Nord baut seinen dezentralen Antriebsbaukasten mit dem Frequenzumrichter SK 300P – Nordac ON aus. Er wurde als kompakter und smarter Umrichter speziell für die Anforderungen der horizontalen Fördertechnik im Warehouse-Bereich entwickelt. Dadurch kann der Umrichter in bestehenden Anlagen-Layouts andere Frequenzumrichter ersetzen. Das Gerät wird direkt auf das Motorgehäuse montiert und deckt Leistungsbereiche bis 0,95kW ab. Geplant sind zwei Varianten mit je drei Baugrößen: Während der Nordac ON für den Betrieb mit Asynchronmotoren designt wurde, ist der Nordac ON+ für die Kombination mit Synchronmotoren bestimmt und ergänzt das Portfolio des Anbieters rund um die neue IE5+ Motorengeneration. Beide Umrichtervarianten verfügen über eine integrierte Ethernet-Schnittstelle und sind damit für die Einbindung in Profinet-, Ethernet/IP- oder Ethercat-Netze geeignet – das gewünschte Protokoll lässt sich einfach per Parameter einstellen.
Kleine Leistungsträger in zwei Baugrößen
Nord bietet der Warehouse-Branche mit den Baugrößen 1 und 2 zunächst vier abgestufte Antriebslösungen an (berechnet für 2.600U/min):
Die Baugröße 3 der Umrichterfamilie für Asynchronmotoren der IEC-Größen 80 und 90 wird derzeit noch entwickelt. Die Umrichter ermöglichen unter anderem aufgrund ihres breiten nutzbaren Frequenzbereichs, ihrer hohen Überlastfähigkeit sowie der flexiblen Ethernet-Anbindung eine sinnvolle Variantenreduzierung. Sie sind für 60s bis zu 150% überlastbar und selbst 200% Überlast sind für 5s möglich. Mit Schutzart IP55 und einem Temperaturbereich von -30 bis +40°C ist der Nordac ON für normale Umgebungsbedingungen in Lagerhäusern ausgelegt.
Ausgelegt auf horizontale Förderaufgaben
Der neue Frequenzumrichter deckt die branchentypischen Anforderungen der horizontalen Fördertechnik ab. Alle Anschlüsse sind steckbar und gewährleisten eine unkomplizierte, wirtschaftliche und sichere Inbetriebnahme und Wartung vor Ort. Eine Kosten- und Zeitersparnis macht sich laut Hersteller insbesondere bei großen Lagerlogistikinstallationen mit vielen Antrieben oder bei Reparaturen und Umbauten durch einen schnellen Austausch der Antriebseinheit bemerkbar. Zur Ausstattung gehören eine Diagnoseschnittstelle, vier digitale Eingänge sowie beim Nordac ON+ eine zusätzliche protokollbasierte und damit störunanfälligere Geberschnittstelle. Optional sind die Oberflächenveredelung nsd tupH, funktionale Sicherheit (STO) sowie interne Bremswiderstände für dynamische Start/Stopp-Vorgänge verfügbar. Speziell STO und Bremswiderstand sind für Förderbandanwendungen relevant. Sollte eine Motormontage des Umrichters nicht gewünscht oder möglich sein, gibt es ebenfalls die Alternative der Wandmontage, um antriebsnah den Umrichter anzuschließen. Für Diagnosezwecke steht eine serielle RS485/RS232-Schnittstelle zur Verfügung. Firmware-Updates erfolgen ohne zusätzlichen Aufwand über die Ethernetverbindung, so bleibt der Frequenzumrichter softwareseitig immer aktuell.
IE3-Asynchronmotoren sind insbesondere bei Einrichtungen wie Band- oder Kettenförderern in Lagerhäusern weit verbreitet und standardisiert. Hier bietet der Nordac ON eine passende Umrichterlösung, um kostengünstig möglichst viel Leistung und Effizienz zu erreichen. Die IE3-Asynchronmotoren von Nord bieten dabei Vorteile hinsichtlich Funktion, Montage und Betrieb wie eine spezielle Kühlrippenform, einen montagefreundlichen Lüfter sowie eine neue Lüfterhaube, die sich auch bei motoraufgebautem Frequenzumrichter einfach montieren lässt.
Digitalisierung an Bord
Wie alle Nord-Frequenzumrichter verfügt auch das neue Mitglied der Nordac-Familie über eine integrierte SPS für antriebsnahe Funktionen. Sie kann die Daten angeschlossener Sensoren und Aktoren verarbeiten, Ablaufsteuerungen autark einleiten und die Antriebs- und Anwendungsdaten an den Leitstand, vernetzte Komponenten oder eine vorhandene Cloud übermitteln. Das ermöglicht eine kontinuierliche Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) und legt damit die Basis für vorausschauende Wartungskonzepte (Predictive Maintenance) sowie eine optimierte Anlagendimensionierung.
