Industriegetriebe

Schwerstarbeit am Stauseeprojekt

Der Ausbau einer unterirdischen Kavernenanlage für ein Schweizer Wasserkraftprojekt forderte der eingesetzten Antriebs- und Fördertechnik einiges ab. Entsprechend konstruierte Industriegetriebe sorgten dennoch für einen zuverlässigen Abtransport des Abbruchmaterials.

Unter dem Namen Linthal 2015 steht ein durchaus anspruchsvolles Bauvorhaben des Schweizer Energieunternehmens Axpo vor der Vollendung: Das größte Wasserkraftprojekt der Schweiz soll die Leistung der bestehenden Kraftwerke Linth-

Limern von 480 auf 1.480MW erhöhen. Dafür ist ein neues unterirdisches Pumpspeicherwerk entstanden, das Wasser aus dem Stausee Limmernboden auf 1.860m in den rund 600m höher gelegenen Muttsee pumpt und im Turbinenbetrieb wieder für die Stromproduktion nutzt. Speziell das Herzstück des Projekts, die unterirdische Kavernenzentrale für das neue Pumpspeicherwerk, erforderte besondere Arbeitsleistungen: Bei einer extremen Steigung von 45° und einer Höhendifferenz von rund 180m transportierten Förderanlagen in einer Zwischenstation nonstop 500t Abbruchmaterial je Stunde. Auf einem zweiten Förderband wurde das zerkleinerte Material wieder nach oben ins Kieswerk befördert, wo es zwischengelagert und zur Weiterverarbeitung aufbereitet wurde. Angetrieben wurden diese Förderbänder durch Industriegetriebe von Nord Drivesystems, die insgesamt drei Jahre lang im Einsatz waren und dabei rund eine Million Tonnen Material beförderten.

Ölwechsel reicht

Nach dem Abschluss der Förderarbeiten wurden die Industriegetriebe vom Anlagenbauer Marti Technik wieder abgebaut und warten nun auf ihren nächsten Einsatz. Ernst Kuster, Instandhaltungsleiter Förderbänder bei Marti Technik: \“Wir haben gemäß Betriebsanleitung einen Ölwechsel vorgenommen, aber das war auch die einzige Instandhaltungsmaßnahme über die gesamten drei Jahre.\“ Die Industriegetriebe qualifizierten sich für dieses Heavy-Duty-Bauprojekt durch ihre Blockgehäuse-Bauweise mit einem einteiligen Gehäuseblock, in dem alle Lagerstellen integriert sind. Die Fertigbearbeitung dieses Gehäuseblocks erfolgt in einer einzigen Aufspannung auf modernen CNC-Maschinen, wodurch sehr hohe Genauigkeit, Steifigkeit und Festigkeit gewährleistet werden. Es gibt keine Trennfugen am Getriebegehäuse, die querkraft- oder drehmomentbelastet sind. Dieses Prinzip ermöglicht zudem durch den Versatz der Wellenachsen eine kompakte Bauweise und den Einsatz größerer Wälzlager, die eine hohe Lagerlebensdauer garantieren.

Thematik: Allgemein
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG
http://www.nord.com

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