Rundum-Lösungen für Packaging & Beverage

Scada-Software im Einsatz bei Verpackungsmaschinen
Ein Hersteller von Verpackungsmaschinen entscheidet sich, von einer eigenen HMI/Scada-Lösung auf ein Standardprodukt zu wechseln. Insbesondere aufgrund der Offenheit und Flexibilität des Systems hat sich das Unternehmen dann für eine Systemlösung der Firma Progea entschieden.

Kosme Srl startete im Jahr 1981 seine Unternehmenstätigkeit mit der Entwicklung und Herstellung von automatischen Etikettiermaschinen. Infolge des im Jahr 1987 erzielten Erfolgs dehnte das Unternehmen seinen Produktionsbereich auf den Markt der Verpackungsmaschinen aus. Es entstand die derzeitige Pack-aging-Abteilung. Palettierer, Entpalettierer, Kartonaufrichter, Schrumpffolienverpackungsmaschinen und Kartonverschließer sind die Hauptprodukte der Abteilung. Das Programm umfasst sowohl niedrige bis mittlere Leistungsflüsse als auch hohe Produktionsvolumen. Im Laufe der Jahre kamen weitere Produktionsbereiche hinzu. Den Markt der Abfülltechnik eroberte Kosme mit seiner Filling-Abteilung, die sich mit Gravitationsfüllern, Nettogewicht- und Volumenfüllern, Rinsern und Streckblasmaschinen genauso erfolgreich wie die anderen Abteilungen erwies. Durch die Partnerschaft mit dem Weltmarktführer Krones baute Kosme im Jahr 2001 das Produktionsangebot zusätzlich aus: Das Unternehmen konnte auf eine neue Synergie und Wissensbasis zurückgreifen, wahrte jedoch seine charakteristischen Grundzüge: Kundenspezifisch abgestimmte Lösungen, Leistungsstärke, große Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit.

Die Technologie an Bord

Die Automationstechniker von Kosme besitzen eine umfassende Erfahrung in Steuerungs- und Visualisierungslösungen. Für die Steuerungstechnik werden generell B&R- oder Siemens-Produkte eingesetzt. Als Visualisierungslösung wurde anfänglich eine unternehmensintern entwickelte Software verwendet. 2005 beschloss das Unternehmen, auf eine Standard-Scada/HMI-Plattform umzusteigen. Die Ziele waren die Kürzung der Entwicklungszeiten, die Einführung von offenen Technologien und die Vereinheitlichung der Maschinen-Softwares auch für optimierte technische Schulungen und Abnahmen. Die Wahl des Scada/HMI-Produktes richtete sich anfänglich nach der von der Gruppe vorgegebenen Strategie. Nach einigen Erfahrungen mit verschiedenen Systemen entschloss sich Kosme zu einer eigenen Systemlösung. Es baute 2008 auf der Basis von Movicon 11 eine eigene Scada/HMI-Plattform auf, die seinen Modularitäts-, Erweiterbarkeits- und Kostenanforderungen entsprach. Für Movicon 11 schloss das Unternehmen mit Progea einen Fünfjahresvertrag ab. Ausschlaggebender Faktor war dabei, Movicon sowohl für Win-dows CE-Systeme als auch fortschrittlichere Windows XP Embedded-Systeme flexibel einsetzen zu können. Daneben baut das Unternehmen – aufgrund des zunehmenden Bedarfs an Komplettlösungen von der Abfüllung über die Verpackung bis hin zur Palettierung – seine Kompetenz in Linienüberwachungslösungen aus. Die unerlässliche Vernetzung der verschiedenen HMI-Systeme machte die Modularität des Überwachungssystems für Kosme zum grundlegenden Element, um die Kosten zu optimieren und die Projekte zu harmonisieren.

Die Schrumpffolienverpackungsmaschine Flypack in der Praxis

Eines der ersten HMI-Projekte, das von der F&E-Abteilung von Kosme mit Movicon entwickelt wurde, betraf das Visualisierungssystem der Schrumpffolienverpackungsmaschinen (Shrinkwrapper) Flypack. Da die Sekundärverpackung in den Pack-aging-Linien für Kosme einen immer größeren Stellenwert einnahm, investierte das Unternehmen umfassende Ressourcen in die Entwicklung einer neuen Verpackungsmaschine. Diese sowohl in der Produktionsbandbreite der Gruppe als auch in der gesamten Packaging-Branche einschlagende Neuheit entpuppte sich als großer Erfolg. Heute werden die Flypack-Maschinen in aller Welt verkauft. Diese modulare aufgebaute Maschine besteht aus einer Produktkompaktierungseinheit, einer Wickeleinheit und aus dem Schrumpftunnel. Sie kann auch den \’Tray\‘ enthalten, das heißt das Einlaufmodul für Tabletts und die Folienwickel. Für eine maximale Zugänglichkeit wurde Flypack in eine \’Bediener-Seite\‘ und eine \’Service-Seite\‘ unterteilt. Bedienerseitig befinden sich die Handräder für den Formatwechsel und die Bedientafel mit dem Movicon 11-basierten HMI-System, auf der anderen Seite die Motoren. Verschiedene Modellkonfigurationen sehen Verpackungsmodalitäten nur mit Folie, nur mit Tablett, mit Folie + Tablett oder Folie + Wickel vor. Der Formatumfang ist vielseitig und umfasst zahlreiche Behälterformen und -materialien (Flaschen, Dosen, Flakons, PET-, Glas-, Aluminiumbehälter usw.). Mit einer Geschwindigkeitsleistung von 45ppm ist die Flypack-Maschine ein hervorragendes Beispiel für die Forschungstätigkeit von Kosme, die technische Innovation mit höchster Qualität vereint.

Die Vorteile von Movicon

\“Zur Movicon-Softwaretechnologie haben wir aus zahlreichen technischen Gründen gewechselt\“, erklärt Ing. Rondelli von der F&E-Abteilung von Kosme. \“Beeindruckt haben uns die innovative Technologie, die Offenheit des komplett XML-basierten Systems, die Benutzerfreundlichkeit sowie die ansprechende Grafik der Plattform. Damit konnten wir Benutzeroberflächen mit einer besseren, ansprechenderen und realistischeren Grafik bieten, unabhängig von der Bildschirmauflösung. Außerdem bietet sie Zusatzfunktionen, die in den Konkurrenzsystemen nur schwierig anzutreffen sind.\“ Maschinenhersteller brauchen heute HMI-Systeme, die grafisch und funktional optimale Schnittstellen realisieren lassen, um die Maschinenbedienung einfacher, aber gleichzeitig funktionshaltiger zu machen. \“Ein weiterer wichtiger Faktor war die Projektmodularität\“, so Rondelli. \“Mit Movicon lassen sich die Projekte zentral oder dezentral verwalten; die Lösungen reduzieren den Ressourcenaufwand in der Planung und Weiterführung der Projekte in den einzelnen Maschinen.\“ Kosme setzt bedarfsabhängig sowohl WinXP Embedded- als auch WinCE-gestützte Bedientafeln ein. Das Scada-Produkt musste also flexibel genug sein, um unterschiedslos beide Betriebssysteme zu unterstützen. Die XML-Projekte von Movicon erfüllen diese Anforderungen an Grafik und Funktionen sowohl in Win32 als auch in WinCE, ohne Kompilierungs- und Exportbedarf, und somit kostengünstiger und einfacher zu bedienen.

Fortschrittliche HMI-Funktionen

Movicon umfasst systemintegrierte Lösungen, mit denen Kosme jeder technischen Anforderung auch bei Spezial- und Sonderaufträgen nachkommen kann. Neben den Standard-Lösungen (mit vollständiger Unterstützung der dynamischen Sprachänderung für jeden String oder Schrifttyp des Projektes, Benutzer- und Passwortverwaltung gemäß FDA CFR21 Part 11 bzw. Alarmmeldung per SMS oder E-Mail), die sowohl WinXPE als auch WinCE unterstützen, bietet Movicon optionale Funktionen. Diese können bei Bedarf auf aktiven Lizenzen aktiviert werden, ohne Projektänderungen oder Zusatzinstallationen zu erfordern. Dazu gehören die Tracing-, Bericht- und Statistikfunktionen oder die Web-Konnektivitätsfunktionen für die Maschinen. Aufgrund der Web Client-Technologie von Movicon kann sich der Anwender von jedem Standort aus über jeden Webbrowser in das Visualisierungssystem einloggen. Weder auf Client- noch auf Server-Seite sind zusätzliche Installationen erforderlich. Gleichzeitig ist die Plattformunabhängigkeit und Betriebssystemunabhängigkeit garantiert. Hinzu kommt die Möglichkeit, als Client von jedem Mobiltelefon (Java J2ME) auf das System zuzugreifen. Auch und gerade deshalb schätzen die Endkunden die von Kosme auf Movicon-Basis realisierten Visualisierungsprojekte.

Schlussfolgerung

Die ersten Projekte lieferten Ergebnisse, welche die Erwartungen von Kosme vollständig erfüllten. Heute kann man sagen, dass es die richtige Entscheidung war, denn im Vergleich zu früheren Lösungen bieten sich mehr Vorteile in Bezug auf Technologie, Service und Kosten. Dabei sind nicht nur die Lizenzkosten gemeint, sondern die Entwicklungs-, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten des gesamten betrieblichen Softwaresystems. Durch die Offenheit und modulare Konstruktion von Movicon ist das System betriebszuverlässig und betriebswirtschaftlich. Ebenso garantiert es einen schnellen \’Return on Invest\‘. Ein Teil des Erfolgs ist sicherlich der technischen Servicequalität von Progea zuzuschreiben. Movicon wird in Italien produziert, auch die F&E-Abteilung befindet sich in Italien. Die Qualität der technischen Unterstützung ist für jeden Projektierer oder für jedes Entwicklungsteam, das eine Scada-Plattform in seiner Produktion verwendet, ausschlaggebend. Nicht nur die Movicon-Plattform selbst, sondern vor allem der von Progea geleistete Support zeigten Kosme, welchen Wettbewerbsvorteil eine echte Partnerschaft mit sich bringt: Einen Mehrwert, der zur Produktivitätssteigerung und somit zu besseren Endergebnissen führt.

Progea Deutschland GmbH
http://www.progea.de

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