Maschinenbauer erwarten 2021 wieder Wachstum

Laut einer VDMA-Blitzumfrage ist die Mehrheit der Maschinenbauer zuversichtlich, nach einem enttäuschenden Jahr 2020 bereits 2021 wieder nominale Umsatzsteigerungen zu erzielen.
Bild: VDMA, Blitzumfragen zum Coronavirus, März bis Juli 2020

So lautet die Kernbotschaft der 7. VDMA-Blitzumfrage Anfang Juli zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, an der 640 Mitgliedsunternehmen teilnahmen. „60 Prozent unserer Mitglieder rechnen damit, 2021 nominale Umsatzsteigerungen zu erzielen. Diejenigen Unternehmen, die für 2020 nur geringe Umsatzeinbußen oder sogar Umsatzsteigerungen erwarten, sind auch für 2021 optimistischer“, analysiert VDMA-Volkswirt Dr. Ralph Wiechers. Bis das Umsatzniveau von 2019 wieder erreicht sein wird, ist es aber noch ein langer Weg. „Zwar gibt es bei zahlreichen Frühindikatoren erste Anzeichen für eine Aufhellung. Doch dieser Optimismus ist erwartungsgetrieben und daher sehr fragil“, warnt Wiechers. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass über die Hälfte der Unternehmen für 2020 Umsatzeinbußen von 10 bis 30 Prozent erwartet. Die Basis für ein Wachstum im Folgejahr ist daher entsprechend niedrig.

 Die Auftragslage im deutschen Maschinenbau blieb auch im Juli weiterhin angespannt.
Die Auftragslage im deutschen Maschinenbau blieb auch im Juli weiterhin angespannt.Bild: VDMA, Blitzumfragen zum Coronavirus, März bis Juli 2020

Anhaltende Auftragsflaute

Die aktuelle Geschäftslage wird von den meisten Entscheidungsträgern in den Unternehmen weiterhin als schlecht beurteilt. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte die anhaltende Auftragsflaute sein. „Nachfrageseitig gibt es wenig Grund für eine Entwarnung: 45 Prozent der Unternehmen melden merkliche Auftragseinbußen, weitere 34 Prozent sogar gravierende“, so Wiechers. Besonders betroffen sind die Fachzweige des Maschinenbaus mit vielen Kunden aus der Automobilindustrie. Allerdings haben sich die Aussichten auf der Nachfrageseite zuletzt aufgehellt, wenn auch nur leicht. Gut ein Viertel der Unternehmen sehen eine nachfrageseitige Entspannung in den nächsten drei Monaten auf sich zukommen. Mitte Juni lag dieser Wert erst bei gut 20 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die eine Verschärfung der Auftragslage erwarten, hat hingegen abgenommen und liegt nun bei 16 Prozent (Mitte Juni: 21 Prozent).

Entspannung entlang der Lieferketten

Ebenfalls fortgesetzt hat sich die Entspannung entlang der Lieferketten. Inzwischen werden nur noch gut zehn Prozent der Unternehmen durch Störungen in den Lieferketten beeinträchtigt. Die Kapazitätsanpassungen sind weiterhin in vollem Gang: 68 Prozent der Betriebe nutzen Kurzarbeit, 62 Prozent haben einen Einstellungsstopp verhängt und 17 Prozent leiten einen Personalabbau in die Wege.

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