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Vollautomatisierte XXL-Produktionsstraße für Betonfertigteile

Dämmplatten in Bewegung

Die Firma Ebawe hat mit dem I-System eine 400qm große Fertigungsstraße zur vollautomatischen Verarbeitung von Dämmmaterial entwickelt. Angetrieben werden die einzelnen Stationen mit moderner Lineartechnik. In Summe sind in der XXL-Anlage insgesamt 13 Lineartische und -module mit Riemen- und Spindelantrieb sowie über 60 Profilschienenführungen verbaut.
Bild: Hiwin GmbH

Die auf der Anlage individuell verarbeiteten Holzfaser-Dämmplatten werden in der Betonfertigteile-Industrie eingesetzt. Mit bis zu 30kg Gewicht verdrängen diese einen Großteil des Betons in den Verbundwänden. Das spart nicht nur Zement bei der Herstellung der Betonteile, auf diese Weise können auch Kosten reduziert und Rohstoffe effizient eingesetzt werden. Die Anlage bearbeitet die Rohplatten an mehreren Stationen, an denen gefräste und wassergestrahlte Nuten, Einkerbungen für Kabel und Rohre sowie Beschriftungen eingearbeitet werden.

Das modulare I-System ermöglicht Anpassungen an verschiedene Anforderungen und Materialien. Die Anlage umfasst acht Stationen für das Einlagern, Vereinzeln, Kleben, Beschriften, Schneiden, Fräsen und Wasserstrahlschneiden. „Die größte Herausforderung war es, die einzelnen Stationen reibungslos zu koordinieren“, sagt Florian Bischoff, Teamleiter Konstruktion bei Ebawe. Besonders wichtig sei dabei die Taktzeit: Alle 15s verlässt eine fertige Platte die Anlage.

Lineartechnik mit fast 40m Hublänge

Die XXL-Anlage nutzt Linearachsen von Hiwin mit einer Hublänge von 14m sowie 25m lange Profilschienenführungen in Kombination mit einem Zahnstangenantrieb, um kurze Taktzeiten zu ermöglichen. Ein Vorteil ist die im I-System verbaute Hiwin-Doppelachse HD. Sie dient als Transfereinheit und besteht aus zwei Zahnriemenachsen der Baureihe HM-B sowie einer großen Synchronwelle. Die Doppelachse transportiert die Rohplatten auf 7m Hub im 15s-Takt in die Bearbeitungslinie.

„In enger Abstimmung haben wir die Baugrößen, Schlittenlängen, Getriebeübersetzungen und Motoren berechnet“, erklärt Bischoff. Teilweise setzt Ebawe anstelle von Linearachsen auch Hiwin-Profilschienenführungen ein, kombiniert mit einem Zahnstangenantrieb: „Die Einheit baut grundsätzlich flacher und kompakter als es eine Linearachse überhaupt könnte“, begründet der Teamleiter den Einsatz. Die verbauten Kugelumlaufführungen bieten zudem eine hohe Tragfähigkeit und Steifigkeit.

Um Verschmutzungen durch Holzfaserstaub zu verhindern, sind alle Linearachsen mit einem Sperrluftanschluss ausgestattet, der das Eindringen von Staub reduziert und die Lebensdauer verlängert. Auch die eingesetzten Profilschienenführungen sind durch ein Abdeckband und speziellen Abstreifern vom Typ SW und ZWX geschützt. Nachhaltigkeitsaspekte wurden ebenfalls berücksichtigt: Die beim Fräsen entstehenden Späne werden abgesaugt und für eine Wiederverwendung gesammelt. Für den Transport der Absaugeinheit kommt die Linearachse HM40B zum Einsatz.

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