Produktionsdaten sicher in der Cloud

IIoT-Daten per Gateway verschlüsseln

Verschlüsselung ist noch immer ein solides Fundament, um die ausgehenden Daten einer Industrial-Internet-of-Things-Applikation (IIoT) vor ungewolltem Zugriff zu schützen. Aktuelle Gateways bringen Funktionen mit, diese Verschlüsselung recht komfortabel und automatisch umzusetzen.
Bild: ©jijomathai/stock.adobe.com

Wo früher die Produktion noch als Insel innerhalb der Unternehmen zu verstehen war, sind viele Fertigungsmaschinen heute an das Internet angebunden. Somit sind sie theoretisch von jedem Punkt der Erde erreichbar. Das bietet Vorteile, andererseits müssen Unternehmer ihre Fertigung nun nicht mehr nur gegen physische Schäden absichern.

Nicht nur im Perimeter sichern

Hier denken viele – abgesehen vom physischen Schutz des Gebäudes – an die unmittelbare Absicherung des Perimeters, über Firewalls, aber auch über die Absicherung von Nutzerkonten. Alle diese Maßnahmen haben ihre Berechtigung. Nur wird oft übersehen, dass auch ohne ein Eindringen von Cyberkriminellen in die eigene Unternehmens-IT ein beträchtliches Risiko besteht, wenn etwa externe Cloud-Dienstleister mit der Produktions-IT verbunden sind.

Ausspähen und Missbrauch

Aus der Auswertung von Daten, die bei der Herstellung anfallen, könnten Wettbewerber Rückschlüsse auf die Fertigungsergebnisse ziehen. Es besteht also das Risiko der Ausspähung – das wäre ein aktiver Prozess von Cyberkriminellen. Das Datenleck könnte aber auch unbeabsichtigt durch nicht ausreichend abgesicherte Systeme seitens des Cloud-Anbieters entstehen. Allerdings können Informationen nicht nur auf der Seite des Service-Providers abhandenkommen, sondern schon auf dem Weg dorthin, indem die Datenübertragung abgegriffen wird. Daneben kann das werkseigene Industrial Internet of Things (IIoT) auch von Angreifern missbraucht werden, um Bitcoins zu schürfen oder eine Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDoS-Attacke) auf ein anderes Unternehmen auszuführen. Dabei werden IoT-Devices gekapert und als Angriffsplattform verwendet. Durch die Generierung und Anonymisierung von Log-File-Daten für Maschinen kann ein entsprechender Schutz erreicht werden. Deep-Learning-Ansätze helfen außerdem bei der Suche nach anormalem Verhalten.

Sabotage

Ein zweites Bedrohungsszenario ist, wenn Produktionsdaten nicht nur ausgelesen, sondern manipuliert werden. Dieses Risiko der Sabotage ist ernst zu nehmen. Allein im Jahr 2019 waren nach der Bitkom-Studie ‚Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz in der Industrie‘ 28 Prozent der befragten Industrieunternehmen Opfer digitaler Sabotage von Informations- und Produktionssystemen oder Betriebsabläufen. Falsche Werte, die aus abgeschlossenen Produktionsschritten in die nächste Etappe geliefert werden, können nicht nur die gefertigten Produkte beeinträchtigen, sondern auch die Produktionslinie selbst schädigen. Ein Cloud-Service ist meist mit einer Black Box vergleichbar – was in ihm geschieht, entzieht sich den Blicken des Anwenders. Der Dienstleister verfügt in aller Regel über Rechte, sich auch Einblick in die gespeicherten Daten zu verschaffen. Einige schließen dies kategorisch aus – technisch machbar ist es dennoch. Wie können sich produzierende Unternehmen also gegen die Risiken des Datenverlusts absichern?

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