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Neue Signalaufbereitung für mehr Genauigkeit im Magnet-Drehgeber

Hochpräzise Magnetisierung

Mit der Drehgeber-Technologie LowHarmonics eröffnet Baumer neue Möglichkeiten in der Antriebstechnik und Fabrikautomation. Das erste Produkt mit der innovativen Signalaufbereitung ist der inkrementale Magnetring-Drehgeber EB260. Der lagerlose Encoder kombiniert die Präzision optischer Abtastungen mit der Robustheit und Wirtschaftlichkeit magnetischer Systeme - bei geringem Bauraum. Das SPS-MAGAZIN sprach mit Stephan Zepf, Strategischer Produktmanager bei Baumer, über die Vorteile der neuen Technologie.

Der Magnetring-Drehgeber EB260 ist laut Baumer präzise wie ein optischer Drehgeber. Wie wird diese Präzision erreicht?

Die Grundlage bildet die Maßverkörperung, also der Magnetring, auf dem die magnetische Teilung aufgebracht ist. Hier setzt Baumer auf Magnetmaterialien, die eine hohe Homogenität aufweisen und darüber hinaus eine hohe Flussdichte ermöglichen. Die hochpräzise Magnetisierung auf eigens entwickelten Magnetisierungsanlagen entsteht durch die Anwendung von innovativen Korrekturverfahren. Dadurch werden Fehler wirkungsvoll minimiert, und es entstehen Magnetringe höchster Qualität. Der Sensor erfasst die Magnetisierung berührungslos und erreicht nicht zuletzt dank der LowHarmonics Technologie höchste Signalqualität.

Was genau macht die LowHarmonics Signalaufbereitung und welche Vorteile bietet sie?

Die neue Technologie umfasst mehrere, kontinuierlich arbeitende Signalverarbeitungs-Algorithmen. Sie sorgen unabhängig vom Abstand zwischen Sensor und Rotor für ein Drehzahlsignal mit äußerst geringem Oberwellenanteil. Zudem werden typische Fehler, die z.B. durch Signaldrift, Montagetoleranzen, Temperaturschwankungen oder Wellenrundlauf verursacht werden, eliminiert. Dadurch ergeben sich erhebliche Vorteile z.B. in der Antriebstechnik: Lagerlose Drehgeber mit LowHarmonics sind immun gegen Wellenströme und Kugellager-Verschleiß. Sie ermöglichen kompaktere und zuverlässigere Motoren bei gleichzeitig deutlich reduzierten Systemkosten.

Wie können die Systemkosten reduziert werden?

Zum einen entfallen teure Zubehörteile wie Wellenkupplungen, Drehmomentstützen, Montagewinkel, Isolierhülsen oder zusätzliche Abdeckungen. Zudem sind die Anforderungen an die Kundenmechanik deutlich reduziert: Bislang waren hohe Anforderungen an Wellenrundlauf und Axialspiel notwendig, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Drehgebern sicherzustellen. Die lagerlosen Drehgeber EB260 mit LowHarmonics arbeiten selbst bei großen radialen und axialen Toleranzen von mehreren Millimetern hochpräzise und reduzieren damit die Kosten der Konstruktion. Auch die Drehgeber selbst sind einfacher im Design: Die gekapselte Elektronik braucht keine aufwendigen Dichtungsmaßnahmen. Präzise Mechanikkomponenten und Spezialkugellager sowie aufwendige Ausricht- und Kalibrierverfahren entfallen ebenso. Damit ermöglicht LowHarmonics die Kombination von hoher Präzision, maximaler Kosteneffizienz und hoher Zuverlässigkeit.

Klassische inkrementale Drehgeber gibt es in großer Vielfalt am Markt. Wie einfach gestaltet sich die Integration der lagerlosen EB260 in bestehende Automatisierungsumgebungen?

Der EB260 lässt sich dank umfangreicher Parametriermöglichkeiten flexibel in bestehende Automatisierungsumgebungen integrieren. Die integrierte IO-Link Schnittstelle ermöglicht eine nahtlose Einbindung in Steuerungsarchitekturen verschiedener Hersteller. Alternativ sorgt der Baumer USB-C IO-Link Master mit der Baumer Sensor Suite Software für eine besonders einfache und komfortable Inbetriebnahme. Auflösung, Drehrichtung und Signalpegel (HTL/TTL) sind individuell einstellbar, ebenso wie Funktionen zur Luftspalt-, Drehzahl- und Temperaturüberwachung.

Der EB260 bietet somit auch Funktionen zur Zustandsüberwachung?

Ja, er bietet neben dem integrierten Motion Monitor auch wertvolle Sekundärdaten für Condition-Monitoring-Funktionen. Der Airgap Monitor überwacht kontinuierlich den Luftspalt und gibt Hinweise auf mechanische Veränderungen. Zusätzlich ermöglicht die Temperaturüberwachung eine frühzeitige Erkennung kritischer Betriebszustände. Damit unterstützt der Drehgeber Industrie 4.0-Anwendungen, bietet wertvolle Einblicke für Big Data-Analysen und optimiert die vorausschauende Wartung.

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