Oerlikon Schweißtechnik ist ein Lieferant von Schweißzusätzen. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Energieeinsparungen hat man dort große Möglichkeiten durch die Optimierung der Energieeffizienz der Druckluftversorgung gesehen und das Ingenieurbüro Wolff aus Ludwigshafen mit der Konzept- und Ausführungsplanung betraut. Dabei stand die Erfüllung der Anforderungen der Produktion im Vordergrund wie: ein Grund-/Spitzenlastverhältnis von 1:10, möglichst konstanter Druck für die Fördereinrichtungen, Absperrung anlagebedingter Leckagen in der produktionsfreien Zeit und die Nutzung der Abwärme für Heizungslösungen. Im ausgeführten Konzept wurden die Bestandskompressoren mit Profinet-Frequenzumrichter auf Drehzahlregelung umgebaut, Luftmengenmessung zur Verbrauchserfassung über Modbus RTU eingebunden, eine Energiemessung der drei Kompressoren integriert, sowie Ventile und Heizungspumpen angesteuert. Im nächsten Schritt ist dann eine Schlechtpunktregelung geplant.
S7-Steuerungen für das Retrofit
Für das Ingenieurbüro Wolff sprach die Kompetenz aus langjähriger Erfahrung in Automatisierungstechnik und in der IT-Anbindung an lokale oder abgesetzte Cloudlösungen. Hierbei greifen die Mitarbeiter des IB Wolff immer wieder zu den Insevis-S7-Steuerungen mit zwei getrennten Netzwerkanschlüssen für betriebliche IT-Umgebung sowie für eine Fernbedienung zurück. Gerade im Retrofit ist es wirtschaftlich und für den weiteren Betrieb der Anlage geradezu unerlässlich, im bestehenden Programmier-Sprachraum zu bleiben, damit der Anwender die weiterführende Pflege selbst übernehmen kann. Für die bei den klassischen Retrofit-Projekten oftmals einhergehenden Erweiterungen der Bedienoberfläche durch ein größeres Panel oder Remotevisualisierungen sind die Insevis-Geräte mehrfach geeignet: Die durch kompakte Kombinationen von Panel, SPS und I/O-Ebenen (noch kompakter als die C7) erreichte Platzersparnis erlaubt mehr von jedem, ohne alles umbauen zu müssen. Das Programmiertool für die Steuerung bleibt gleich. Die bestehenden TIA-WinCC-Lösungen können zum größten Teil automatisch konvertiert werden und im Insevis-Format sind zunächst alle Remote-Visualisierungen kostenlos.
Vertraute Programmierung
Im beschriebenen Retrofit entschied sich das IB Wolff für eine 48mm flache 7 Zoll S7-Panel-SPS von Insevis mit abgesetzter Peripherie, sämtlich in Metallgehäuse verbaut und damit für eine elektromagnetisch raue Umgebung geeignet. Die Programmierung der S7-SPSen erfolgt wahlweise mit den Siemens-Tools TIA-Portal ab V13 oder mit dem SimaticManager 5.5 (in AWL, KOP, FUP, S7-SCL, S7-Graph) quasi mit dem Befehlsumfang einer S7-315-2PNDP und mit 1MB Arbeits- und 8MB Ladespeicher. Damit sind die meisten Anwender vertraut und es gibt für sie keine Umgewöhnungsprobleme.
SPS ist reich an Schnittstellen
Das Besondere an den SPSen sind die vielen, bereits in der Grundausstattung integrierten, Schnittstellen wie zwei getrennte Ethernet (TCP, UDP, S7-Kommunikation), Modbus (TCP und RTU), CAN (CANopen und Layer2) sowie einen seriellen CP mit RS232 und RS485 (freies ASCII). Zusätzlich können die CPUs mit Profibus DP Master/Slave oder mit Profinet I/O-Controller ausgerüstet werden. Die dafür nötigen SFCs und SFBs stehen kostenlos im Internet zur Verfügung, neben Beispielanwendungen und Demovideos zu deren Handling. YouTube-Erklärvideos zeigen das Handling im Detail. Ein eigens von Insevis entwickeltes Betriebssystem macht die eigenen S7-Panels und -SPSen langzeitverfügbar, leicht updatebar und unabhängig von externer Software und immun gegen Viren, ähnlich wie bei dem Apple-Betriebssystem.