Ergänzung bestehender Anwendungen um ein Profisafe-Netzwerk

Einfach links anreihen

Oftmals muss eine bestehende Applikation kurzfristig um einen sicherheitsgerichteten Teil ergänzt werden. Phoenix Contact bietet zu diesem Zweck ein linksanreihbares Safety-Erweiterungsmodul für seine PLCnext-Steuerungen.

Über die rechtsseitige Anreihung kann die AXC-Steuerung durch Standard- und Safety-I/Os ergänzt werden, die über den Axioline-Rückwandbus angekoppelt sind. Die neuen, kompakten Smart Elements der Produktlinie Axioline SE ermöglichen hier eine hohe Flexibilität: An einem Modul lässt sich eine beliebige Kombination von Standard- und/oder Safety-I/Os realisieren.

 Der AXC F 3152 ist als PLCnext Control für den mittleren Leistungsbereich mit erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten konzipiert worden.
Der AXC F 3152 ist als PLCnext Control für den mittleren Leistungsbereich mit erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten konzipiert worden.Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH

Geringe Baubreite für dezentrale Anwendungen

Aufgrund ihrer geringen Baubreite eignet sich die SPLC 1000 insbesondere für dezentrale Anwendungen. Das Modul nutzt hier das 45mm schmale Gehäuse, das bereits für den AXC F 2152 verwendet wird. Ein vollwertiges sicherheitsgerichtetes Steuerungssystem, das aus der SPLC 1000 und der Steuerung AXC F 2152 besteht, weist somit eine Baubreite von lediglich 90mm auf.

Fahrerlose Transportsysteme stellen ein typisches Einsatzbeispiel für diese Gerätekombination dar. In einer solchen Applikation treffen unterschiedliche, teilweise gegenläufige Anforderungen aufeinander. Einerseits soll das Gesamtsystem nur eine geringe Baubreite haben. Auf der anderen Seite muss eine dezentrale sicherheitsgerichtete Lösung vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, hohe Funktionalität und Modularität sowie eine hinreichende Performance bieten. Genau für derartige Anwendungsszenarien ist die Kombination aus AXC F 2152, SPLC 1000 und Smart Elements konzipiert worden. Dabei tauscht die SPLC 1000 als Profisafe-Controller (F-Host) über den Axiobus Daten mit den angeschlossenen sicherheitsgerichteten Smart Elements aus. Gleichzeitig kommuniziert das Safety-Erweiterungsmodul über die eingebaute F-Device-Instanz mit einem in der Anlage installierten zentralen Profisafe-Controller.

Programmierung in IEC61131 oder Hochsprache

In einer solchen Applikation lassen sich durch die Nutzung der PLCnext Technology weiterhin Synergieeffekte erzielen: Abgesehen von den Vorteilen der sicherheitsgerichteten Anwendung kann der Nutzer den Code für den AXC F 2152 in IEC 61131-3 sowie in Hochsprache – beispielsweise C++ oder C# – oder einem Regelalgorithmus-Modell in Matlab Simulink erstellen. Je nachdem, welche Sprache der jeweilige Nutzer präferiert, setzt sich das Programm also aus einer beliebigen Kombination verschiedener Sprachen zusammen. Als Engineering-Umgebung verwendet die SPLC 1000 – ebenso wie die sicherheitsgerichtete Steuerung innerhalb des RFC 4072S – PLCnext Engineer zur Programmierung. Das sicherheitsgerichtete Programm der SPLC 1000 befindet sich folglich im selben Engineering-Projekt wie der nicht-sichere Code der PLCnext-Steuerungen AXC F 2152 oder AXC F 3152, mit der die SPLC 1000 linksseitig verbunden ist. Das soll die Programmgenerierung deutlich vereinfachen.

Das Safety-Erweiterungsmodul SPLC 1000 kann auch links an die PLCnext-Steuerung AXC F 3152 angereiht werden. Diese SPS weist einen größeren Formfaktor als der AXC F 2152 auf, bietet jedoch deutlich mehr Performance. Darüber hinaus lässt sich der AXC F 3152 aufgrund von drei unabhängigen MAC-Adressen in unterschiedlichen Subnetzen verwenden, wobei die Übertragungsgeschwindigkeit bis zu 1GBit/s beträgt. Zudem zeichnet sich die Steuerung durch eine erheblich höhere Rechenleistung für die PLCnext-Applikation aus: Während im AXC F 2152 zwei Prozessoren ARM 9 mit einer Taktfrequenz von jeweils 800MHz verbaut sind, ist der AXC F 3152 mit dem Intel Atom E3930 Dual Core mit zweimal 1,3GHz ausgestattet. Letztendlich entscheiden die Anforderungen der Applikation, ob eine kleinere Baubreite oder eine höhere Performance der PLCnext-Steuerung erforderlich ist.

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