100 Jahre Backhandwerk – das ist schön, aber alleine noch kein Erfolgsgarant. Wenn sich ein Unternehmen aber vom kleinen Familienbetrieb zum leistungsstarken Mittelständler mit 380 Mitarbeitern entwickelt hat, dann wurde sicherlich einiges richtig gemacht. Entsprechend sind die Ziele der Familie Bergmann – in fünfter Generation verantwortlich für die Geschicke der Bäckerei – klar gesteckt: Ergonomischere Arbeitsbedingungen für die Belegschaft, verbesserte Prozesse für mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.
Frische zählt
Mit einer neuen Siedebackanlage von Innovaback ist die Bäckerei Bergmann jetzt in der Lage, mehr Quarkbällchen, Krapfen, Spritzgebäck und die in Thüringen als Pfannkuchen bezeichneten Berliner pro Stunde herzustellen. Die Leistungssteigerung dient aber vordergründig nicht dazu, mehr Masse zu verkaufen. Stattdessen hat die Bäckerei mit ihren knapp 50 Filialen die Chance, die in Fett gebackenen Hefeteigspezialitäten frischer in die Verkaufstheken zu bringen. Thomas Bergmann: „Wir können später anfangen zu backen, um die geforderte Menge an Pfannkuchen oder Quarkbällchen in der Auslage zu haben, wenn unsere Läden morgens öffnen.“ Startete der Betrieb während der Pfannkuchen-Hauptsaison in der Vergangenheit gegen 18 Uhr, reicht heute der Start der Produktion um Mitternacht aus. „Wir sind damit sechs Stunden frischer – das schmecken unsere Kunden“, freut sich Thomas Bergmann.
Ob mit unterschiedlichen Marmeladen oder Nuss-Nugat-Creme gefüllt: Die Digitalisierung der Produktion leistet ihren Beitrag, die Anlagenverfügbarkeit und Ausfallsicherheit der Pfannkuchenproduktion mit bis zu 80.000 Stück am Tag zu gewährleisten. Der Anlagenbauer Innovaback aus Hannover nutzt dafür die in der Azure-Cloud gesammelten Betriebsdaten. Sie bilden die Grundlage, um Wartungsszenarien zu entwickeln. Zudem sind mittels Predictive Maintenance belastbare Aussagen über Ausfallwahrscheinlichkeiten von Verschleißteilen sowie mechanischen wie elektronischen Komponenten möglich. Mit diesen Zielen vor Augen war das niedersächsische Maschinenbauunternehmen während der Entwicklungsphase auf der Suche nach einem Lieferanten, der auf möglichst einfache Weise die Bedienung vor Ort, den Fernzugriff und die Cloud-Anbindung als Komplettlösung anbietet.
In einer engen Engineering-Zusammenarbeit mit Olaf Rosebrock, Vertriebsingenieur bei Wachendorff, ist aus dieser Aufgabenstellung vor Ort in Hannover eine Lösung mit dem smarten All-in-One-HMI cMT3092X entstanden, welches in der Siedebackanlage zum Einsatz kommt.
Drei Funktionen in einem Gerät
Aus dem Blick der Technik betrachtet steht hinter dem Gerät die cMT-Serie von Wachendorff. Das ‚c‘ steht für ‚Creatively, Connectivity, Cloud Computing‘, ‚MT‘ steht für ‚Machine Terminal‘.
Die Geräte der cMT-Serie vereinen drei Funktionen in einem kompakten Touch-Panel: HMI-Funktionalität für die intuitive Bedienung vor Ort, Remote-Access-Funktionalität für den Fernzugriff sowie die IIoT-Gateway-Funktionalität für die Cloud-Kommunikation. Das HMI liefert mit seinem Quad-Core-Prozessor ausreichend Performance für die Multiinstanz-Visualisierung, paralleles Aufrufen auf unterschiedlichen Endgeräten, lokal und Remote (auf Desktop-PC, Tablet oder Smartphone; mit Windows-, Android- oder IOS-Betriebssystem). Die IIoT Standardprotokolle OPC UA und MQTT ermöglichen die Kommunikation zwischen Maschinen und Anlagen bis hin zu den übergeordneten Leit- und Managementsystemen.
Die cMT-Serie ist mit unterschiedlichen Bildschirmdiagonalen erhältlich, Innovaback setzt in dieser Anlage das 9,7″-Gerät ein.