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Drehgeber-Expertenrunde ´Functional Safety´ - Teil 2/2

Sichere Drehgeber

Bereits zum dritten Mal fand Ende Januar die Drehgeber-Expertenrunde des SPS-MAGAZINs in Marburg statt. Dabei diskutierten Experten von Baumer, BiSS Association, Fraba, Kübler, Hengstler, iC-Haus und Sick über das Thema ´Functional Safety´. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Johann Pohany, Geschäftsführer der Medidtcine Consultants. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Zertifizierungen und Safety-Services.

Matzker: Interessant sind diese Boxen vor allem für Anwender, die nicht eine Gesamtanlage auf Safety umrüsten wollen, also den Engineering-Aufwand in Hinblick auf Safety limitieren wollen.

Kleiner: Wir sehen diese Boxen auch bei großen Anlagenherstellern, weil die Geräte eine Dezentralisierung für einzelne Funktionsblöcke ermöglichen, die somit abgesichert werden können. Sie erlauben eine Flexibilisierung von Anlagen, denn die Anlagenbauer sind darauf angewiesen, dass sie ihre Konzepte an den Lösungen ihrer Kunden anpassen müssen.

Bücher: Für uns ist das kein Thema, da wir auch Hersteller von sicheren Relais sind und die Hersteller der Boxen unsere Kunden sind. Wir sehen diese Produkte aber als sinnvolle Lösung, weil sie eine flexible Lösung erlauben. Langfristig gehen wir aber davon aus, dass der größte Teil dieser Anwendungen integrativ abgebildet wird. Möglicherweise wird es die Boxen in Zukunft mit neuen Interfaces geben, also nicht wie bisher klassisch mit inkremental, quadratur, sinus/cosinus oder SSI, sondern auch mit digitalen Interfaces.

Wenn wir uns in fünf Jahren nochmals treffen, welchen Stellenwert hat dann Functional Safety?

Bücher: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass SCS Open Link dann seinen Platz im Markt gefunden hat, was die funktionale sichere Übertragung angeht. Außerdem würde ich mir wünschen, dass wir eine Standardisierung haben. Allerdings kann ich mir das im Augenblick noch nicht vorstellen, da leider noch zu viel Kleinkrämerei mit im Spiel ist und jeder auf seine Differenzierungsmerkmale beharrt.

Urlaub: Safety wird es in fünf Jahren noch geben und deutlich weitergehen als heute. Sicherlich wird auch Verfügbarkeit ein viel größeres Thema sein. Viele Anwendungen, die heute einfach nur sicher abschalten, werden in Zukunft anders beherrscht.

Krebs: Auch ich wünsche mir, dass wir das Normenvorhaben auf den Weg bekommen und wir in fünf Jahren sagen können, das ist der Standard, nach dem wir uns weltweit ausrichten. Über Themen wie Safety & Industrie 4.0 oder Safety & Security haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.

Matzker: Safety wird an Relevanz gewinnen. Wir sehen Certified-on-Compliant-Produkte im Anbaugebermarkt. In Hinblick auf Motorfeedback setzen wir auf BiSS Safety.

Kleiner: Was uns zukünftig noch beschäftigen wird, ist Security, die immer wichtiger wird, weil eine Flexibilisierung und Parametrierbarkeit von Safety-Geräten stark gepaart mit dem Begriff Security ist.

Hepp: Offene Standards sind wichtig, da viele ausländische Anwender und Hersteller den Vorteil haben, dass sie bei Safety mit einem weißen Blatt beginnen, das heißt noch nicht festgelegt sind. Dadurch ergeben sich Vorteile für schnelle Einsteiger, die dann aber auch als Fast Follower in den Markt drängen können. Gerade beim asiatische Markt muss man mit solchen Firmen rechnen, die sich aber nicht nur auf den lokalen Markt konzentrieren, sondern auch auf relativ hochpreisige Märkte.

Flocke: Wenn ich die Aufwendung für eine Chipentwicklung sehe, wollen wir nicht nur Geld mit Produkten verdienen, sondern auch die Aufwendungen in der Serie amortisieren, d.h. wir wollen in fünf Jahren weltweit eine Millionen Safety Chips verkaufen, die diversitär aufgebaut sind und in die Functional-Safety-Konzepte hineinpassen. (peb)

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