
Mit der 4,3″-Version und 43,5mm Bautiefe brachte Insevis eine besonders kompakte S7-SPS auf den Markt. Darin untergebracht sind zwei Ethernet-Schnittstellen, die getrennt oder als Switch betrieben werden können. Darauf lassen sich die Protokolle S7-Kommunikation Put/Get (zur Kommunikation mit Siemens-CPUs und HMIs), TCP, UDP und Modbus TCP ausführen. Zusätzlich kann jede Insevis S7-CPU als CANopen Master 127 CAN-Slaves (intelligente Antriebe, E/A-Inseln, etc.) anbinden, über die RS232 und RS485 Schnittstelle per Modbus RTU und freies ASCII mit externen Geräten wie Energiemessern kommunizieren.
Als Onboardperipherie stehen zwölf digitale Eingänge (konfigurierbar als 1kHz/100kHz Vor-/Rückwärtszähler, Frequenzmessung oder für vierfach Encodersignale) und zwölf weitere digitale Ein- und Ausgänge (bitweise umschaltbar, davon 2 Ausgänge als PWM uni- bzw. bidirektional konfigurierbar) zur Verfügung. Drei Analogkanäle können einzeln je als Ein- oder Ausgang verwendet und dazu für verschiedene Strom- und Spannungsnormsignale konfiguriert werden. Drei weitere Analogeingänge sind entweder für verschiedene Strom- und Spannungsnormsignale oder für seltener benutzte Signale wie von Dehnmessstreifen, PT100/1000 oder Thermoelemente vorgesehen. Dabei bleibt die Peripherie immer über die Onboard-Schnittstellen dezentral erweiterbar, wenn Bedarf besteht. Die Flexibilität der integrierten Peripherie ist für Kompaktgeräte eine wichtige Eigenschaft. Mit einer solch umfangreichen und flexibel konfigurierbaren Peripheriebaugruppe lassen sich ganze Gerätegruppen kompakt und wirtschaftlich realisieren.
Die S7-CPU beinhalten einen zur Siemens-S7-315er kompatiblen Befehlssatz und zusätzlich eigene SFCs für Sonderoperationen. Programmiert werden diese S7-CPUs mit den bekannten Siemens-Programmiertools TIA-Portal und Simatic-Manager in AWL, KOP, FUP, S7-SCL, S7-Graph als S7-315-2PNDP. Die 8MB Ladespeicher und 1MB Arbeitsspeicher sind bislang für die Anwenderprogramme mehr als ausreichend. Profinet und Profibus sind als weitere Schnittstellen optional verfügbar.

Das integrierte 4,3″-Touchpanel bietet sehr schnelle Umschaltzeiten und beinhaltet einen 4-fach VNC-Server für 1:1-Remoteanzeigen. Es kann seine Seiten in unbegrenzt vielen Sprachen anzeigen, verfügt über Bildbausteine, Funktionsgrafen, ein umfangreiches Störmeldesystem, 64 Trendkanäle samt á 655.000 Archivierungen und eine Rezepturverwaltung von bis zu 128 Rezepten mit je 256 Datensätzen aus je 256 Elementen. Und das alles mit einem Insevis-eigenen Betriebssystem, ohne Virengefahr aber dafür mit langfristiger Liefer- und Updatesicherheit. Die kostenlose Visualisierungssoftware VisuStage entspricht vom Handling den bekannten Siemens-WinCC-flexible und WinCC-TIA mit Erleichterungen bei der Projektierung. Bestehende WinCC-TIA-Projekte können zum großen Teil automatisch in das Insevis-Format konvertiert werden, Variablen werden samt Symbolik mit vier Mausklicks importiert. Eine Simulation der Visualisierung zusammen mit dem TIA-Projekt ist problemlos möglich.
S7-Anbindung an übergeordnete Cloudsysteme
Durch ihre Expertise im Bereich S7-Steuerungen und Kommunikation konnten die Insevis-Ingenieure ein einfach konfigurierbares IIoT-Gateway entwickeln. Der integrierte Webkonfigurator erlaubt dem Betreiber die Konfiguration in einem Browser ohne zusätzliche Software, genau wie in der RAMI4.0 gefordert. Mit wenigen Klicks werden Daten mehrerer S7-Steuerungen aus der Maschinenebene per S7-Kommunikation über Put/Get, über Modbus-TCP oder über Modbus-RTU abgeholt. Diese Daten werden in verschiedensten Protokollen für die IT-Ebene bereitgestellt. Als OPC UA-Server kann das Gateway selektierte Datenpunkte samt History bereitstellen oder per MQTT-Client verschiedenste Messages verbreiten bzw. sich dafür anmelden (publishing/subscribing). Eine NodeRED-Version ist ebenso integriert wie eine SHA 256-Verschlüsselung mit Zertifikatshandling und openVPN. Damit kann das 25mm flache S7-IIoT-Gateway von Insevis direkt mit einer Kundencloud verbunden werden. Eine konventionell projektierte Visualisierung wird per Kopfdruck in eine HTML5 und JavaScript-basierte Webvisualisierung konvertiert. Diese wird in dem Webserver des Gateways gehostet und kann mit den projektierten Datenpunkten in jedem Webbrowser dargestellt werden.