
Welche Themen und Herausforderungen beschäftigen Ihr Unternehmen derzeit in Bezug auf Automatisierung und Digitalisierung, Herr Skotzek?
Das Unternehmen AVS Römer ist in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen. Das führt zu neuen Herausforderungen in Sachen Prozessen und Kommunikation. Bei der Weiterentwicklung der Organisation ist eine Systemunterstützung gewünscht, wenn nicht unumgänglich, wodurch viel Potential hinsichtlich Prozessautomatisierung und Wissensmanagement entsteht. Darüber hinaus sind wir ständig dabei, das Controlling zu professionalisieren und – wie viele andere auch – loten wir die möglichen Einsatzgebiete von KI aus.
Wie sind Sie auf die Veranstaltung Automatisierungstreff aufmerksam geworden?
Ich bin seit rund 20 Jahren bei der Firma Römer tätig – ursprünglich in der Konstruktion. Heute bin ich aus IT-Sicht für die Fertigungssteuerung zuständig. Entsprechend habe ich eine Einladung für den Automatisierungstreff vom MES-DACH-Verband erhalten. Also bin ich vermutlich gar nicht Teil der Kern-Zielgruppe. Aber ich beschäftige mich natürlich viel mit Digitalisierungsthemen und der Verbindung von Automatisierung und IT. Und in dieser Hinsicht waren verschiedene spannende Workshop-Themen für mich dabei.
Inwiefern?
Zum einen ist wie gesagt das Thema KI hochspannend für mich, und gerade die Frage, wie man als produzierendes Unternehmen künstliche Intelligenz bereits nutzen kann. Der zweite Bereich, auf den ich angesprungen bin, ist die Maschinenvernetzung und die Analyse von erfassten Daten. Das dritte attraktive Thema für mich war die IT-Security, die in der Produktion immer wichtiger wird. So konnte ich für alle drei Tage der Veranstaltung einen wirklich gut passenden Workshop auswählen.
Welche konkreten Schwerpunkte legten die Workshops jeweils?
Im ersten Workshop ging es um die moderne Absicherung der SPS-Kommunikation. Die Teilnehmer haben in einer Laborumgebung echte Verbindungen zur Steuerung aufgebaut, die Kommunikation über Parametrier-Tools geprüft und die möglichen Arten der Absicherung besprochen. Leider sind wir mit der Agenda nicht ganz fertig geworden, aber der Referent hat den Rest im Rahmen eines Videocalls nachgeholt.
Und die anderen beiden Workshops?
Der zweite Workshop war für mich ein thematischer Volltreffer. Es ging darum, Messwerte von verschiedenen Sensoren und Aktoren zu erfassen und diese in der Datenbank über ein Data-Science-Tool mit Hilfe von künstlicher Intelligenz aufzubereiten. Die Spanne reichte also von der Messwerterfassung über die Interpretation der Daten bis zu Produktionsprognosen, die sich durch das KI-Modell ableiten lassen. Die wichtigste Erkenntnis dabei war: Auch als Mittelständler lässt sich dieses Trendthema durchaus beherrschen. Spannend wird jetzt, das Gelernte auf die eigene Fertigung und die dortigen Anforderungen zu übertragen. Und hier kommt der dritte Workshop ins Spiel, denn er knüpfte direkt daran an: mit Einführungsmethoden für KI-Projekte. Auch hier hat die Hands-on-Ausrichtung sehr gut gepasst. In drei Gruppen wurden fiktive Projekte mit unterschiedlichen Ansätzen erarbeitet, Herausforderungen beleuchtet und anschließend verglichen. Spannend war hier besonders, welche unterschiedlichen Herangehensweisen es gibt. In Summe waren es drei ganz unterschiedliche Workshops, aus denen ich auch ganz unterschiedliche Erkenntnisse für meinen Job und die künftige IT/OT-Konvergenz mitnehmen konnte.
Welche Rolle hat für Sie der Austausch mit den anderen Teilnehmern gespielt?
Für mich sind Networking, Interaktion und Erfahrungsaustausch immer zentrale Gründe für den Besuch solcher Veranstaltungen. Beim Automatisierungstreff 2024 kam hinzu, dass die drei Themen für mich wunderbar gepasst haben. Darüber hinaus sind die Referenten möglichst individuell auf die einzelnen Teilnehmer und ihre Fragen und Bedürfnisse eingegangen.