Dabei nehme auch der Einsatz von Ethernet-Protokollen und Funktechnologien weiter zu. Die Studie, die mit Unterstützung des VDMA-Arbeitskreises Steuerungstechnik durchgeführt wurde, ist eine Wiederholung von Studien aus den Jahren 2004, 2008 und 2013. Befragt wurden im Januar/Februar 2017 deutschlandweit knapp 300 Maschinenbauunternehmen. Sie gaben Auskunft über das Einsatzverhalten und über zukünftige Entwicklungen in den Bereichen Industrie 4.0, Feldbus/Ethernet und Wireless. Die Verknüpfung von Automatisierungs- und IT-Netz schreitet weiter voran: Mehr als 80 Prozent der Maschinenbauer benötigen zukünftig Industrie 4.0-Eigenschaften vom Automatisierungsnetz. Die größte Rolle spielen hier Plug and Play und eine einheitliche Datenbeschreibung. Jedes 4. Unternehmen rechnet aber auch mit der Anbindung an eine Private Cloud, wobei sich abzeichnet, dass OPC UA dabei eine wichtige Rolle spielen wird. Bemerkenswert bei der Industrie-4.0-Thematik ist, dass derzeit nur 37 Prozent der Unternehmen der Security in der Maschinen-/Feldebene einen hohen Stellenwert beimessen.
Ethernet-Protokolle auf dem Vormarsch
Ethernet-Protokolle sind dabei, herkömmliche Feldbussysteme nach und nach abzulösen: Fast alle Maschinenbauer (96 Prozent) arbeiten mittlerweile mit diesen Technologien. Am meisten verbreitet sind dabei Profinet (heute 71 Prozent / zukünftig 72 Prozent) und TCP/IP auf der Leitebene (70 Prozent / 71 Prozent). Allerdings handelt es sich bei der Umstellung um einen langwierigen Prozess, da auch weiterhin fast drei von vier Unternehmen Feldbussysteme einsetzen werden. Gerade CAN- und ASi-Bus-Nutzer planen weit überwiegend auch zukünftig mit diesen Vernetzungsarten. Eine steigende Rolle nimmt Ethernet im Bereich der funktionalen Sicherheit ein, denn demnächst werden immer mehr Safety-Protokolle auf Ethernet-Basis verwendet.
Einsatz von Funktechnologien verhalten
Die Nutzung von Funktechnologien ist in den letzten Jahren gestiegen, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, der vor vier Jahren noch von den Maschinenbauern prognostiziert wurde. So planten z.B. 2013 knapp 40 Prozent der Unternehmen die kabellose Anbindung von Bediengeräten für die Zukunft, real sind es aber heute erst 20 Prozent. Wachstumschancen seien vor allem dann gegeben, wenn die größten Bedenken der Anwender, nämlich vor allem die mangelnde Stabilität der Funkverbindung, aber auch die Störung durch andere Funksysteme, weitgehend ausgeräumt werden können.