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Von der Bremse zum IIoT

Hocheffizient im Hochregal

1.000t Stahl außen, High-Tech-Regalbediengeräte innen: Das sind die hervorstechenden Merkmale des neuen Hochregallagers des Antriebs- und Automatisierungsanbieters KEB Automation. Zum einen soll es die Logistik-Prozesse des Unternehmens auf ein neues Level führen. Zum anderen operieren die vollautomatisierten Bediengeräte mit Umrichtern, Motoren, Bremsen oder IIoT-Lösungen aus dem eigenen Hause - ein Systemgedanke, der sich schon in anderen Intralogistik-Anwendungen bewährt hat.
KEB Automation setzt bei seinem neuen Hochregallager Lösungen aus dem eigenen Portfolio ein.
KEB Automation setzt bei seinem neuen Hochregallager Lösungen aus dem eigenen Portfolio ein.Bild: KEB Automation KG

Betrachtet man die teils stark voneinander abweichenden Anforderungen an die passenden Antriebslösungen, wird klar: Intralogistik ist nicht gleich Intralogistik. Regalbediengeräte (RBG), Krane, Förderanlagen oder fahrerlose Transportsysteme (FTS) benötigen maßgeschneiderte Antriebs- und Automatisierungssysteme für die reibungslose Bewegung von Gütern. Das ostwestfälische Unternehmen KEB Automation stellt sich diesen Anforderungen bereits seit mehreren Jahrzehnten und bietet Anwendern aufeinander abgestimmte Komponenten aus einer Hand. So zum Beispiel für die Fördertechnik. Synchrone und asynchrone Systeme sorgen für die passende Bewegung in dynamischen Hub-, Dreh-, Sortier- und Packstationen mit den verbindenden Transportstrecken. Kompakte Antriebselektronik im kompletten Leistungsbereich und dazu zahlreiche Varianten von industriellen Getriebemotoren ergänzen das Angebot für Förderanlagen.

 Die elektromagnetische Bremse 
Combinorm B oder die entsprechende 
Kupplung Combinorm C sind 
häufig in Förderanlagen im Einsatz.
Die elektromagnetische Bremse Combinorm B oder die entsprechende Kupplung Combinorm C sind häufig in Förderanlagen im Einsatz. Bild: KEB Automation KG

Individuelle Bremsen in FTS, Hebezügen und Co.

Auch Bremsen sind ein elementarer Bestandteil, der bei der Auslegung einer Komplettlösung durch KEB bedacht wird. „Unsere elektromagnetische Bremse Combinorm B oder die entsprechende Kupplung Combinorm C sind häufig in Förderanlagen im Einsatz. So ermöglichen wir unter anderem, dass Förderrollen bei Bedarf nach und nach zugekuppelt werden. Hierfür bieten wir Standardausführungen an. Unser Alleinstellungsmerkmal ist aber definitiv die kundenspezifische Lösung“, sagt Kevin Zysk, Leiter Vertrieb Bremsen und Kupplungen bei KEB. Die individuelle Fertigung von Bremsen und Kupplungen sei auch in anderen Bereichen des Material Handlings gefragt.

So gebe es bei Kettenhebezügen immer wieder neue Anforderungen aufgrund der verschiedenen Hersteller. Ist eine Betriebsbremse die erste Wahl oder erfordert eine Anwendung doch eher eine Notbremse? Diese und weitere Fragen werden im direkten Austausch mit dem Kunden geklärt. Auch die IP-Schutzklasse spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Kommen die Bremsen von KEB beispielsweise in einem Stahlwerk zum Einsatz, sind nicht selten Bremsen mit IP65 oder IP66 gefordert. Auf Wunsch können Mikroschalter ergänzt werden, um zu überwachen, ob die Bremse auch wirklich geschaltet hat, bevor der Motor anläuft.

In fahrerlosen Transportsystemen kommen unter anderem die kompakten Permanentmagnetbremsen oder flach aufbauende Federkraftbremsen zum Einsatz. Auch hier gilt es auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. „Wenn ein FTS zum Beispiel an einer Rampe mit einer bestimmten Geschwindigkeit nur 1.000 Notstopps durchführen muss, dann legen wir die Bremse auch genau dafür aus. Denn Standardbremsen wären mit mehreren zehntausend Notstopps schnell überdimensioniert. Auf diese Weise sorgen wir für spürbare Kostenverbesserungen bei der Auswahl der richtigen Bremse für Intralogistikaufgaben“, erläutert Zysk.

 Bei der Fördertechnik sorgen synchrone und asynchrone Systeme für die passende Bewegung in dynamischen Hub-, Dreh-, Sortier- und Packstationen sowie den Transportstrecken.
Bei der Fördertechnik sorgen synchrone und asynchrone Systeme für die passende Bewegung in dynamischen Hub-, Dreh-, Sortier- und Packstationen sowie den Transportstrecken.Bild: ©Peter Emmett/Dreamstime.com

Automatisiertes Hochregallager

Ein Beispiel für die gelungene Umsetzung moderner Material Handling Anwendungen lässt sich direkt am Hauptsitz von KEB in Barntrup betrachten. In dem dort neu gebauten Hochregallager werden alle Bauteile und halbfertige Produkte eingelagert. Die freitragende Halle ist mit ihren 25m Höhe nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch die in den Regalbediengeräten steckende Technik ist ein Hingucker. Neben zwei RBG im automatischen Kleinteilelager für 58.000 1/4-Euro-Behälter sind zudem drei RBG in einem zweiten Segment für 8.000 Paletten im Einsatz – ausgestattet mit IIoT-Lösungen und der Option für durchgängige DC-Technik. Beide RBG-Systeme sind in ihren Grundfunktionen identisch. So verfügt jedes Gerät über ein Fahrwerk, ein Hubwerk und ein Lastaufnahmemittel (LAM) mit Teleskopausleger zum Aufnehmen und Absetzen der Ladungsträger.

Das LAM des Kleinteilelagers hat vier zusätzliche Antriebe, da es bis zu vier Behälter gleichzeitig aufnehmen beziehungsweise transportieren kann. Die besondere Herausforderung bei der Automatisierung bestand darin, dass das LAM sehr kompakt ist und die Motoren es entsprechend auch sein müssen. Deswegen setzt KEB an dieser Stelle eigens für diesen Zweck entwickelte 48V-Antriebe ein. Die Combivert S6 Servo Drives regeln die Teleskop-Getriebemotoren am LAM der Paletten-RBG. Hub- und Fahrwerk werden über klassische KEB Getriebemotoren und Combivert F6 Drive Controller angetrieben. Darüber hinaus kommen Rückspeiseeinheiten aus dem eigenen Portfolio zum Einsatz. Auf diese Weise wird Bremsenergie nicht mit den sonst verbauten Widerständen verheizt, sondern kann über EMV- und Oberschwingungsfilter effizient zurück ins Netz geführt werden.

Industrial IoT meets Intralogistik

Besonders hervorzuheben im Hochregallager von KEB ist die Integration der neuen, offenen Automatisierungs- und IIoT-Plattform NOA, die zuletzt auf der SPS in Nürnberg ihre offizielle Premiere feierte. NOA steht für Next Open Automation und ermöglicht Anwendern neben der flexiblen Steuerung und Bedienung ihrer Maschine auch die smarte Nutzung und Analyse ihrer Maschinendaten. „Ausfallzeiten von Maschinen und Anlagen werden auf diese Weise reduziert, Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert. Apps wie Machine Learning, Monitoring oder Lösungen für HMIs lassen sich einfach und flexibel mit NOA installieren“, sagt Daniel Preuß, Product Owner IIoT Plattform bei KEB. NOA wird mit einem Grundbaukasten angeboten, der um kundenspezifische und 3rd-Party Apps erweitert werden kann, für den Anwender selbst und auch für deren Kunden.

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