Pressmac entwickelte für die NC-Schlittenmaschine CMP 400 ein vollkommen neues Konzept, bei dem die mechanischen Nocken durch numerisch gesteuerte Achsen ersetzt werden. Damit sind Bandbearbeitungen mit enormen Biegekräften möglich. Für die Steuerung und den Antrieb der bis zu 16 Achsen setzt Pressmac auf eine Lösung aus dem Motion Control-Portfolio von Siemens, mit der deutlich größere Stellbereiche und Vorschubgeschwindigkeiten als bisher umgesetzt werden können.
Durchgängiges Gesamtkonzept
Die Bewegungsführung der neuen Maschine übernimmt ein Motion Controller vom Typ Simotion D455-2. Die Bewegungssteuerung legt für alle Einzelachsen elektronische Kurvenscheiben fest und synchronisiert in der Folge sämtliche Prozessschritte. Das sichert eine hohe Präzision der Produktion. Die Achsen werden von jeweils einem wassergekühlten Simotics-S-1FT7-Motor mit hohem Drehmoment sowie Sinamics-S120-Umrichtern angetrieben. „Wir haben nun mit den Linearschlitten einen Stellbereich von 120mm – früher waren es 60mm“, sagt Marcel Becker, Geschäftsführer von Pressmac. „Das gibt uns mehr Möglichkeiten bei der Bearbeitung. Außerdem erreichen wir nun eine hohe Geschwindigkeit von 300 Hub pro Minute bei der Zuführung der Bänder und enorme Presskräfte von 40t.“ Die Steuerung der gesamten Anlage erfolgt über eine fehlersichere Simatic-SPS S7-1512F inklusive LDrySafe-Bibliothek zur Umsetzung der sicherheitsrelevanten Applikationen. Das System wird ergänzt durch die dezentralen Peripheriebaugruppen Simatic ET 200AL und ET 200SP zum Einlesen und Ausgeben von Standard- und Safety-Signalen.
Präzision und Schnelligkeit
Durch die Antriebs- und Automatisierungslösung kann der Maschinenbauer bei der CMP 400 um 50 Prozent schnellere Taktzeiten von 150 bis 180 Takten und um 75 Prozent schnellere Umrüstzeiten erzielen. Das beschleunigt die Fertigungsrate deutlich. Der um 100 Prozent längere Stellbereich verbessert die Designflexibilität und durch die Synchronisation aller Prozessschritte im Motion-Control-System Simotion sind eine hochpräzise Produktion und das schnelle Umrüsten möglich. „Die Umstellung auf ein völlig anderes System war für uns nicht so einfach, gerade in Bezug auf die kurze Realisierungszeit“, resümiert Becker. „Schließlich war es uns sehr wichtig, nicht nur eine Sondermaschine auf den Markt zu bringen, sondern eine Maschine mit Standardelementen, die keine Kinderkrankheiten mehr hat.“