietet. Im Fall von Schütte werden für Maschinen mit Siemens Sinumerik One ASi-5/ASi-3 Profisafe über Profinet Gateways (BWU3862) und für Maschinen mit NUM Flexium+ ASi-5/ASi-3 Safety over Ethercat Gateways (BWU3583) eingesetzt, die die ASi Peripherie mit der Maschinensteuerung verbinden.

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Bihl+Wiedemann GmbH

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