Lenze mit neuer webbasierter Lösung für Maschinenvisualisierung

Reibungslose Interaktion

Die Funktionsvielfalt einer Maschine ist heute wichtig für den Vertriebserfolg. Doch gewichtiger ist die Frage, ob der Anwender die zunehmende Komplexität beherrschen kann. So ist eine bedienerfreundliche Visualisierung entscheidend für die Kundenzufriedenheit - doch um sie zu erstellen, braucht der Maschinenbauer das richtige Werkzeug.
Bild: Lenze SE

Die Anforderungen an eine moderne Bedienoberfläche haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Experten sprechen von Consumerization und meinen damit, dass Anwender im geschäftlichen Kontext zunehmend eine ähnliche Funktionalität voraussetzen wie im privaten Bereich. Maßgeblich sind hier die täglichen Erfahrungen bei der Nutzung von Smartphones oder Tablets. So erwarten Nutzer heute mobilen Zugriff auf die Anwendungen, eine intuitive Nutzerführung und Features wie Gestensteuerung, Multi-Touch-Funktionalität und Mehrsprachigkeit. Für Anlagenbetreiber ist darüber hinaus besonders die Zukunftssicherheit ihrer Investitionen wichtig.

Die Lösung klingt einfach: Der Einsatz von Web-Technologien ermöglicht die Entwicklung von Visualisierungen, die all diesen Ansprüchen genügt. HTML5, CSS und JavaScript im Frontend sowie Client-Server-Strukturen für die Content-Distribution haben sich auf breiter Front bewährt. Doch welcher Maschinenbauer kann es sich leisten, neben SPS-Programmierern auch noch Web-Entwickler und User-Interface-Designer zu beschäftigen, um seine Maschinen mit einer professionellen Web-Visualisierung auszustatten? Für diese Klientel bietet Lenze eine Lösung, die einfach anzuwenden ist und die Basis dafür liefert, den Ansprüchen der Anwender in puncto benutzerfreundlicher Visualisierung gerecht zu werden.

Kein Programmieren nötig

Die Lösung umfasst den Easy UI Designer, eine Anwendung für Windows-Rechner, die vorgefertigte Bedienelemente sowie Vorlagen für komplette Seiten enthält. Die Bedienelemente sind in verschiedenen Designs nutzbar, können per Drag-and-Drop in die Visualisierung eingefügt und dort mit SPS-Variablen verknüpft werden. Der Anwender braucht also keine speziell ausgebildeten Web-Entwickler, um die Oberfläche zu entwickeln. Darüber hinaus ist die Fast-UI-Runtime auf einem Lenze-Controller erforderlich. Derzeit können die Modelle c520 und c550 zu diesem Zweck eingesetzt werden. Sie liefern die nötige Arbeitsleistung, um neben der SPS-Steuerung auch die Kommunikation der Visualisierungsdaten an den Client zu meistern. Die Palette der geeigneten Controller soll zukünftig erweitert werden.

Völlig frei ist der OEM bei Größe, Auflösung und Ausrichtung des Displays. Die Web-Visualisierung kann im Responsive-Design projektiert werden, das sich dem verfügbaren Bildschirm anpasst. In der Vergangenheit konnte es passieren, dass bei einem Retrofit die Bedienoberfläche nur noch winzig klein auf einem Bruchteil der Displayfläche dargestellt wurde, wenn beispielsweise größere Bildschirmdiagonalen und hochauflösende Panels verbaut wurden. Dieses Problem besteht mit einer Web-Visualisierung nun nicht mehr. Zusätzlich ermöglicht eine Visualisierung im Responsive-Design den flexiblen Einsatz mobiler Endgeräte wie Tablets oder Smartphones, die zunehmend Verwendung im Maschinenbau finden.

Bild: Lenze SE

Userfreundliche Umsetzung

Der Easy UI Designer bringt bereits eine Reihe von Vorlagen mit, beispielsweise für die Benutzerverwaltung, das Alarmsystem oder auch die Rezeptverwaltung. Für die Entwicklung setzt Lenze auf fachkundige Unterstützung einer Spezialistin für UX-Design: Dr. Julia Jürgens, promovierte Usability-Expertin, achtet auf zeitgemäße, einfach nutzbare Elemente und Seitenvorlagen. Zugleich sind die Vorlagen so konzipiert, dass der OEM sie schnell an seine Corporate Identity (CI) und seine Bedürfnisse anpassen kann. Mit eigenem Logo, der zugehörigen Farbgebung sowie spezifischen Elementen in der Kopf- und Fußleiste der Oberfläche lässt sich die Maschinenvisualisierung einfach individualisieren.

Lenze bietet inzwischen eine ganze Palette an Werkzeugen, die das digitale Engineering unterstützen. Darunter den Easy System Designer (ESD), um die grundlegende Maschinen-Topologie zu erstellen, den PLC Designer zur automatisierten Erstellung der Steuerungssoftware oder den Easy Product Finder (EPF), der die Auswahl der Komponenten vereinfacht und den Warenkorb befüllt. Langfristige Strategie des Automatisierungsherstellers Lenze ist es, diese Anwendungen zu einer Tool-Chain zu vereinen, sodass der Engineering-Prozess einer Maschine noch effizienter wird. Auf Basis der Asset Administration Shell (AAS, auch Verwaltungsschale oder digitaler Zwilling genannt) können so in Zukunft aus dem ESD heraus die nötigen Informationen für das zugehörige Visualisierungsprojekt automatisiert in den Easy UI Designer übernommen werden.

 Die Visualisierung im Responsive-Design ermöglicht den flexiblen Einsatz mobiler Endgeräte wie Tablets oder Smartphones, die zunehmend Verwendung im Maschinenbau finden.
Die Visualisierung im Responsive-Design ermöglicht den flexiblen Einsatz mobiler Endgeräte wie Tablets oder Smartphones, die zunehmend Verwendung im Maschinenbau finden.Bild: Lenze SE

Fazit

Die Bedienoberfläche ist das Gesicht der Maschine gegenüber dem Kunden. Eine zeitgemäße und intuitive Visualisierung mit hoher User-Experience sichert die reibungslose Mensch-Maschine-Interaktion. Sie unterstützt den Anwender dabei, die Funktionsvielfalt zu beherrschen und im Fehlerfall schnell Abhilfe schaffen zu können. Mit dem Umstieg auf Web-Technologien werden OEMs diesen Anforderungen gerecht. Doch Maschinenbauer sollten sich nicht allein damit zufriedengeben. Denn eine professionelle UX-Gestaltung und die fortschreitende Integration ins digitale Engineering, die eine höhere Effizienz in der Entwicklung ermöglicht, bieten den entscheidenden Mehrwert. Lenze unterstützt bei der Realisierung benutzerzentrierter Visualisierungslösungen. Kernelemente sind webbasierte Client-Server-Architekturen, Parametrierbarkeit der dargestellten Oberflächen und eine Bibliothek von vorbereiteten Visualisierungselementen, die nach Usability-Prinzipien gestaltet sind.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Gett Gerätetechnik GmbH
Bild: Gett Gerätetechnik GmbH
Panel-PC lassen sich mit Features aus dem Katalog individuell anpassen

Panel-PC lassen sich mit Features aus dem Katalog individuell anpassen

Durch aktive Mitarbeit am Pflichtenheft, permanente Feedbacks und Testläufe hat Gett in enger Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden eine neue Industrie-PC-Serie entwickelt, die sich an den Anforderungen des Marktes orientiert. Die verschiedenen Standardmodelle der Blackline-Familie lassen sich durch individuelle Features ergänzen, was dem Anwender die entsprechende Individualität sowie Anpassbarkeit ermöglicht, ohne den Preisrahmen zu sprengen, und gleichzeitig die Herstellung vereinfacht. So lässt sich quasi die Stangenware maßgerecht zuschneiden.

mehr lesen
Bild: iniNet Solutions GmbH
Bild: iniNet Solutions GmbH
Funktionale Kombi 
gegen den Kostendruck

Funktionale Kombi gegen den Kostendruck

In der Welt der industriellen Automatisierungstechnik stehen Maschinenhersteller oft vor der Herausforderung, hochwertige und leistungsfähige Human-Machine-Interface (HMI) Operator Panels zu entwickeln, während gleichzeitig der Kostendruck steigt. In dieser komplexen Umgebung erweist sich das SpiderControl Framework in Kombination mit dem MicroBrowser als die eine geeignete Lösung, um kostengünstige, aber dennoch funktionale HMI-Systeme zu realisieren.

mehr lesen
Bild: Inosoft GmbH
Bild: Inosoft GmbH
Offen für Open Source

Offen für Open Source

Offenheit gilt als eine der wichtigsten Voraussetzungen für zukunftsfähige Automatisierung. Inosoft zeigt sich in mehrfacher Hinsicht offen: sowohl für den Fortschritt als auch für individuelle Kundenbedürfnisse. Der Entwickler der Visualisierungssoftware VisiWin bietet das Laufzeitsystem deshalb als plattformunabhängige Container-Variante an. Maschinen- und Anlagenbauer können damit HMI-Lösungen auf jedem beliebigen Automatisierungsgerät umsetzen.

mehr lesen
Bild: Bachmann Electronic GmbH
Bild: Bachmann Electronic GmbH
Reibungslose Interaktion von Mensch und Maschine

Reibungslose Interaktion von Mensch und Maschine

Maschinenvisualisierungen sind ein wichtiger Faktor zur Steigerung von Produktivität, Effizienz und Sicherheit in der Industrie. Ansprechend gestaltete und intuitive Benutzeroberflächen lösen zunehmend rein technisch getriebene Entwicklungen ab. Die Firma Illig Maschinenbau stellte sich dieser Herausforderung und begann das Visualisierungskonzept ihrer Maschinen grundlegend zu überarbeiten. Atvise von Bachmann half dem Unternehmen dabei.

mehr lesen
Bild: ADS-Tec Industrial IT GmbH
Bild: ADS-Tec Industrial IT GmbH
So lassen sich individuelle Bedienkonzepte realisieren

So lassen sich individuelle Bedienkonzepte realisieren

Maschinen und Anlagen werden im Zeitalter der Digitalisierung und Industrie 4.0 zunehmend komplexer. Daher spielt die Bedienung dieser Maschinen und Anlagen eine entscheidende Rolle – sie sollte so einfach und benutzerfreundlich wie möglich gestaltet sein. Hierbei kommt es auf die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine an – dem Human Machine Interface (HMI).

mehr lesen