Web 3D-Showroom bei Bosch Rexroth

Zum Greifen nah

Wie einfach die Konstruktion von Mehrachssystemen in Echtzeit heute laufen kann, zeigte Bosch Rexroth mit einem Produktkonfigurator auf der Hannover Messe. Die Vorteile eines solchen Tools sind Beschleunigung der Geschäftsprozesse um Faktoren zwischen 5 und 20, Fehlerfreiheit und damit bessere Ergebnisqualität. Zudem werden Konstrukteure und Entwickler von nervigen Routinetätigkeiten entlastet.
Die Achsen eines Greifroboters sind spielerisch leicht zu konfigurieren. Das Ergebnis ist sofort sichtbar; die eigene Position veränderbar: Das geht mit dem neuen Web 3D-Showroom von Acatec – gezeigt auf der Hannover Messe.
Die Achsen eines Greifroboters sind spielerisch leicht zu konfigurieren. Das Ergebnis ist sofort sichtbar; die eigene Position veränderbar: Das geht mit dem neuen Web 3D-Showroom von Acatec – gezeigt auf der Hannover Messe.Bild: Acatec Software GmbH

Mit der Konfigurationssoftware Speedmaxx von Acatec lassen sich die drei Achsen x, y und z in Sekunden verändern – das zeigte Rexroth mit einem Demonstrator in Hannover inklusive Greifarm. Was als Messeexponat aufgebaut wurde, bilden die Acatec-Entwickler für den Alltag von Konstrukteuren virtuell und im Web nutzbar ab. Ziel des 3D-Showrooms: zur Laufzeit zeigen, wie das Wunschprodukt des Konstrukteurs aussieht. So sind z.B. Veränderungen der Achsen in der Länge, Höhe und Bauart sowie der Hub bzw. die Masse mit einem Klick veränderbar. Der Rahmen des virtuellen Raums ist ein weiteres Kriterium, denn ragt ein Antrieb (elektrisch oder hydraulisch) bei der ersten Konfiguration noch heraus, muss er woanders platziert werden. In Sekunden können so Varianten ausprobiert werden, bis der Anwender mit seinem Ergebnis zufrieden ist: Der Greifer soll Dinge automatisiert von A nach B transportieren können.

Auf der Hannover Messe 2018 zeigte Acatec den Web 3D-Showroom. Konstrukteure von Bosch Rexroth können damit einfach Mehrachs-Linearsysteme entwickeln. Sie konfigurieren dabei den gewünschten Greif-Roboter mit wenigen Klicks und Einstellungen: Alle Veränderungen sind sofort sichtbar – in Echtzeit lässt sich die Auslegung verändern – und im virtuellen Raum anschauen.
Auf der Hannover Messe 2018 zeigte Acatec den Web 3D-Showroom. Konstrukteure von Bosch Rexroth können damit einfach Mehrachs-Linearsysteme entwickeln. Sie konfigurieren dabei den gewünschten Greif-Roboter mit wenigen Klicks und Einstellungen: Alle Veränderungen sind sofort sichtbar – in Echtzeit lässt sich die Auslegung verändern – und im virtuellen Raum anschauen.Bild: Acatec Software GmbH

Daten aus dem CAD-System

Der eingestellte Parametersatz kann auf Knopfdruck in Produktion gehen: Denn es handelt sich nicht nur um Daten für den Viewer, sondern Daten, die aus dem CAD-System kommen. Die gesamten Daten sind bereits im CAD-System enthalten – der Konfigurator greift über Schnittstellen auf sie zu. Die Darstellung im Web mit einem leichteren Datenmodell ist ebenfalls möglich, aufgrund der Unterstützung von HTML5 und WebGL. Als Konserve auf dem Desktop ist das Modell auch mit der 3D-Darstellung von Windows 10 kompatibel.

Software für durchgängige Automatisierung

Für Unternehmen, deren Konstrukteure kundenindividuelle Lösungen entwickeln, wird in der Konfigurationssoftware ein Engineering-Anteil benötigt, um aus den CAD-Daten neue Bauteile und Baugruppen automatisiert entstehen zu lassen. Darum bietet Acatec, neben konventioneller CPQ-Software (Configure, Price & Quote) auch CPQE-Lösungen. Das E steht für Engineer und bildet genau diesen Bedarf ab. „Konstrukteure brauchen eigentlich keine Produktkenntnisse mehr, wenn sie mit unserem Konfigurator Speedmaxx arbeiten“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter von Acatec Henning Bitter. „Sie können die von ihnen gewünschte Handhabungseinheit trotzdem korrekt und in Sekunden entstehen lassen.“ Typische Anwendungen für die Konfiguration von Dreiachs-Linearsystemen sind Pick&Place-Einsätze, z.B. in der Logistik von Unternehmen.

Mobil anwendbar und Physik-Engine integriert

Die Anwendung funktioniert auch mobil, auf einem Tablet oder Smartphone, auch eine Animation funktioniert. Damit man bei der Lösung für Bosch Rexroth sieht, wie das zu transportierende Teil sich bewegt, gibt es eine Physik-Engine: Neben der geometrischen Auslegung sind also auch physikalische Prozesse darstellbar. „Wer den Konfigurator nutzt, spart Routinetätigkeiten, sei es in der Konstruktion oder auch im Backend, wo Sales-Supporter die Auftragsdaten bisher erfassen mussten. Das alles funktioniert automatisiert und fehlerfrei. Die Bedienung ist nahezu intuitiv“, addiert Bitter die Vorteile.

Was kommt als nächstes?

Für Acatec und die Anwender ihrer CPQE-Lösung ist dies ein bedeutender Schritt für die 3D-Visualisierung bei der Produktkonfiguration und dem Verkaufsprozess im Internet. Im nächsten Schritt geht es um die Basis für Augmented Reality. Mit dem Tablet in der Hand könnte der Entwickler in seine Produktionshalle gehen und sich die virtuelle Maschine in seinen realen Raum stellen. Kundenunternehmen können so dank einem Autorensystem selbst Konfiguratoren verändern oder komplett neu aufbauen: Unabhängig vom Dienstleister. Speziell beim Mittelstand, der die Kosten im Auge behalten will, zieht das Argument. Acatec qualifiziert die Kunden soweit weiter, dass sie komplett unabhängig agieren können. „Wir können natürlich auch eine schlüsselfertige Lösung liefern, aber die Mehrheit entscheidet sich für Speedmaxx mit dem Autorensystem“, resumiert Bitter.

ACATEC Software GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Weiss GmbH
Bild: Weiss GmbH
Weiss-Ringrundschalttisch im Battery Engineering Center von Henkel

Weiss-Ringrundschalttisch im Battery Engineering Center von Henkel

Im neuen Battery Engineering Center von Henkel können unterschiedliche Batteriesysteme analysiert, getestet und modifiziert werden. Bei der Entwicklung der Produktions- und Inspektionsanlagen, insbesondere bei der Gestaltung des Klebeprozesses, kam es auf Zuverlässigkeit, Optik und einen möglichst kleinen Footprint an. Eine wichtige Rolle bei der Realisierung übernahm ein Ringrundschalttisch aus dem Hause Weiss.

mehr lesen
Bild: TeDo verlag GmbH
Bild: TeDo verlag GmbH
Mehr Drive für den 
Roboter

Mehr Drive für den Roboter

Fahrerlose Transportfahrzeuge und mobile Roboter gelten als Schlüsselelement für moderne Fertigungsstrukturen. Als Anbieter solcher Lösungen hat sich Safelog einen Namen gemacht und beliefert etwa die Automobilindustrie mit großen Stückzahlen. Das SPS-MAGAZIN war vor Ort in Markt Schwaben bei München, um sich darüber zu informieren, welche Rolle die verbaute Antriebstechnik von STXI Motion für den Erfolg der fahrerlosen Einheiten spielt.

mehr lesen