Sila Embedded Solutions GmbH

Development-Kit für CC-Link IE TSN reduziert Entwicklungsaufwand

Eine breite Anwenderbasis hat derzeit den Feldbus-Stack des Ingenieurdienstleisters Sila für Modbus aktiv in Verwendung. Das bereits ältere und noch nicht echtzeitfähige Protokoll stößt angesichts wachsender Anforderungen der industriellen Kommunikation jedoch an Grenzen. Mit einer neuen Lösung für die Entwicklung CC-Link TSN-fähiger Komponenten will Sila seinen Kunden den Weg in die Zukunft ebnen.

Die 2014 gegründete Firma Sila Embedded Solutions mit Sitz im niederösterreichischen St. Pölten versteht sich als Entwicklungsdienstleister für den europäischen Markt und ist spezialisiert auf kundenspezifische Software- und Elektronikentwicklung. Dabei richtet sich der Service im Wesentlichen an die Bereiche Industrie, Leuchtmittel und Bahntechnik sowie Mess-, Steuer und Regelungstechnik. Eine Tochtergesellschaft in Innsbruck widmet sich überwiegend der Softwareentwicklung und speziell den industriellen Netzwerken.

Seit September 2019 ist Sila Vollmitglied der CC-Link Partner Association (CLPA), weil das Unternehmen den offenen Standards in der Industrie wachsende Bedeutung zumisst. „Viele Kunden haben Angst vor einer Lieferantenbindung, die ihnen die Beschaffungsfreiheit nimmt. Bei einem offenen Standard hingegen gibt es einen gesunden Wettbewerb, viele Hersteller und eine große Produktvielfalt. Die Kunden können sich sicher sein, dass ihre Investitionen weitergepflegt werden und die Produkte untereinander kompatibel sind“, erklärt Christian Walter, Geschäftsführer Elektronik- und Softwareentwicklung und einer der beiden Unternehmensgründer von Sila, die Entscheidung zum Beitritt.

Neben Unterstützung für das zukunftsweisende Industrienetzwerk CC-Link IE TSN sieht Sila durch die Zusammenarbeit mit der CLPA Vorteile wie die Teilnahme an Fachveranstaltungen und umfassende Marketingmaßnahmen, die für den Mittelständler allein nicht realisierbar wären. „Für uns ist die CLPA eine sehr gute Plattform, um ein größeres Kundensegment zu erreichen und auch die Technologie CC-Link IE TSN in Europa bekannter zu machen“, sagt Walter. „Speziell im Bereich Mess-, Steuer? und Regelungstechnik besteht eine Notwendigkeit, dass Dinge synchron zueinander laufen und daher eine Echtzeitfähigkeit gegeben ist. Hier sehen wir sehr große Vorteile von TSN-fähigen Geräten – und ganz speziell von CC-Link IE TSN, einem offenen Standard, für den ein breites Spektrum an Anwendungen zur Verfügung stehen wird.“

Sila arbeitet aktuell an der Entwicklung eines Software-Development-Kits. Dieser Software-Stack ermöglicht es Automatisierungsgeräteherstellern, beispielsweise im Bereich Sensorik oder Antriebstechnik, ihre Produkte CC-Link IE TSN-kompatibel auszustatten und sich dabei auf ihre eigene Kernaufgabe zu konzentrieren. Durch die Integration des Stacks reduziert sich der Entwicklungsaufwand und somit die Time-to-Market für einen Gerätehersteller. SILA bietet nicht nur die Softwarelösung an, sondern auch Unterstützung bei der Integration des Stacks.

Walter fasst die Hauptvorteile der CC-Link IE TSN-Lösung von Sila zusammen: „Der Sila-Stack wurde im Hinblick auf leichte Portierbarkeit entwickelt, sodass er sich leicht an die Hardware und Architektur des jeweiligen Kunden anpassen lässt. Er ist bereits als Demo-Stack für Linux und die STM32-Plattform lieferbar und steht damit einem Großteil des Marktes zur Evaluierung zur Verfügung. Außerdem wurde die Software mit einer C-basierenden Programmierschnittstelle geschrieben und wird als Quellcode ausgeliefert, um für den Gerätehersteller Unabhängigkeit und Investitionssicherheit zu gewährleisten.“

Die Markteinführung ist für Q2/2020 geplant, doch können Besucher die Lösung bereits auf der SPS 2019 vom 26. bis 28. November in Nürnberg auf dem Stand der CLPA (Halle 5, 106) näher kennen lernen. In einer lauffähigen Demoapplikation kann dort der aktuelle Entwicklungsstand des CC-Link IE TSN Development-Stacks in Augenschein genommen werden, während die Experten von Sila für Fragen zur Verfügung stehen.

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