LinkedIn Logo YouTube Logo
ANZEIGE
Auf dem PI-Stand während der Hannover Messe

Bereits funktionierende Industrie 4.0-Technologien

Der PI (Profibus & Profinet International) Gemeinschaftsstand setzt auf der diesjährigen Hannover Messe den Schwerpunkt auf konkrete Schritte für die Implementierung der industriellen Kommunikation für Industrie 4.0.

Kaum ein Thema hat im vergangenen Jahr die Kommunikationstechnologie so beherrscht, wie TSN. Auch PI beschäftigt sich intensiv mit dieser Technologie und setzt daher einen seiner Schwerpunkte auf der diesjährigen Hannover Messe auf dieses Thema. „TSN bietet große Chancen, gerade im Hinblick auf die Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten. Da es aber lediglich einen Layer 2 für die Kommunikation definiert und damit keinen Feldbusersatz darstellt, muss TSN sinnvoll in die PI-Technologien integriert werden“, erklärt Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender Profibus & Profinet International. „Wir wissen zudem aus vielen Gesprächen, dass die Technologie durchaus noch erklärt werden muss, daher vermitteln wir auf der Hannover Messe anhand von Live-Demos und Videos nicht nur die Grundlagen, sondern wie die Implementierung in bestehende Technologien funktionieren kann.“ TSN bringt einige Vorteile für den Anwender mit sich. So können z.B. Standard-Ethernet-Bausteine in der Feldebene eingesetzt werden. Dadurch sinken die Anschaltungskosten für die Hersteller und es ist eine größere Gerätevielfalt für die Anwender zu erwarten. Zudem lassen sich mit TSN durchgängige synchrone Netzwerke für taktsynchrone Anwendungen realisieren. Bisher mussten solche Netzwerke separat realisiert und in den Geräten dedizierte Chips integriert werden. Auch können durch die Verwendung von herkömmlichen Ethernet Controllern zukünftig höhere Bandbreiten im Netzwerk realisiert werden. Gigabit Ethernet wird so schneller auch in der Feldebene realisierbar. Eine wichtige Voraussetzung für Industrie 4.0 Anwendungen.

Live-Demo zeit TSN mit Profinet-Geräten

In der Live-Demo auf dem PI-Stand kommunizieren Entwicklungs-Boards, die Standard Ethernet Controller mit integriertem TSN enthalten, mit Profinet-Protokollen und dies taktsynchron. „Angesichts der hohen installierten Basis von Profinet-Geräten ist für uns und unsere Anwender natürlich die Kompatibilität ein wichtiger – wenn nicht sogar der wichtigste – Aspekt“, führt Schneider weiter aus. Daher wird auf der Messe gezeigt, wie bestehende Profinet-Geräte in zukünftige TSN-Netze integriert werden können. Auch der Plug & Work-Ansatz wird mit der Live-Demo gezeigt, indem Geräte der Installation einfach getauscht werden können. „Die Netzwerktopologie ist mit TSN nicht mehr so wichtig wie bei IRT“, ergänzt Schneider.

Konfiguration, Guidelines, How-Tos

„Ohne eine einfache Handhabung wird sich eine neue Technologie am Markt jedoch nicht durchsetzen, daher müssen sich TSN-Netzwerkparameter leicht konfigurieren lassen“, ist Schneider überzeugt. So soll sich die Anwendersicht auf z.B. IO-Daten, Parametrierung, Diagnose, etc. auch bei der Integration von TSN nicht verändern. Damit dies funktioniert, ist viel Detailarbeit notwendig, die derzeit in den unterschiedlichsten Arbeitskreisen von PI vorangetrieben wird. Parallel zur Entwicklung der Spezifikation zur Nutzung von TSN mit Profinet, deren Veröffentlichung im ersten Quartal 2019 geplant ist, werden derzeit Guidelines, How-to-use-Anleitungen etc. auf den Weg gebracht, sowie ein Testsystem etabliert und die Zertifizierung erarbeitet. Quasi begleitend werden Piloten und Prototypen entwickelt. Für weitere Details stehen die Experten aus dem PI@Industrie 4.0-Arbeitskreis auf dem Messestand bereit, die auch über das zweite Schwerpunktthema ‚Security‘ Auskunft geben.

Security im Profinet-Infrastrukturen

Hier hat PI bereits 2005 Vorarbeit mit der Veröffentlichung der Security-Guideline getätigt, die bis heute ihre Gültigkeit hat und ständig aktualisiert wird. Ein Beispiel ist etwa die Robustheit von Profinet-Komponenten gegenüber Denial-of-Service-Angriffen – sprich auch bei unerwartet hohen Netzlasten funktionieren Profinet-Geräte einwandfrei. Nun widmet sich PI einem weiteren Thema im Security-Umfeld, der Authentifizierung, also der Sicherstellung, dass die Daten auch wirklich von einem Profinet-Gerät stammen. „In der Live-Demo simulieren wir einen Man-in-the-Middle-Angriff und zeigen, wie ein Profinet-Gerät dadurch manipuliert wird. Gleichzeitig präsentieren wir prototypisch Security-Mechanismen, die das Verfälschen von Daten verhindern“, berichtet Schneider. Der Profinet-Prototyp wird unbeeindruckt von Angriffen einfach weiter laufen. Auch hier stehen Experten zur intensiven technischen Diskussion bereit.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

PROFIBUS Nutzerorganisation

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Hilscher Gesell. f. Systemautomation mbH
Bild: Hilscher Gesell. f. Systemautomation mbH
Zwischen Chip und Change

Zwischen Chip und Change

In der industriellen Kommunikation genießt die Hilscher Gesellschaft für Systemautomation einen hervorragenden Ruf. Weil das Familienunternehmen diesem auch weiterhin gerecht werden will, hat CEO Sebastian Hilscher einen der größten Veränderungsprozesse in der mehr als 35-jährigen Unternehmensgeschichte eingeleitet. Warum er sich persönlich dafür einsetzt, was sich bereits verändert hat, welche technologischen Trends wichtig sind und wie die Pläne für die Zukunft aussehen, erfuhr die Redaktion des SPS-MAGAZINs im Gespräch.

mehr lesen
Bild: Funk-Electronic Piciorgros GmbH
Bild: Funk-Electronic Piciorgros GmbH
Keine Fehler im Funk

Keine Fehler im Funk

Die Forderung nach zuverlässiger und ausfallsicherer drahtloser Datenkommunikation bezieht sich auch in der Industrie auf immer mehr Anwendungssegmente. Dabei darf die Kommunikation sowohl bei einem möglichen Blackout als auch beim Ausfall zentraler Komponenten nicht beeinträchtigt werden. Öffentliche Handy-Netze können nur dann eingesetzt werden, wenn eine diversitäre Backup-Lösung parallel mitbetrieben wird. In diesem Beitrag soll sowohl eine redundante nicht diversitäre, als auch eine redundant-diversitäre Lösung aufgezeigt werden, die bereits im industriellen Bereich Anwendung finden.

mehr lesen
Bild: WSCAD GmbH
Bild: WSCAD GmbH
Vom Hype 
zum realen Einsatz

Vom Hype zum realen Einsatz

Die Geschwindigkeit, mit der sich Branchen und Technologien entwickeln, zwingt Unternehmen zum Umdenken. Innovationen sind ein Muss, und künstliche Intelligenz entwickelt sich rasch vom Schlagwort zum geschäftlichen Rückgrat. Die Elektrokonstruktion bildet keine Ausnahme. Als weltweit erster Anbieter hat WSCAD KI in seine E-CAD-Software integriert. Electrix AI eröffnet Anwendern neue Möglichkeiten. Die neue Form der Zusammenarbeit ist ein effektives Mittel gegen die zwei großen Herausforderungen der Branche: Zeitdruck und Fachkräftemangel. Wir sprachen mit Dr. Axel Zein, CEO von WSCAD, über die Hintergründe und Chancen dieser Entwicklung.

mehr lesen