Manche sagen, der eigentliche Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung einer Idee sei, selbst absolut von ihr überzeugt zu sein. In dieser Überzeugung kann man sich nicht irren, man kann sie nicht vortäuschen: Entweder man glaubt an die Idee oder man tut es nicht. Vertrauen in die Stärke seiner Idee und die Überzeugung, dass diese Idee sich durchsetzen wird, hatte Gary Troke auf jeden Fall. Was als gute Idee begann, entwickelte sich zu einem Konzept, das nach seiner Einschätzung die klassische Art zu bauen auf der ganzen Welt revolutionären könnte. Der Clou seiner Überlegungen besteht darin, eine mobile Steinfabrik zu entwickeln, die es ermöglicht, im Alleingang die unterschiedlichsten Bausteine für ein komplettes Haus herzustellen – von den Grundsteinen über das Terassenpflaster bis zu den Dachziegeln. Aus der Idee ist inzwischen Realität geworden und Trokes Firma Stonemaker stellt heute verschiedene Steinmaschinen her. Die Stonemaker-Maschinen produzieren aus Umgebungsmaterialien – z.B. Kies, Steine, Sand oder Schutt -, Zement und Treibstoff für die Maschine überall auf der Welt Betonblocks oder andere Formsteine.
Neuartiger Ansatz
Schon Trokes erste Maschine funktionierte gut, erreichte aber nicht die gewünschte Einsatzvielfalt. Jeder Prozess der Maschine musste über Handschalter, Druckknöpfe und Relais einzeln gesteuert werden, was den Einsatz im Alltag umständlich machte und erschwerte. Diese zeitraubende Handbedienung wollte Troke abschaffen. Ein Kunde, mit dem er intensiv an der Elektrik der Maschine gearbeitet hatte, Terry Kelly von International Hydraulics, gab ihm einem Tipp. Kelly schlug vor, mit Scott Price, dem Turck-Vertreter von Hilco Inc., zusammenzuarbeiten. Er war sich sicher, dass Automatisierungstechnik von Turck die Maschine verbessern könne. Scott Price und Bob Dodrill, zuständiger Hilco-Applikations-Ingenieur sowie Anthony Molnar, Netzwerkexperte bei Turck, entwickelten eine Lösung, um den gesamten Produktionsprozess des Stonemakers vollständig zu automatisieren. In Zusammenarbeit mit International Hydraulics konnte Turck die Maschine zu einer universell einsetzbaren Steinfabrik weiterentwickeln, die wirklich an jedem Punkt der Erde die richtige Betonmischung herstellen kann. Aufgrund der Projekt-Unterstützung durch Turck entdeckte das Team nach und nach weitere Optimierungsmöglichkeiten, die der Einsatz von Turck-Technik mit sich brachte: So hat man nicht nur die Prozesse automatisiert, sondern auch die Arbeitsabläufe grundlegend optimiert. Die Maschine verwendet heute ein modulares BL20-I/O-System mit einem Gateway, das sich mit CoDeSys programmieren lässt. Dessen Vielseitigkeit und Flexibilität passen ideal zur Einsatzvielfalt der Stonemaker-Maschine. Neben der Feldbuslösung setzt Stonemaker außerdem verschiende Sensoren ein, u.a. zum Überwachen des Drucks, der auf das Material wirkt, wenn es in die gewünschte Form gepresst wird. Dies ist wichtig, um die örtlichen Bauvorschriften einzuhalten.
Plug and Play
Der größte Vorteil des Gesamtprozesses liegt jedoch im umfassenden Anschluss- und Feldbustechnik-Angebot von Turck: Erst durch die Anschlusstechnik konnte die Stonemaker DM-185 als modulares Baukastensystem konstruiert werden. Erfinder und Inhaber Gary Troke erklärt die Zusammenhänge: \“Die Anschlusstechnik stellte sich als Schlüsselelement der gesamten Applikation heraus. Ohne die Anschlusstechniklösung von Turck wäre es nicht möglich gewesen, die Maschinen mit der Gewissheit, dass sie überall wie vorgesehen funktionieren, in die ganze Welt zu verkaufen.\“ Stonemaker-Maschinen werden in Kanada hergestellt, zerlegt in die ganze Welt verschickt und an ihrem Ziel wieder zusammengebaut. Am zentralen Schaltkasten mit HMI-Bedienpanel laufen alle Verbindungen der Maschine zusammen. Der Aufbau geht einfach und schnell. Selbst die Verdrahtung ist dank der verwendeten Steckverbinder ohne elektrische Fachkenntnis möglich. Alles in allem arbeitet die Maschine mit den Turck-Kompenten zuverlässiger und produktiver als zuvor. Die ausgefeilte Programmierung des Turck-Spezialisten Antony Molnar ermöglichte, dass die Maschine heute mit einer einzigen Pressform arbeitet, statt wie zuvor Hunderte von Formen einsetzen zu müssen. Die optimierte elektronische Steuerung machte zahlreiche Stopps überflüssig, die durch den Einsatz der vielen Formen bedingt waren. Die neue Programmierung führte unter anderem auch dazu, dass das Endprodukt heute gleichmäßiger und schneller arbeitet. Die Zykluszeiten konnte man so von 15 auf elf Sekunden senken.
Weltweit einsetzbar
Der weltweite Verbreitung der Maschinen zeichnet sich bereits ab. Geschäftsführer Troke spricht von möglichen Einsätzen der Stonemaker-Maschine in Afrika oder Haiti, \“Haiti ist ein spannender Einsatz, weil die Maschine dort Schutt und Bruchsteine verwerten kann, die noch vom Erdbeben im Jahr 2010 stammen. Der Schutt wird effektiv recycelt und mit den produzierten Steinen kann das Land wieder aufgebaut werden.\“ Stonemaker ist gerade dabei, das Produkt weltweit einzuführen und erhält bereits Aufträge aus Nordamerika und Afrika. Außerdem bereitet sich das Unternehmen bereits darauf vor, seine Maschinen nach Südamerika und Mittelamerika zu verkaufen. Auch dort gibt es bereits großes Interesse für die Technik. Um weiterhin die steigenden Anfragen bedienen zu können, erweitert das Unternehmen derzeit seine Produktionskapazitäten um eine neue Fabrik in Roanoke, Virginia.