Mit der Konfigurationssoftware Speedmaxx von Acatec lassen sich die drei Achsen x, y und z in Sekunden verändern – das zeigte Rexroth mit einem Demonstrator in Hannover inklusive Greifarm. Was als Messeexponat aufgebaut wurde, bilden die Acatec-Entwickler für den Alltag von Konstrukteuren virtuell und im Web nutzbar ab. Ziel des 3D-Showrooms: zur Laufzeit zeigen, wie das Wunschprodukt des Konstrukteurs aussieht. So sind z.B. Veränderungen der Achsen in der Länge, Höhe und Bauart sowie der Hub bzw. die Masse mit einem Klick veränderbar. Der Rahmen des virtuellen Raums ist ein weiteres Kriterium, denn ragt ein Antrieb (elektrisch oder hydraulisch) bei der ersten Konfiguration noch heraus, muss er woanders platziert werden. In Sekunden können so Varianten ausprobiert werden, bis der Anwender mit seinem Ergebnis zufrieden ist: Der Greifer soll Dinge automatisiert von A nach B transportieren können.
Daten aus dem CAD-System
Der eingestellte Parametersatz kann auf Knopfdruck in Produktion gehen: Denn es handelt sich nicht nur um Daten für den Viewer, sondern Daten, die aus dem CAD-System kommen. Die gesamten Daten sind bereits im CAD-System enthalten – der Konfigurator greift über Schnittstellen auf sie zu. Die Darstellung im Web mit einem leichteren Datenmodell ist ebenfalls möglich, aufgrund der Unterstützung von HTML5 und WebGL. Als Konserve auf dem Desktop ist das Modell auch mit der 3D-Darstellung von Windows 10 kompatibel.
Software für durchgängige Automatisierung
Für Unternehmen, deren Konstrukteure kundenindividuelle Lösungen entwickeln, wird in der Konfigurationssoftware ein Engineering-Anteil benötigt, um aus den CAD-Daten neue Bauteile und Baugruppen automatisiert entstehen zu lassen. Darum bietet Acatec, neben konventioneller CPQ-Software (Configure, Price & Quote) auch CPQE-Lösungen. Das E steht für Engineer und bildet genau diesen Bedarf ab. „Konstrukteure brauchen eigentlich keine Produktkenntnisse mehr, wenn sie mit unserem Konfigurator Speedmaxx arbeiten“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter von Acatec Henning Bitter. „Sie können die von ihnen gewünschte Handhabungseinheit trotzdem korrekt und in Sekunden entstehen lassen.“ Typische Anwendungen für die Konfiguration von Dreiachs-Linearsystemen sind Pick&Place-Einsätze, z.B. in der Logistik von Unternehmen.
Mobil anwendbar und Physik-Engine integriert
Die Anwendung funktioniert auch mobil, auf einem Tablet oder Smartphone, auch eine Animation funktioniert. Damit man bei der Lösung für Bosch Rexroth sieht, wie das zu transportierende Teil sich bewegt, gibt es eine Physik-Engine: Neben der geometrischen Auslegung sind also auch physikalische Prozesse darstellbar. „Wer den Konfigurator nutzt, spart Routinetätigkeiten, sei es in der Konstruktion oder auch im Backend, wo Sales-Supporter die Auftragsdaten bisher erfassen mussten. Das alles funktioniert automatisiert und fehlerfrei. Die Bedienung ist nahezu intuitiv“, addiert Bitter die Vorteile.
Was kommt als nächstes?
Für Acatec und die Anwender ihrer CPQE-Lösung ist dies ein bedeutender Schritt für die 3D-Visualisierung bei der Produktkonfiguration und dem Verkaufsprozess im Internet. Im nächsten Schritt geht es um die Basis für Augmented Reality. Mit dem Tablet in der Hand könnte der Entwickler in seine Produktionshalle gehen und sich die virtuelle Maschine in seinen realen Raum stellen. Kundenunternehmen können so dank einem Autorensystem selbst Konfiguratoren verändern oder komplett neu aufbauen: Unabhängig vom Dienstleister. Speziell beim Mittelstand, der die Kosten im Auge behalten will, zieht das Argument. Acatec qualifiziert die Kunden soweit weiter, dass sie komplett unabhängig agieren können. „Wir können natürlich auch eine schlüsselfertige Lösung liefern, aber die Mehrheit entscheidet sich für Speedmaxx mit dem Autorensystem“, resumiert Bitter.