Vier Softwaretrends in Krisenzeiten

Mit Digitalisierung durch die Pandemie

Im Zuge der Pandemie haben viele Unternehmen in ihre Digitalisierung investiert und diese somit quasi von jetzt auf gleich vorangebracht. Laut der aktuellen Capterra-Studie gibt ein Drittel der darin befragten Unternehmen an, dass die angeschaffte Software sogar kritisch für ihr Überleben in dieser Krise sei.
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Software gilt als ein wichtiger Faktor, um der Wirtschaft durch die aktuelle Krise zu helfen. Daher hat der Online-Marktplatzanbieter Capterra eine Umfrage mit 417 kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland durchgeführt, um Softwaretrends in der Corona-Krise zu untersuchen. In der Umfrage wurden Manager, die an Software-Entscheidungen in ihrem Unternehmen beteiligt sind sowie Mitarbeiter befragt. Dabei kristallisierten sich vier Softwaretrends heraus.

Unternehmen erhöhen

Softwareinvestitionen

Über ein Viertel der befragten Manager geben an, dass sich die geplanten Softwareausgaben in ihrem Unternehmen zwischen Januar und Mai 2020 aufgrund der Pandemie um 25 bis 50 Prozent erhöht haben. 44 Prozent der befragten KMU gaben an, dass die Krise dazu geführt habe, dass Teile des Unternehmens neue Software benötigten.

Softwareinvestitionen in Webinar und Live-Chat-Software

Eine im Sommer 2019 durchgeführten Gartner-Studie zeigte, dass künstliche Intelligenz, Business Intelligence und Mobile Business Applications zu den drei am meist geplanten Technologien für die Jahren 2020/21 gehörten. Durch die Krise hat sich dieses Bild etwas gewandelt. Die befragten Unternehmen planen ihre Investitionen nun im Bereich Remote-Support-Software (49 Prozent) oder Vidoekonferenz-Software (44 Prozent). Auch der Einsatz von Live-Chats hat stark zugenommen (23 Prozent).

Die Zeit für die

Software-Recherche ist verkürzt

Deutsche Unternehmen lassen sich bei der Softwarebewertung und -auswahl normalerweise nicht hetzen. Eine Gartner-Studie zu Trends bei Softwarekäufen aus 2019 (für Gartner-Klienten zugänglich) ergab, dass die Mehrheit der Unternehmen in jedem Stadium des Kaufzyklus (Bewusstsein, Interesse, Auswahl und Kaufabschluss) 3 bis 6 Monate verbringen, wobei im Durchschnitt fünf Softwareanbieter in Betracht gezogen werden, bevor die Kaufentscheidung getroffen wird. Besonders die Digitalisierung des Mittelstands leidet unter diesen Zykluslängen. Ab dem Bewusstsein, dass neue Software benötigt wird, bis zur letztendlichen Einführung, vergehen oftmals 1 bis 1,5 Jahre. In Startups mit flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungsfindungen geht dies deutlich schneller. Durch die Pandemie wurden Unternehmen dazu gezwungen, sich von einem auf den anderen Tag umzustellen. So geben knapp 40 Prozent der Unternehmen in der Capterra- Studie an, dass Covid-19 ihren Zeitplan für Softwarekäufe um einen Monat bis hin zu einem Jahr verkürzt hat.

Kostenlose Software in der Krise

Vergleicht man die Ergebnisse, mit einer in 2018 durchgeführten Capterra-Studie zeigt sich, dass die Faktoren einer Kaufentscheidung zu Krisenzeiten etwas anders bewertet werden. In 2018 war deutschen Softwarekäufern die Benutzerfreundlichkeit der Softwareanwendung am wichtigsten. Benutzerfreundlichkeit wurde um 29 Prozent wichtiger als die Kosten eingestuft. Durch den finanziellen Schaden, der durch die Krise entstanden ist, ist der wichtigste Auswahlfaktor nun das Vorhandensein einer kostenlosen Version der Software bzw. kostenlosen Testversion.

Als Gewinner aus der Krise kommen

Der Einsatz der richtigen Software ist ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung in Deutschland, jedoch geht ein digitales Unternehmen weit über den Einsatz von Software hinaus. Nur diejenigen Unternehmen, die eine Digitalisierungsstrategie aufstellen, die ihren Kunden langfristig einen echten Mehrwert bringt, werden aus der Krise als Gewinner herausgehen. Laut der aktuellen Capterra-Studie gibt ein Drittel der darin befragten Unternehmen an, dass die angeschaffte Software sogar kritisch für ihr Überleben in dieser Krise sei.

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