

Agrana, ein international agierendes Unternehmen aus Österreich mit insgesamt 53 Standorten und 9.000 Mitarbeitenden, veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu industriellen Produkten. Die Bioraffinerie in Pischelsdorf produziert Lebens- und Futtermittel sowie Produkte für die technische Industrie. Pro Jahr entstehen im Werk z.B. mehr als 100.000t Weizenstärke, 23.500t Weizenprotein, 240.000m³ Bioethanol, 120.000t biogenes CO2 sowie 190.000t proteinreiches Futtermittel und 55.000t Kleie. Durch eine enge Kopplung der Weizenstärkeanlage mit der Bioethanolanlage kann Agrana den Rohstoff Getreide mit nahezu 100 Prozent Ausbeute verwerten. Möglichst hohe Effizienz trieb auch die werksinterne Instandhaltungs- und Messtechnikgruppe bei der Frage um: Wie kann die hohe Frequenz an Anlieferungen per LKW und Schiene bestmöglich gelenkt werden?
Flexible Spurzuteilung
Klare Orientierung und intuitive Führung standen ganz oben im Lastenheft. Ein Lkw in der falschen Entladespur? Ein logistisches Szenario, das neben Nerven auch viel Zeit kostet – der Bioraffinerie selbst ebenso wie den Lieferanten. Die Anlieferung des Weizens oder Mais in die Bioraffinerie erfolgt per LKW und Bahn. Jede Rohstofflieferung muss einzeln in einem Labor auf Qualität und Verunreinigungen geprüft werden. Die vor allem während der Ernte-Peaks hohe Anlieferfrequenz ergab die Notwendigkeit, eine automatisierte Lenkung des Ablaufes zu implementieren. „Das LED-Informationssystem für die Kraftfahrer war ein, wenn nicht gar der wesentliche Teil“, erklärt Felix Hutter, tätig in der werksinternen Instandhaltungsabteilung der Bioraffinerie. Eine flexible Spurzuteilung sollte im Fall von Störungen oder Verzug auch händisch durch das Rohstoff-Annahmepersonal gesteuert oder angepasst werden können. Die Anlieferzone im Freien verlangte außerdem nach einer witterungstauglichen Lösung. Die Einbindung in das bereits vorhandene Prozessleitsystem war Pflichtaufgabe.
Intuitive Orientierung
Die visuelle Darstellung lösten Microsyst und Contra, der exklusive Österreich-Vertriebspartner, in enger Abstimmung mit dem Kunden über je eine zeilenorientierte LED-Anzeige pro Entladespur. Mit einer aktiven Displayfläche von 768x256mm und nur 80mm Gehäusetiefe zeigt sich der Platzbedarf für die Montage erfreulich gering. Für unmissverständliche Orientierung sorgen Ziffern, Buchstaben sowie eine Vielzahl individueller Grafiken und Informationstexte, die nach Bedarf dargestellt werden. Neben Unicode-Zeichensätzen sind auch frei definierbare Sonderzeichen und Grafiken möglich. Kontrast, Leuchtstärke und Helligkeit der LEDs regeln sich selbstständig je nach Sonneneinstrahlung und Witterung – das garantiert eine gleichbleibend hohe Ablesequalität. Gehäuse und Technik trotzen dem Einsatz im Außenbereich ebenso wie der anfallenden Staubbelastung beim Abladen des Getreides. Die Integrierung des LED-Informationssystems in das Prozessleitsystem der Bioraffinerie erfolgt über Profibus DP. Die vorgefertigten Visualisierungsinhalte werden einfach mit 2Byte über die Schnittstelle angesteuert. Via Ethernet TCP/IP-Anbindung lässt sich die Konfiguration jederzeit erweitern oder verändern.